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Mein Leben

Mein Leben

Titel: Mein Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eric Clapton
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überhaupt traf, war Pete Townshend, den ich in einer meiner seltenen Arbeitslaunen eingeladen hatte, damit er mir half, ein paar Tracks fertig zu mischen, die ich mit Derek and the Dominos aufgenommen hatte. Bei seinem Eintreffen hatte ich allerdings schon wieder die Lust verloren und erklärte meine völlige Apathie, indem ich gestand, dass ich ein Problem hätte. Zu meinem Entsetzen erwiderte er, dass er das schon seit geraumer Zeit wüsste. Wie sich herausstellte, war er bereits mehrmals bei uns gewesen und hatte mit Alice geredet, ohne dass ich es mitbekommen hatte. Ich schämte mich, als er sagte, dass er mir sehr gerne helfen würde, denn ich hasste mich inzwischen dafür, Alice mit mir herunterzuziehen. Es war vielleicht ein bisschen spät, um so etwas wie ein moralisches Gewissen zu entdecken, aber es war zumindest noch vorhanden, und die Tatsache, dass andere Menschen sich um mich sorgten, machte mich verlegen und konfus.
    Eines Tages erklärte Pete mir, dass er zusammen mit Alices Vater einen Plan ausgeheckt hätte, mich wieder auf die Beine zu bringen, ein Comeback-Konzert mit all meinen Freunden. Alices Vater David Harlech war eine außergewöhnliche Gestalt. Er war groß mit markanter Nase, sprach ein wenig schleppend und war als britischer Botschafter in Washington der beste Freund von Präsident Kennedy gewesen. Wir verstanden uns von unserer ersten Begegnung an prächtig, und ich empfand große Zuneigung und großen Respekt für ihn. Er war seinerseits mir gegenüber sehr verständnisvoll und wurde eine Art Stiefvater für mich.
    Ich glaube, einer der Gründe, warum wir uns mochten, war unsere gemeinsame Liebe zur Musik. Er erzählte mir, dass er sich als junger Mann in London und später in Washington mit einer Reihe bekannter Jazzmusiker angefreundet hatte, über die wir oft sprachen. Und ihm gefiel offenbar, was ich machte. Deswegen schämte ich mich umso mehr für das, was mit Alice und mir passierte. Aber wir waren mittlerweile Gefangene unserer Sucht und konnten den Bann nicht brechen. Es war wirklich höchste Zeit, dass jemand wie David Harlech einschritt.
    Der Plan sah vor, dass ich im Rahmen der Kampagne »Fanfare for Europe«, die Englands Beitritt zum Europäischen Markt feiern sollte, mit einer von Pete zusammengestellten Band ein Konzert im Rainbow Theatre in London geben sollte. David sah die Rückkehr auf die Bühne als einen möglichen Ansporn an, von meiner Sucht loszukommen. Allein hätte ich das nie geschafft, aber weil es Pete war, sagte ich zu und hatte viel Spaß. In der ganzen Zeit, in der ich mich eingeigelt hatte, hatte ich viel Musik gehört und Gitarre gespielt, aber um sein Handwerk wirklich weiterzuentwickeln, braucht man die Kommunikation mit anderen Menschen, und ich hatte seit dem Konzert für Bangladesh nicht mehr mit anderen Musikern gespielt.
    Als wir in Ronnie Woods Haus mit den Proben begannen, unternahm ich ernsthafte Anstrengungen, zu üben, zu spielen und auch zu komponieren, wenngleich auf sehr bescheidenem Niveau. Zum Glück war Steve dabei, der mir Selbstvertrauen gab, denn inzwischen mussten die anderen schon gemerkt haben, dass mein Spiel reichlich mangelhaft war. Und Gott sei Dank wusste mein Kopf zumindest, was ich wollte und was von mir erwartet wurde.
    Das Problem war bloß, diese Einsicht an meine Finger zu übermitteln.
    Am Abend des Konzerts am 13. Januar 1973 kamen Alice und ich vollkommen stoned und reichlich verspätet zum Rainbow Theatre, wo sich Pete und Stigwood bereits vor Sorgen die Haare rauften. Wir kamen zu spät, weil Alice erst den Bund meiner weißen Anzughose hatte auslassen müssen, die mir nach dem Schokoladenkonsum der jüngsten Zeit nicht mehr passte. Im Publikum saßen unter anderen Ahmet mit George und Ringo, Jimmy Page, Elton John und Joe Cocker, während Pete, Steve, Jim Karstein, Jim Capaldi und Rick Grech als Mitglieder der Band, die wir Palpitations getauft hatten, auf der Bühne standen.
    Wir eröffneten das Konzert mit »Layla« und spielten unter anderem Songs wie »Badge«, »Bottle of Red Wine«, »Bell Bottom Blues« und »In the Presence of the Lord«, und diese absolut fantastische Backing-Band trieb mich bis an die Grenzen dessen, was ich in meinem Zustand spielen konnte. Es war zwar nicht schlecht, aber als ich die Bänder später hörte, wurde mir klar, dass ich meilenweit vom Kurs abgekommen war. Das Ganze klang genau wie die Charity-Nummer, die es auch war. Aber es machte mir sehr viel Spaß, und der

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