Mein leidenschaftlicher Ritter: Roman (German Edition)
Familie erfreut darüber sein werden, von einer zweiten Verlobung zu erfahren.«
»Ich habe mir jede erdenkliche Mühe gegeben sicherzustellen, dass sie es nicht erfährt«, sagte er. »Es ist eine Schande, dass Ihr es meinem Cousin erzählt habt.«
»Eurem Cousin?«
»Aye, Ihr habt Thomás heute getroffen. Unten.« Er drohte ihr mit dem Finger. »Mein Cousin ist ein gefährlicher Mann. Ihr hättet in Euren Gemächern bleiben sollen, wie ich Euch befohlen hatte.«
»Thomás? Ihr meint LeFevre? LeFevre ist Euer Cousin?« Sie sog scharf die Luft ein. War Thomás der »T« in dem Brief? Hatte sie den König vor dem falschen Mann gewarnt?
»So viele Fragen, Isobel. Glücklicherweise ist es genauso in Thomás’ Interesse wie in meinem, das Ganze geheim zu halten.« Er neigte den Kopf. »Trotzdem ist er sehr wütend auf mich. Wisst Ihr, es ist nämlich seine junge Halbschwester, die ich geheiratet habe.«
In ihrem Kopf drehte sich alles. Doch ein Gedanke erhob sich über alle anderen. Wenn de Roche verheiratet war und ihre Verlobung ungültig, dann war sie nicht an ihn gebunden .
De Roche hob ihr Kinn mit dem Zeigefinger an. »Doch egal, was Thomás sagt, ich werde dich nicht sofort aufgeben.«
Sie schlug ihm fest ins Gesicht.
Er betrachtete sie mit eisgrauen Augen, als er den roten Abdruck ihrer Finger auf seiner Wange berührte. »Euer König hat drollige Vorstellungen von Ritterlichkeit. Da er ankündigte, er werde einen Gesandten schicken – und ich konnte nicht riskieren, ihn zu brüskieren –, musste ich Euch gegenüber bisher vorsichtig sein.«
Er nahm ihre Handgelenke und hielt sie mit eisernem Griff mit einer Hand fest. Dann holte er kühl mit der anderen Hand aus und schlug ihr so fest mit dem Handrücken ins Gesicht, dass ihr die Ohren klangen.
»Aber jetzt?«, sagte er. »Jetzt gibt es nichts mehr, was mich davon abhalten könnte, mit Euch zu machen, was ich will.«
Er küsste sie brutal, verletzte ihre Lippen und stieß mit den Hüften gegen sie. Noch immer von dem Schlag betäubt, wehrte sie sich nicht. Als er sie losließ, fiel sie an die Wand zurück. Sie konzentrierte sich auf den minimalen Abstand zwischen ihnen und drückte sich an die Wand.
»Ich werde erst spät zu Euch zurückkehren können.« Er rieb mit der Rückseite seiner Finger über ihre brennende Wange. »Ich schlage vor, Ihr nutzt die Zeit, indem Ihr darüber nachdenkt, wie Ihr mir gefallen könnt.«
Er zwickte ihr in die Wange, dass ihr Tränen in die Augen traten, bevor er sich endlich umdrehte und durch die Tür verschwand. Sie hörte das Kratzen des Schlüssels im Schloss, als sie zu Boden sank.
Wie lange lag sie da, die Knie angezogen und so stark zitternd, dass ihre Zähne aufeinanderschlugen? Der Raum war stockdunkel geworden, und trotzdem konnte sie sich nicht dazu bringen aufzustehen.
Wie sollte sie das aushalten? Wie konnte sie überleben, bis ihr Vater das Lösegeld schickte? Würde ihr Vater überhaupt etwas bezahlen? Oder würde er sie für immer hierlassen? Wenn sie nach Hause zurückkehrte, dann in Schande – vielleicht sogar mit de Roches Kind unter dem Herzen. Der Schandfleck auf ihrer Tugendhaftigkeit wurde dadurch nicht weniger schlimm, dass sie nichts dafür konnte.
Sie schlug mit der Faust auf den Boden. Wie hatte sie de Roches strenge Art nur für einen ehrenwerten Charakterzug halten können? Seine Arroganz für Ernsthaftigkeit seiner Absichten? Der Mann war ein Schwurbrecher übelster Sorte. Und er war verwandt und verschwägert mit diesem Mönchsmörder. Sie konnte kaum atmen, wenn sie daran dachte, dass sie mit LeFevre unter einem Dach war.
Während sie in der Dunkelheit auf dem Boden lag, gingen ihr Teile dessen, was de Roche ihr erzählt hatte, durch den Kopf. Dann fügten sich die Teile zu einem Ganzen.
Wusste de Roche von dem Angriff seines Cousins auf die Abtei? Gott stehe ihr bei! War de Roche der Verräter, der die Männer losgeschickt hatte, um FitzAlan an jenem Tag aufzulauern? Isobel schlug die Hände vors Gesicht und schaukelte sich auf dem Boden vor und zurück. Wenn er es getan hatte, dann war de Roche der niederträchtigste Mann, den man sich denken konnte. Genauso niederträchtig wie sein Cousin.
Da erinnerte sie sich an Linnet. Die Augen vor Zorn funkelnd hatte sie ihr einen Dolch in die Hand gedrückt. Isobel richtete sich auf. Sie würde de Roche lieber umbringen, bevor sie sich noch einmal von ihm berühren ließe!
Ihre Gedanken kehrten zu LeFevre zurück, als sie sich
Weitere Kostenlose Bücher