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Mein Leben für dich

Mein Leben für dich

Titel: Mein Leben für dich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loewe
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immer gut unterhalten und die Leute, denen du mich vorgestellt hast, haben mich nie nach meinem Alter gefragt.«
    »Nein, darum geht es mir doch gar nicht, es ist bloß …«
    Das flaue Gefühl wird stärker. »Sag schon! Wenn du mir klarmachen willst, dass ich dich lieber in Ruhe lassen soll, dann …«
    »Nein.« Kais Blick schnellt wieder zu mir.
    »Sondern?«
    Er scheint nach den richtigen Worten zu suchen, was ich bisher noch nie bei ihm erlebt habe. Kai weiß immer, was zu sagen ist, aber wahrscheinlich hat er in diesem Fall Angst, mich mit der Wahrheit zu verletzen.
    »Irgendwie hatte ich am Anfang den Eindruck, du stehst schon mehr auf eigenen Füßen und nicht so unter dem Einfluss deines Vaters oder dem von Simon Winter.«
    Ich schüttle fragend den Kopf.
    »Ich will dir auf keinen Fall Druck machen, Mia, aber ich bin es eben gewohnt, dass mich meine Freundinnen auch mal spontan mit nach Hause begleiten und ich nicht nur im Café mit ihnen Händchen halte oder sie in Begleitung ihres Aufpassers auf Kunstausstellungen treffe.«
    »Oh!« Ich merke, wie mir die Hitze in die Wangen schießt, als ich begreife, worauf er hinauswill. »Ja, klar, ich weiß, was du meinst«, erwidere ich. »Ich dachte nur … Wir lernen uns doch gerade erst kennen.« Meine Hände beginnen zu schwitzen, denn auf diese Art Gespräch war ich absolut nicht vorbereitet. Die ganze Situation ist mir schrecklich unangenehm, aber am meisten ärgert mich, dass ich meine Unsicherheit so schlecht verbergen kann, denn sie hält mir vor Augen, dass ich eben doch noch viel jünger und unerfahrener bin als der Mann, der mir gegenübersitzt. Kai hat bestimmt schon zahlreiche Frauen mit zu sich nach Hause genommen. Ich beiße mir auf die Lippe.
    Kai betrachtet mich einen Moment lang mit ernstem Ausdruck. »Oh Gott, es tut mir leid, dass ich dich so überrumpelt habe, Mia«, murmelt er schließlich. »Ich hätte dich nicht in diese unangenehme Situation bringen dürfen.« Er lächelt entschuldigend. »Es ist nur … Ich mag dich. Ich mag dich wirklich sehr. Weißt du, du erinnerst mich an einen kleinen aufgehenden Stern, der nur den richtigen Glanz und Freiraum benötigt, um bald hell zu erstrahlen und alle anderen Lichter neben sich erblassen zu lassen.« Er streckt seine Hand nach mir aus und fährt mit dem Zeigefinger zärtlich mein Kinn nach. »Und ich würde liebend gern deine Sternstunde miterleben und dir auf dem Weg dorthin helfen. Wenn du mich lässt.«
    Ein Schauer rinnt über meinen Rücken. Ich hänge an Kais Lippen. So etwas hat noch nie ein Mann zu mir gesagt. Ich senke den Blick und merke, wie meine Ohren zu glühen beginnen. Bestimmt sind sie knallrot. Ich streiche verstohlen meine Locken so nach vorne, dass sie sie möglichst bedecken.
    »Aber gerade deswegen, Mia …«, Kai hebt sanft mein Kinn und blickt mir in die Augen, »… gerade deswegen werden mir früher oder später nicht mehr zwei Stunden mit dir im Café genügen. Ich werde mehr haben wollen, verstehst du? Etwas, das ich nicht mit anderen Cafégästen und schon gar nicht mit Simon Winter teilen möchte.«
    Mein Herz rast. Vor Aufregung und Erleichterung. Mir fehlen die Worte, mit denen Kai nur so um sich wirft. Ich kann nur lächeln, denn ich bin ganz einfach froh, dass dieser wahnsinnig tolle, charmante Mann mich nicht abservieren, sondern mir lediglich klarmachen wollte, dass er sich mehr erhofft.
    »Weißt du«, erkläre ich Kai, als ich endlich meine Sprache wiederhabe, »in drei Monaten sieht schon alles ganz anders aus. Dann bin ich volljährig und kann tun und lassen, was ich will. Und meine erste Amtstat als Achtzehnjährige wird sein, Simon Winter zu feuern, versprochen.«  Kai soll auf keinen Fall denken, ich wäre ein prüdes Mauerblümchen, das noch nichts ausprobiert hat. Wobei, wenn ich ehrlich bin … So richtig viel Erfahrung mit Männern habe ich schließlich auch nicht. Nicht, was diese eine Sache betrifft. Selbst wenn ich es schon einmal getan habe. Mich fröstelt bei der Erinnerung an jenen Abend und ich schiebe den Gedanken an Chris, der schwer und nach Bier stinkend in der Männerumkleide auf mir liegt, schnell von mir. Schließlich sitzt jetzt Kai vor mir. Und unterschiedlicher als diese beiden könnten zwei Männer nicht sein.
    Kai betrachtet mich versonnen. »Ich weiß, du bist eine raffinierte kleine Frau, Mia Falkenstein«, murmelt er. »Immerhin bist du im Moment dabei, michum den Finger zu wickeln, und das hat in dieser Kürze der Zeit

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