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Mein Leben bei al-Qaida - Nasiri, O: Mein Leben bei al-Qaida - Inside the Jihad. My Life with Al-Qaida. A Spy's Story

Titel: Mein Leben bei al-Qaida - Nasiri, O: Mein Leben bei al-Qaida - Inside the Jihad. My Life with Al-Qaida. A Spy's Story Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Omar Nasiri
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hatte dabei höchstwahrscheinlich sogar ein fürchterliches Verbrechen begangen. Und jetzt waren sie dabei, das Ganze durch ihren Zugriff zu vermasseln.
    „Ich glaube dir nicht“, sagte ich. „Du wirst sie verhaften.“
    Gilles sagte nichts, aber er blickte mich direkt an.
    „Du machst einen großen Fehler“, fuhr ich fort. „Endlich vertrauen sie mir wieder und reden mit mir. Wir könnten weit mehr erreichen, wenn du mir mehr Zeit geben würdest.“
    Ich versuchte, ihn zu überzeugen. Ich bat ihn inständig darum, meine Arbeit fortsetzen zu können, das Einzige, das meinem Leben Bedeutung verlieh.
    Gilles brach schließlich sein Schweigen. „Keine Angst“, sagte er mir mit einem knappen Lächeln. „Wir haben nicht vor, in nächster Zeit irgendjemanden festzunehmen.“
    Ich wusste nicht, was ich denken sollte. Ich war mir nicht sicher, ob ich ihnen vertrauen konnte. Ich bat sie dann nur um eine Sache. „Versprich mir nur, mich im Voraus zu informieren, wenn du dich doch noch entschließen solltest, irgendwelche Verhaftungen vorzunehmen.“
    Gilles nickte und lächelte mich an. Ganz langsam und beschwichtigend sagte er: „Natürlich werde ich das.“

FIEBER
    Ich ging an diesem Abend sehr früh ins Bett. Meine Erkältung war schlimmer geworden, und ich hatte schreckliches Kopfweh. Als ich am nächsten Morgen erwachte, fühlte ich mich etwas besser, und ich fuhr mit dem Bus ins Stadtzentrum, einfach um dort ein bisschen herumzulaufen. Es war wundervoll, nach all den Wochen in Marokko wieder zurück in Belgien zu sein. Es war der letzte Tag des Ramadan, und ich freute mich schon auf das Fest Eid al-Fitr, das wir am nächsten Tag feiern würden.
    Ich ging im Kopf noch einmal das Gespräch durch, das ich am Tag zuvor mit Gilles geführt hatte. Ich war mir fast sicher, dass er mich angelogen hatte und dass sie schon bald eine Razzia veranstalten würden. Ich dachte auch an Thierrys Foto von Nabil und mir. Gehörten wir etwa auch zu ihren Zielpersonen? Würden sie uns zusammen mit den anderen ins Gefängnis werfen? Ich wusste, dass die DGSE zu allem fähig war. Wenn sie ein Greenpeace-Schiff versenken konnten, würden sie schon gar keine Skrupel haben, jemanden wie mich zu vernichten.
    Am frühen Nachmittag begann meine Krankheit schlimmer zu werden. Die Kälte kroch durch mein Jackett, und ich zitterte wie Espenlaub. Ich setzte mich in den Bus, um nach Hause zu fahren. Mir ging es von Minute zu Minute schlechter. Die Kopfschmerzen kamen zurück, und ich hatte ein Klingeln im Ohr. Ich fühlte mich schwach. Als ich aus dem Bus ausstieg und nach Hause ging, wurden mir die Beine schwer.
    Hakim, Amin und Yasin stiegen gerade ins Auto, als ich endlich vor unserem Haus ankam.
    „Wohin geht ihr?“, fragte ich sie.
    „Wir machen nur ein paar Besorgungen“, sagte Yasin.
    „Wartet“, rief ich. „Ich muss mit euch reden, bevor ihr losfahrt. “Ich hörte zwar diese Worte aus meinem Munde kommen, aber ich wusste nicht, wer sie mir eingegeben hatte. Mein Kopf war schwer, meine Ohren klingelten, und ich hatte das Gefühl, dass sich mein Mund von selbst bewegte.
    Yasin machte mir ein Zeichen, ich solle mich neben Hakim auf den Rücksitz setzen. Amin saß am Steuer und Yasin auf dem Beifahrersitz. Sie alle schauten mich erwartungsvoll an.
    „Fahr bitte los“, sagte ich. „Hier möchte ich nicht sprechen. Ich habe euch etwas sehr Wichtiges zu sagen. Fahr einfach los.“
    Amin und Yasin schauten sich nervös an, und Amin ließ den Motor an. Nach etwa fünfzehn Minuten parkten wir in einem Industriegebiet, das zu dieser Zeit absolut menschenleer war. Amin machte den Motor aus, schaute aber weiterhin nach vorne.
    Das Klingeln in meinen Ohren wurde immer lauter. Ich begann zu schwitzen, ich wusste, dass ich ziemliches Fieber hatte. Und dann sprudelten die Worte aus meinem Mund.
    „Ich arbeite seit einiger Zeit mit der DGSE zusammen“, sagte ich.
    Totenstille.
    Ich schaute zu Hakim hinüber, der neben mir saß. Seine Augen waren geweitet, und er bewegte unaufhörlich den Mund, ohne aber einen Ton hervorzubringen. Amin und Yasin schauten immer noch nach vorne.
    „Seit wann genau?“, fragte Amin, ohne sich umzudrehen.
    Plötzlich wurde mir bewusst, was ich da gerade gesagt hatte. Der Nebel in meinem Kopf lichtete sich etwas, und ich spürte, wie sich etwas um meine Brust zusammenzog.
    „Schon eine ganze Weile“, antwortete ich. „Ein paar Monate.“
    Keiner bewegte sich. Sie schienen wie gelähmt.
    Als Nächster sprach

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