Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mein Leben für dich

Mein Leben für dich

Titel: Mein Leben für dich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loewe
Vom Netzwerk:
scheut sich nicht davor, es zuzugeben. Und Simon? Gespannt blicke ich zu meinem Bodyguard, dessen Haltung noch immer wie die eines Panthers kurz vor dem Absprung wirkt. Er fixiert Kai mit kalter Miene, und ich merke, dass er noch immer extrem wütend ist und ihm noch einiges auf den Lippen brennt, doch dann senkt er den Kopf.
    »Okay«, murmelt er und ergreift Kais Hand für den Bruchteil einer Sekunde, ohne ihn dabei anzusehen. Stattdessen wandern seine Augen zu mir. Kurz habe ich das Gefühl, er wolle mir noch etwas sagen, doch dann wendet er sich ab und marschiert Richtung Getränkestand. Ich starre ihm wie angewurzelt hinterher. Nicht nur, dass mich seine kooperative Reaktion überrascht hat. Da lag eben etwas in seinen Augen, was ich noch nie gesehen habe. Kein Spott, kein Lachen, auch kein Ärger. Etwas, das mir tief in meinem Innern einen Stich versetzt hat, wie ein Pfeil, von dessen Spitze sich zäh und langsam ein seltsames, schauererregendes Gefühl in mir ausbreitet und mein Herz immer schneller und schneller schlagen lässt. Ich schlucke.
    »Bist du bereit, Mia?« Ich fühle Kais Arm auf meinen Schultern und nicke zerstreut.
    »Ja«, sage ich und zwinge mich zu einem Lächeln. »Ja, klar, die Show muss weitergehen. Hast du eine Ahnung, wie viel Geld wir schon haben?«

Simon
    Ich ziehe vorsichtig meinen Arm unter ihrem Nacken hervor, rolle mich zur Seite und will mich so leise wie möglich aus ihrem Bett stehlen, in der Hoffnung, dass sie nicht aufwacht. Aber Fehlanzeige. Das Quietschen des Lattenrostes verrät mich.
    Lissi rollt sich schlaftrunken herum. »He, warum bist du denn so ungemütlich? Komm wieder zurück ins Bett! Ich musste immerhin eine Ewigkeit auf dich verzichten!« Sie zieht mich wieder zu sich und schmiegt sich an mich.
    Wow, denke ich, ihre Stimme hat eine erschreckende Ähnlichkeit mit dem Knarzen ihres Bettes. Wieso ist mir das bisher nie aufgefallen? Müde reibe ich mir die Stirn. Nach drei Wochen Abstinenz im Falkenstein-Hotel war ich so heiß auf Sex, dass ich an meinem ersten freien Nachmittag sofort zu Lissi gefahren bin, nachdem ich Bens Vermieter die Kohle für seine Wohnung vorbeigebracht hatte. Wie immer hat sie sich gefreut, mich zu sehen, ihrer Freundin abgesagt, mit der sie eigentlich verabredet war, und sich mit Hingabe um mich gekümmert. Das Krasse ist, trotz einer super Nummer fühle ich mich nicht richtig befriedigt und grüble schon die ganze Zeit, woran das liegt. Vermutlich daran, dass ich zum ersten Mal in meinem Leben ein schlechtes Gewissen dabei hatte, mit Lissi zu schlafen. Weil sie mich währenddessen mit einem Glanz in den Augen angesehen hat, der mir klarmachte, dass sie mehr in uns beiden sieht als ich. Viel mehr. Sie ist in mich … verliebt . Im Prinzip hatte ich schon länger so eine Ahnung, aber es war mir egal. Schließlich habe ich sie ja nie zu irgendetwas gezwungen und ich schätze, auch sie hatte ihren Spaß, selbst wenn ich ihr keine Liebeserklärungen ins Ohr geflüstert habe. Aber als ich dieses Mal unter ihr kam, kniff ich die Augen zusammen und unterdrückte mein Stöhnen, so als hätte ich diesen Orgasmus eigentlich gar nicht verdient.
    »Du, ich muss jetzt echt los«, murmle ich und mache mich erneut von Lissi los.
    »Warum? Ich dachte, du hast noch Zeit. Oder musst du schon wieder zu der da?« Lissi zündet sich eine Kippe an und deutet mit ihren falschen grünen Fingernägeln auf die Zeitungsausschnitte, die sie von mir gesammelt hat. Mittlerweile sind es schon drei, auf denen ich neben Mia abgebildet bin, aber zum Glück hat Kai Thalbach sein Versprechen gehalten und mir die Peinlichkeit und dem Rest der Welt den Schock erspart, mich in ockerfarbenen Leggins zu sehen. Trotzdem habe ich nach wie vor einen Brass auf dieses selbstverliebte Arschloch! Keine Ahnung, was Mia an ihm findet, aber sie turtelt weiterhin mit ihm herum, dass einem schlecht werden kann. Außerdem schreiben sie sich seit Neuestem SMS, wie ich mitbekommen habe.
    »Hier guckst du sie an, als wärst du total verknallt.« Lissi deutet auf das Foto, welches an meinem ersten Arbeitstag von uns im Theater gemacht wurde. »Kann das sein?«
    »Was?«
    »Na, dass du in sie verschossen bist.«
    Ich wühle mich aus dem Bett. »Nein, natürlich nicht!«, stöhne ich genervt. »Sieh sie dir doch mal an, die spielt in einer komplett anderen Liga als ich. Markenklamotten, teures Make-up. Ihrem Vater gehören acht Hotels, ein eigenes Flugzeug und eine Segeljacht … Neulich hat sie

Weitere Kostenlose Bücher