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Mein leidenschaftlicher Ritter: Roman (German Edition)

Mein leidenschaftlicher Ritter: Roman (German Edition)

Titel: Mein leidenschaftlicher Ritter: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Mallory
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beeilte, die Lampe anzuzünden. Wenn Thomás LeFevre der »T.« war, der den Brief unterzeichnet hatte, dann war er der Cousin, der in die Verschwörung gegen den König verwickelt war, und nicht Trémoille. Würde Trémoilles Kopf wegen ihrer falschen Anschuldigungen auf einem Pfahl landen?
    Sie stand stockstill. Wenn sie den falschen Mann verdächtigt hatte, dann konnten auch alle anderen Annahmen falsch sein. Sie glaubte bloß wegen Trémoille, dass das Attentat im Rahmen der Ritterschlagszeremonie geplant war. Die Armagnacs würden jedoch eine andere Gelegenheit auswählen – und der König wäre ahnungslos.
    Um auch nur die geringste Hoffnung zu haben, den König zu retten, musste sie erst sich selbst in Sicherheit bringen. Irgendwie musste sie aus dem Haus fliehen und ein Pferd stehlen. Wenn sie erst einmal aus dem Haus wäre, würde sie auch herausfinden, wie sie nach Caen käme.
    Nachdem sie es an der versperrten Tür versucht hatte, sprang sie auf den Fenstersitz und lehnte sich aus dem Fenster. Sie könnte vielleicht gerade so die oberen Äste des Baums zu fassen kriegen und hinunterklettern. Wenn sie sich nicht den Hals brach, könnte sie über den Innenhof aus dem Haus entkommen.
    Sie brauchte ihre Waffen. Sie rannte zu ihrer Truhe, zerrte Kleider und Schuhe heraus und warf sie auf den Boden, bis sie endlich ihre Dolche fand. Dann ertasteten ihre Finger durch die untersten Lagen von Stoff die Scheide ihres Schwertes.
    Als sie sich hinabbeugte, um einen Dolch an ihre Wade zu binden, fiel ihr Blick auf etwas Mattbraunes zwischen all den farbenfrohen Seiden- und Samtstoffen, die sich auf dem Fußboden türmten. Die Tunika ihres Bruders! Sie würde viel weniger auffallen, wenn sie als Mann reiste und nicht als in Seide gekleidete Edelfrau.
    Sie schob ihr Schwert zur Sicherheit in den schmalen Spalt zwischen Bettrahmen und Matratze, während sie sich umzog. Es war außer Sicht, aber leicht zu greifen, sollte de Roche zurückkehren, bevor sie fertig war.
    Die Klinge ihres Dolches fungierte als Zofe. Ein langer Schnitt, und sie stand nackt da, der kalte Angstschweiß auf ihrer Haut. Hastig schlüpfte sie in die Kleidung ihres Bruders – Hemd, Beinkleider und Tunika. Dann rammte sie die Füße in ihre Stiefel und steckte sich einen Dolch in den Gürtel. Als sie den anderen Dolch in ihren Stiefel steckte, hörte sie Stimmen draußen vor der Tür.
    Sie hatte keine Zeit mehr! Das Herz klopfte ihr im Hals, als sie in den Vorraum eilte und auf den Fenstersitz sprang. Sie hörte das gedämpfte Rasseln eines Schlüsselrings und kletterte auf den Fenstersims. Ein Bein baumelte bereits draußen, bevor ihr auffiel, dass sie ihr Schwert vergessen hatte. Verdammt, verdammt, verdammt.
    Sie hörte das leise Klicken des Schlüssels, der sich im Schloss drehte. Mit hämmerndem Herzen schwang sie das andere Bein über den Sims. Sie spähte durch die Dunkelheit und versuchte verzweifelt, die Entfernung zu dem nächsten Ast abzuschätzen.
    Die Tür schnarrte über den Boden.
    »Gütiger Himmel!«
    De Roches Stimme erklang hinter ihr, als sie sich abdrückte und die Arme weit ausstreckte. Sie griff nach Laub und Ästen, während sie krachend durch den Baum stürzte. Einen Augenblick lang hing sie mitten in der Luft und klammerte sich mit den Fingern einer Hand an einen spindeldürren Ast. Er brach, und sie stürzte weiter.
    »Uff!« Die Luft wurde aus ihrer Lunge gepresst, als sie mit dem Bauch auf einem dicken unteren Ast landete.
    De Roche brüllte über ihr um Hilfe. Da die meisten Diener bereits zu Bett gegangen waren, hatte sie vielleicht noch eine Chance zu entkommen. Sie umklammerte den Ast mit den Armen, glitt zur Seite und hoffte, sich hängen lassen und sicher auf den Boden fallen lassen zu können. Ihre Hände waren aufgeschürft und brannten. Bevor sie bereit war, gaben ihre Hände nach.
    Mit rudernden Armen und Beinen stürzte sie die letzten Meter zu Boden. Sie schmeckte Blut und Schmutz. Die Augen gegen den Schmerz in ihren Rippen fest zusammenpressend, rappelte sie sich auf Hände und Knie auf. Als Nächstes baumelten ihre Füße in der Luft.
    »Ich bekomme keine Luft«, krächzte sie den Mann an, der sie am Kragen gepackt hatte.
    »Lady Hume?«, sagte der Mann überrascht. »Ich dachte, Ihr wärt ein Einbrecher.«
    Kalte Angst überkam sie. Der Mann, der sie hielt, war Thomás LeFevre.
    Er setzte sie ab, sodass ihre Füße den Boden berührten, aber er ließ sie nicht los.
    »Schick die Diener ins Bett zurück und

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