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Mein Leben

Mein Leben

Titel: Mein Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eric Clapton
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sonst noch ein Schnappschuss von uns beiden in allen Zeitungen landen würde. Ich sagte, das sei Unsinn, und wettete am Ende betrunken die unglaubliche Summe von zehntausend Pfund, dass er es nicht schaffen würde, mein Bild in die Zeitung zu bringen. Am nächsten Morgen verkündete Nigel Dempster in seiner Kolumne in der Daily Mail zu meinem absoluten Entsetzen: ROCKSTAR ERIC CLAPTON HEIRATET PATTIE BOYD.
    Roger hatte mich reingelegt. Ich sprang in meinen Ferrari, raste zu seinem Büro und brüllte ihn an, dass er kein Recht habe, eine so gewichtige persönliche Entscheidung für mich zu treffen. Nachdem ich mich ein bisschen beruhigt hatte, fragte er mich, ob es nicht Zeit wäre, mich zu entscheiden, ob ich mit Nell zusammenbleiben oder mich für immer von ihr trennen wollte. »Wie kriege ich sie zurück?«, fragte ich ihn. Er sagte, sie hätte den Artikel bestimmt noch nicht gelesen, deshalb sollte ich sie anrufen und sie fragen, ob sie mich heiraten wolle. Als ich bei Rob in L.A. anrief, war Nell gerade am Strand von Malibu. Ich sagte ihm, dass er ihr eine einfache Botschaft ausrichten sollte: »Bitte heirate mich.« Als sie später zurückrief, schwor ich, dass ich Jenny aufgegeben hätte, und machte ihr einen Heiratsantrag. Sie brach in Tränen aus und sagte Ja.
    Wir wurden am 27. März 1979 in der Apostolic Assembly of Faith in Christ Church, Tucson, Arizona, getraut, der Stadt, in der wir am folgenden Tag eine längere Amerikatour eröffnen sollten. Wir hatten einen mexikanischen Geistlichen, Reverend Daniel Sanchez, und einen schwarzen Organisten, der ein bisschen aussah wie Billy Preston. Die Mitglieder der Band und die Roadies trugen geliehene schwarze Anzüge. Mein Outfit bestand aus einem weißen Smoking mit schwarzer Borte, einem weißen Cowboyhut für zweihundert Dollar und Cowboy-Stiefeln, Nell trug ein cremefarbenes Seidenkleid von Ozzie Clarke. Roger führte sie zum Altar, Myel Fraboni und Chris O’Dell waren ihre Brautjungfern. Rob Fraboni fungierte als mein Trauzeuge. Der Geistliche las das Hohelied der Liebe aus dem Ersten Korintherbrief. Der Gottesdienst war kurz und anrührend, funky und soulful, genau wie wir es uns gewünscht hatten.
    Nach der Zeremonie kehrten wir ins Hotel zurück, wo ein Saal für den Empfang reserviert war. Der Tisch wurde von einem traditionellen, etwa fünfstöckigen Hochzeitskuchen beherrscht, und Roger hatte extra einen Fotografen engagiert. Nachdem ich den Kuchen angeschnitten hatte, kam er, um ein Bild von Nell und mir zu machen. Ich schleuderte, wie es meine Art war, ein Stück Torte in seine Richtung, das auf seiner schicken Nikon-Kamera landete. Er wusste offensichtlich nicht, wie er reagieren sollte, und wagte es nicht, einen Aufstand zu machen, doch im Handumdrehen war eine große Tortenschlacht im Gange. Bald waren alle mit Kuchen bekleckert. Wir haben die Hochzeitstorte nicht gegessen, sondern bloß getragen. Am nächsten Abend eröffneten wir im Community Center von Tucson eine dreimonatige Amerikatour, und als wir »Wonderful Tonight« spielten, bat ich Nell auf die Bühne, um den Song für sie zu singen. Das Publikum reagierte begeistert.

Sosehr ich Pattie damals zu lieben glaubte, war der Alkohol in Wahrheit das Einzige, ohne das ich wirklich nicht leben konnte. Daneben war es ziemlich nebensächlich, ob ich mich irgendeiner anderen Sache, selbst der Ehe, widmen wollte oder konnte. Überhaupt sollte bald die Parole »auf der Straße keine Frauen« ausgegeben werden und ich mich wieder auf die Socken machen. Pattie begleitete mich nach Albuquerque, New Mexico, und El Paso und von dort zu allen weiteren Gigs, bis wir nach San Antonio, Texas, kamen. Bei jeder Show holte ich sie auf die Bühne und sang »Wonderful Tonight« für sie. Aber nach dem Gig in San Antonio sagte ich ihr, sie müsse nach England zurück. Die Männer wollten unter sich sein; ich hatte genug vom häuslichen Glück. Sie war nicht gerade begeistert, und kaum war sie weg, lief natürlich alles wieder seinen alten Gang.
    Als sie nach England zurückkam, organisierte Pattie zur Feier unserer Hochzeit eine Party für alle unsere englischen Freunde. Sie war für Samstag, den 19. Mai, angesetzt, wo ich eine Pause in meinem Tourneeplan hatte, und sollte in einem großen Zelt im Garten von Hurtwood stattfinden. Den Gästen wurde gesagt, sie sollten »gegen 15 Uhr« kommen und bräuchten keine Geschenke mitzubringen, wenn sie nicht wollten. »Wenn ihr Zeit habt«, druckten wir auf die

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