Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mein leidenschaftlicher Ritter: Roman (German Edition)

Mein leidenschaftlicher Ritter: Roman (German Edition)

Titel: Mein leidenschaftlicher Ritter: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Mallory
Vom Netzwerk:
Abtei die Kleider ihres Bruders getragen. Er hatte keinen Grund anzunehmen, dass die elegant gekleidete Dame vor ihm dieselbe Person war.
    »Mein Name ist LeFevre«, sagte er.
    Sie zwang sich, dem Mönchsmörder die Hand zu reichen. Als er sie mit den Lippen berührte, schluckte sie die Galle hinunter, die ihr in der Kehle aufstieg.
    »Und Ihr seid …?«
    »Lady Hume«, sagte sie. »Marquis de Roches Verlobte.«
    Seine Augen weiteten sich. »Philippes Verlobte?« Er hielt inne, als erwartete er von ihr, ihm zu widersprechen. Dann fuhr er fort: »Ich sollte mit Phillipe tüchtig schimpfen, dass er mir diese gute Nachricht vorenthalten hat.«
    Keinen Augenblick länger konnte sie in seiner Gegenwart verbringen.
    Sie war sich bewusst, dass es ein merkwürdiger Abschied war, als sie ihm steif zunickte und auf demselben Weg, den sie gekommen war, wieder ging. Der Innenhof würde jetzt nicht genügend Sicherheit bieten. Sie wollte eine verriegelte Tür zwischen sich und dem Schwarzhaarigen wissen. Seine Augen bohrten sich in ihren Rücken, weshalb sie sich dazu zwang, nicht loszurennen, bevor sie um die Ecke war.
    Sie saß auf ihrem Fenstersitz, zitternd und mit vor dem Bauch verschränkten Armen, bis sie sich so weit beruhigt hatte, dass sie wieder klar denken konnte. LeFevre. LeFevre. Wo hatte sie diesen Namen bloß schon einmal gehört?
    Dann fiel es ihr ein. Eines Tages hatte sie zufällig mitbekommen, wie Robert und Stephen mit gedämpften Stimmen über Männer gesprochen hatten, die sich mit dem Dauphin und den Armagnacs verbündet hatten. Mehrere Namen waren gefallen, bevor sie sie bemerkt und abrupt das Thema gewechselt hatten.
    LeFevre war einer der Namen gewesen.
    Dann steckten also die Armagnacs hinter dem Angriff auf FitzAlan und die Abtei. Warum saß sie noch hier herum? König Heinrich hatte darauf hingewiesen, wie wichtig es für ihn sei, diese Information zu erhalten. Irgendwie musste sie zum Palast kommen und Stephen davon erzählen, bevor er die Stadt verließ.
    Sie griff gerade nach ihrem Umhang, als sie wütende Stimmen durch den Innenhof hallen hörte. Eine der Stimmen gehörte de Roche. Wer auch immer mit ihm stritt, konnte kein Diener sein, denn beide Personen brüllten.
    Verdammt sollte er sein! Sie konnte es nicht riskieren, das Haus zu verlassen, wenn er direkt unter ihr tobte. Als das Gebrüll nachließ, stellte sie sich auf ihren Fenstersitz und lehnte sich aus dem Fenster. Waren sie in einen anderen Teil des Hauses gegangen? Oder sprachen sie einfach nur zu leise, als dass sie sie noch hören konnte? Sie musste das Risiko eingehen.
    Ihre Füße berührten kaum wieder den Boden, da flog die Tür zu ihrem Vorzimmer krachend auf. De Roche stand im Türrahmen.
    »Hoheit«, sagte Isobel und neigte den Kopf. Zum Palast zu gelangen war hoffnungslos, wenn er ihr den Weg versperrte.
    De Roche stand da und starrte sie mit hartem, zornigem Blick an. »Ich dachte, Ihr würdet gern erfahren«, sagte er, und seine Stimme war langsam und spöttisch, »dass Carleton die Stadt verlassen hat.«
    Obwohl sie versuchte, sich nichts anmerken zu lassen, spürte sie doch, wie sie blass wurde. Er hat mich verlassen, er hat mich verlassen, er hat mich verlassen, tönte es wie ein Singsang in ihrem Kopf. Sie wollte auf die Knie sinken und das Gesicht in den Händen verbergen.
    »Ich muss schon sagen, dass Carleton während seines Besuchs in unserer schönen Stadt recht grimmig aussah.« De Roche spazierte in ihrem Vorzimmer herum, nahm immer wieder etwas in die Hand und stellte es wieder ab, als würde ihn das, was er sagte, nicht wirklich interessieren. »Dennoch glaube ich, dass er nicht lange braucht, um Euch zu vergessen.«
    Er schnalzte mit der Zunge. »Im Grunde ist er schon darüber hinweg. Tatsächlich wurde mir berichtet, dass er erheblich fröhlicher wirkte, als er heute Nachmittag aus dem Stadttor ritt. Aber schließlich hatte er da auch gerade erst eine Stunde mit der kostspieligsten Kurtisane der Stadt verbracht.« Er seufzte laut. »Sybille bringt wirklich jeden Mann auf bessere Gedanken.«
    Eine Kurtisane? Ohne nachzudenken, plapperte sie die Worte nach, die Robert einst zu ihr gesagt hatte: »Ein Mann kann die Gesellschaft einer Kurtisane in aller Öffentlichkeit genießen, ohne ihre Dienste privat in Anspruch zu nehmen.«
    De Roche lachte laut. Offensichtlich war er ehrlich amüsiert. »Aber er ›genoss ihre Gesellschaft‹ privat. Sie verbrachten ihre gemeinsame Stunde in seinem Schlafzimmer im

Weitere Kostenlose Bücher