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Mein leidenschaftlicher Ritter: Roman (German Edition)

Mein leidenschaftlicher Ritter: Roman (German Edition)

Titel: Mein leidenschaftlicher Ritter: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Mallory
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von de Roches Blut und steckte ihn in den Gürtel.
    »Wir müssen den König warnen«, sagte sie, während er sie ins Vorzimmer führte. »Andere könnten das Attentat durchführen, das er geplant hat. Es sind Armagnacs, es wird also nicht zu Ostern bei den Feierlichkeiten anlässlich der Ritterschläge stattfinden.«
    Inzwischen hatte Stephen ein Seil von seiner Hüfte gewickelt und das eine Ende an der Bank unter dem Fenster befestigt. Er reichte ihr den anderen, vom Blut gesäuberten Dolch.
    »Wir reden später«, sagte er und hob sie auf die Bank.
    Isobel hielt sich an Stephen fest, wie er ihr gezeigt hatte. Stück für Stück ließen sie sich am Seil hinunter. Sobald ihre Füße den Boden berührten, nahm er ihre Hand und führte sie aus dem Innenhof ins Haus. Drinnen war es stockdunkel.
    Erleichterung durchströmte sie, als sie durch die Tür in den Hof vor den Stallungen traten. Sie hatten es geschafft! Sie sah die Silhouetten von Pferden am Tor.
    Aber halt! Saß da nicht ein Reiter auf einem der Pferde? Sie umklammerte Stephens Hand. Er fluchte leise vor sich hin, verlangsamte jedoch nicht seinen Schritt.
    Als sie am Tor ankamen, flüsterte er barsch: »Ich hatte gesagt, du sollst am Stadttor auf uns warten!«
    »Ich habe die Schreie gehört und dachte, Ihr könntet meine Hilfe brauchen.«
    François! Sie wollte vor Freude darüber, dass sie die Stimme des Jungen hörte, weinen. Bevor sie zu ihm rennen konnte, hob Stephen sie jedoch schon auf ein Pferd. Einen weiteren Moment später waren die drei durch das Tor hinausgeritten und trabten auf einer schmalen Gasse vom Haus fort.
    »Wir müssen am Haus in der Rue St. Romain anhalten«, sagte Stephen zu François. »Es liegt auf dem Weg.«
    Sie sah das Glänzen von François’ Zähnen in der Dunkelheit und fragte sich, was ihn heute Nacht zum Lächeln bringen konnte. Und warum Stephen das Risiko einging, irgendwo anzuhalten.
    Sie ritten auf Seitenstraßen, François voraus und Stephen als Letzter. Immer wieder drehte er sich um, um sich zu versichern, dass ihnen niemand folgte.
    Als sie ihre Pferde vor der Tür eines eleganten Hauses zügelten, meldete François sich zu Wort. »Ich hole sie für Euch.«
    Stephen entgegnete: »Du bleibst hier und hältst den Mund.«
    Leise sprach er mit dem Diener, der auf sein Klopfen hin an die Tür kam. Kurze Zeit später erschien eine Frau. Ihr langes, helles Haar fiel ihr offen auf eine rote Seidenrobe. Als sie Stephen ins Haus zog, drang ihr kehliges Lachen durch die Nachtluft.
    »Wer ist das?«, flüsterte Isobel François zu.
    »Eine Freundin von Madame Champdivers.«
    Eine »Freundin« von Claudette! Hatte de Roche trotz seiner ganzen Lügen vielleicht die Wahrheit über Stephen und die schöne Kurtisane gesagt? Was hatte die Frau gegen Stephen in der Hand, dass er jetzt hierherkam?
    »Sie ist sehr, sehr schön«, sagte François seufzend.
    Die Tür öffnete sich wieder und warf einen keilförmigen Lichtstrahl auf die dunkle Straße. Isobel sah, dass die Frau Stephen einen kleinen Beutel in die Hand drückte, als er ihre Wange küsste. Ohne ein Wort der Erklärung saß er auf und gab François das Zeichen loszureiten.
    Isobel hätte damit rechnen müssen, dass die Stadttore zu dieser späten Stunde versperrt waren. Trotzdem krampfte sich ihr der Magen zusammen, als die Wachen mit gezogenen Waffen aus dem Wachhäuschen traten.
    »Meine guten Männer!«, rief Stephen ihnen entgegen. Er hob beschwichtigend eine Hand, als er absaß.
    Nach einem kurzen Wortwechsel hielt Stephen den Beutel, den die Frau ihm gegeben hatte, in die Höhe und deutete mit dem anderen Arm vage in Richtung der anderen Männer, die inzwischen einen Kreis um ihn gebildet hatten. Dann schüttelte er den Inhalt des Beutels in die ausgestreckte Hand einer Wache. Glitzernde Münzen flossen aus der Hand des Mannes und purzelten auf den Boden.
    Als der Wachmann Stephen an der Schulter packte, brach Isobel kalter Schweiß aus.
    Was? Lachten sie? Der Wachmann klopfte Stephen auf die Schulter, als wären sie alte Freunde, die gemeinsam über einen lustigen Witz lachten. Bald schon glucksten und schnaubten die anderen Männer ebenso.
    Stephens Stimme wurde lauter, und sie erhaschte ein paar seiner Wörter. »… und dann sagte der Engländer: ›Was glaubt ihr sonst, warum wir so viele Schafe halten? Wegen der Wolle?‹«
    Gütiger Himmel, Stephen erzählte ihnen tatsächlich Witze! Obszöne Witze offenbar. Nach einer weiteren Runde Gelächter stieg Stephen auf

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