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Mein Leben bei al-Qaida - Nasiri, O: Mein Leben bei al-Qaida - Inside the Jihad. My Life with Al-Qaida. A Spy's Story

Titel: Mein Leben bei al-Qaida - Nasiri, O: Mein Leben bei al-Qaida - Inside the Jihad. My Life with Al-Qaida. A Spy's Story Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Omar Nasiri
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Diskussionsveranstaltung in der
Mohammed
Moschee Finsbury Park
Ali Touchent
alias „Tarek“(aus Brüssel): mutmaßlicher Planer der Pariser Bombenanschläge von 1995
Alexandre
DGSE-Beamter; Gilles’ Nachfolger in London
Mark
Britischer Geheimdienstbeamter; Nachfolger Daniels
Penny
Britische Geheimdienstbeamtin
Abdul Haq
Marokkanischer Rekrut aus Khaldan
    ZEITLEISTE
    4. November 1995 Rachid Ramda wird in London im Zusammenhang mit den Pariser Bombenanschlägen vom Juli 1995 verhaftet November 1996 Der GIA-Emir Antar Zouabri verkündet in einer im Untergrund zirkulierenden Stellungnahme die Einführung der Scharia-Gesetzgebung in Algerien November 1996 Ali Touchent wird in London gesehen Herbst 1996 Abu Hamza beginnt in der Moschee Finsbury Park zu predigen; Abu Qatada distanziert sich von der GIA
    3. Dezember 1996 Im Bahnhof Port-Royal in Paris explodiert in einem Vorortzug eine Bombe; vier Tote, fast 100 Verletzte März 1997 Abu Hamza übernimmt die Moschee Finsbury Park
    29. August 1997 Die GIA ermordet im algerischen Dorf Sidi Moussa mehrere Hundert Menschen Oktober 1997 Abu Hamza distanziert sich von der GIA
    23. November 1997 In Paris beginnt der Prozess gegen 39 militante Islamisten, die der Beteiligung an den Anschlägen von 1995 auf die Pariser Metro verdächtigt werden
    13. Februar 1998 Die algerischen Behörden geben bekannt, dass Ali Touchent im Mai 1997 in Algerien getötet worden sei
    18. Februar 1998 Ein Pariser Gericht verurteilt 36 Personen im Zusammenhang mit den Metro-Bombenanschlägen von 1995; das Urteil gegen Ali Touchent ergeht in Abwesenheit und lautet auf zehn Jahre Haft
    23. Februar 1998 Osama Bin Laden und Ayman al-Zawahiri veröffentlichen eine Fatwa, mit der sie zum Dschihad gegen militärische und zivile Einrichtungen der USA in aller Welt aufrufen
    5. März 1998 Farid Melouk (alias „Abdul Kerim“) wird nach einer Schießerei mit der belgischen Polizei in Brüssel verhaftet
    26. Mai 1998 Die Polizei in Frankreich, Belgien, Deutschland, Italien und der Schweiz nimmt bei einer Serie von Razzien Hunderte von mutmaßlichen GIA-Kämpfern fest
    7. August 1998 Bei Bombenanschlägen auf die amerikanischen Botschaften in Nairobi (Kenia) und Daressalam (Tansania) werden 271 Menschen getötet und Tausende verletzt

GALATABRÜCKE
    Es war ein wunderschöner Frühlingsabend, und ich trank Wein auf der Galatabrücke in Istanbul und genoss dabei die Aussicht aufs Goldene Horn. Um mich herum wimmelte es von Touristen. Draußen auf dem Bosporus sah man die Segelboote, und ganz oben auf der Brücke standen die Angler, deren Leinen beim Auswerfen in der Abendsonne glitzerten.
    Vor etwas mehr als einer Woche hatte ich mich in Peschawar von Ibn Sheikh und Abu Zubayda verabschiedet, und es folgte eine der gefährlichsten Wochen meines Lebens. Die Straße nach Islamabad wie auch die Stadt selbst waren voller Polizisten und Spitzel, die nach festzunehmenden Arabern Ausschau hielten. Um ein Haar wäre ich auch verhaftet worden, weil ich den Fehler beging, einem Hotelangestellten einen Blick auf meinen Pass mit dem abgelaufenen Visum zu gestatten. Aber mit sehr viel Angstschweiß und der Hilfe eines äußerst naiven Beamten in der marokkanischen Botschaft beschaffte ich mir die notwendigen Papiere.
    Zu diesem Zeitpunkt wollte ich nur noch aus Pakistan heraus und buchte deshalb einen Flug von Islamabad nach Istanbul mit einem absurden Umweg über Abu Dhabi und Kairo. Das machte mir aber überhaupt nichts aus. Ich empfand die Stille im Flugzeug nach einem Jahr der beständigen Anspannung als unglaublich wohltuend. Ich jagte der Stewardess auf dem ersten Abschnitt dieser Strecke wohl einen gelinden Schrecken ein, denn nach dem regulären Essen, das gereicht wurde, bestellte ich noch vier weitere Portionen, eine nach der andern. Ich fand sie alle unglaublich lecker.
     
    Sofort nach der Landung in Istanbul rief ich Gilles an. Zumindest versuchte ich das. Die Telefonnummer, die ich früher immer benutzt hatte, existierte nicht mehr. Ich war nicht überrascht.
    Ich hatte nur noch wenige Dollar in der Tasche. Das Geld, das Gilles mir gegeben hatte, war vollständig ausgegeben. Ich hatte es Ibn Sheikh gegeben, der damit Lebensmittel, Ausrüstungsgegenstände und Waffen kaufte. Deshalb ging ich in das Hotel, in dem ich schon bei meinem ersten Istanbul-Aufenthalt gewohnt hatte. Ich dachte, man würde mich dort vielleicht wiedererkennen, und lag damit richtig. Dem Mann an der Rezeption erklärte ich, ich müsse bei der

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