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Mein Leben als Androidin

Mein Leben als Androidin

Titel: Mein Leben als Androidin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Fine
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gelegene Wohnung stürzte und verkündete, daß ich Roland verlassen hatte, umarmte sie mich wie eine Schwester. Natürlich konnte ich bei ihr wohnen. »Nein, nein, nein! Wir müssen fliehen, Eva. Jetzt gleich! Nach Malibu. Irgendwohin!« Doch sie lachte über meine Angst, Roland könnte mir etwas antun, bezeichnete ihn als armseliges Würstchen und wiederholte ihre Weigerung, den Bezirk zu verlassen, ausgerechnet jetzt, da sie endlich Macht und Ansehen im Milieu genoß. Nachdem sie mich im Wohnzimmer auf einen Sessel neben der offenen Balkontür gedrückt hatte, ließ sie von ihrem Diener Gebäck und Likör servieren. Nachdem wir über die jeweiligen Vorzüge von Cyberenes (das Fabrikat ihrer Einheit) und General Androids (Annettes Marke) geplaudert hatten, bat sie mich erneut, in ihr Geschäft einzusteigen. Eines ihrer Mädchen, das in ihrem Auftrag dealte, war tags zuvor im Terminal geschnappt worden, und sie benötigte Ersatz, vorzugsweise jemanden mit etwas mehr Verstand, jemanden wie mich. Wieder lehnte ich ab, diesmal mit einem Unterton von Endgültigkeit, denn, wie ich ihr sagte, wenn sie nicht mitkommen wollte, war ich entschlossen, es alleine zu wagen, komme was wolle. Ich stand auf und winkte Annette, mir zu folgen, doch in diesem Moment tauchte der Caddy draußen vor dem Balkon auf, und Roland sah mich. Er hielt den Wagen in der Schwebe und brachte den Laser in Anschlag.
    Dieser Anblick war so unerwartet, daß ich im ersten Moment nichts anderes denken konnte als: Er sollte wirklich nicht das Mobil innerhalb der Stadtgrenzen im Flugbetrieb benutzen, er wird einen Strafzettel bekommen. Zu meinem Glück stieß Eva mich beiseite, den Bruchteil einer Sekunde, ehe der Laser seinen Lichtstrahl abschoß, und bevor Roland ein zweites Mal abdrücken konnte, warf sie eine tragbare Mediakonsole nach ihm. Das Gerät traf ihn genau am Kinn, als er aufstand, um mich besser anvisieren zu können. Der Aufprall brachte ihn aus dem Gleichgewicht, und er fiel aus dem Wagen. Wir hasteten zum Geländer und schauten nach unten. Roland lag auf dem Gehsteig; eine blutige Lache bildete sich um seinen Kopf. »O du meine Güte. Du meine Güte.«
    Mehrere Zeugen starrten aus den Fenstern eines gegenüberliegenden Gebäudes zu uns herüber. »Es war Notwehr!« rief Eva. Als ihr dämmerte, daß sie der Polizei allerlei würde erklären müssen – ihre Pillen, ihren Lebensstil, ihre Vergangenheit –, wandte sie sich an mich und erklärte: »Candy, wir sind angeschmiert. Steig in den Caddy«, eine Empfehlung, der ich augenblicklich Folge leistete, allerdings nicht, ohne dabei nach Annette zu rufen und sie auf den Rücksitz zu plazieren. Eva griff sich ihr Notizbuch, Orbs und Ersatzmasken, schwang sich auf den Pilotensitz, und wenige Augenblick später waren wir unterwegs zur Bucht.
    »Na, hoffentlich bist du jetzt zufrieden!« schimpfte sie aufgebracht, während sie unser Aeromobil auf den Kurs nach Malibu brachte. »Scheiße, Candy, ich lasse dich zur Tür rein, und fünf Sekunden später hast du mein ganzes Leben auf den Kopf gestellt! Ich kann's nicht glauben! Spring!«
    »Eva! Das meinst du nicht ernst!«
    »Du kannst deinen heißen Arsch darauf verwetten, daß ich es ernst meine. Nimm dein Jetpack. Jetzt ist nicht die Zeit, das Dummchen zu spielen. Es liegt unter dem Sitz.« Sie griff unter ihren Pilotensessel, zog einen kleinen, rechteckigen Kanister hervor, der an einer Art Rucksack befestigt war, und schnallte ihn um. Endlich begriff ich, daß wir abspringen sollten, befolgte Ihre Instruktionen und wies Annette an, dasselbe zu tun. »Wenn ich sage Spring!, dann spring!«
    »Was wird aus dem Mobil?« fragte ich Eva.
    »Das fliegt nach Hawaii.« Sie tippte auf die entsprechenden Knöpfe am Armaturenbrett. »Falsche Spur für die Bullen. Jetzt aktiviere dein Jetpack.« Ich gehorchte. »Okay, da ist es, dein dämliches Malibu. Spring!« Damit stand sie auf und sprang über die Seitenwand ins Leere. Fragen Sie mich nicht, woher ich den Mut nahm, aber ich tat es ihr nach und brachte sogar noch die Geistesgegenwart auf, nach Annette zu rufen. Sie wäre andernfalls seelenruhig nach Hawaii weitergeflogen.
    Meine Landung verlief alles andere als anmutig, obwohl sie beträchtliche Aufmerksamkeit erregte, da ich ungebeten in eine exklusive Gartenparty hineinplatzte, genau gesagt, schlug ich durch die buntgestreifte Markise über dem Tisch mit den Getränken und Hors d'œuvres. Bei meiner unmittelbar danach erfolgenden Entfernung durch

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