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Mein leidenschaftlicher Ritter: Roman (German Edition)

Mein leidenschaftlicher Ritter: Roman (German Edition)

Titel: Mein leidenschaftlicher Ritter: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Mallory
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können.«
    Stephen sah darüber nicht gerade glücklich aus.
    »Einer der Männer hat lange genug gelebt, um zu gestehen«, erzählte Jamie. »Sie hatten vor, die Abtei zu plündern, alle Mönche zu ermorden, und dann die englische Armee dafür verantwortlich zu machen.«
    FitzAlan war eingedöst, bevor Jamie Stephen alles erzählt hatte.
    »Er blutet wieder durch den Verband«, sagte Isobel und schaute zu Stephen auf.
    Stephen schickte Jamie und Geoffrey weg, um den alten Mönch zu holen, und kniete sich neben sie. »Wie schlimm ist es?«
    »Er hat zu viel Blut verloren«, sagte sie. »Er ist schwächer, als er uns glauben lassen will.«

22
    S tephens Männer gaben die Verfolgung auf und kehrten bald zurück. Sie hatten den Auftrag, FitzAlan so rasch wie möglich nach Caen zurückzubringen. Binnen einer Stunde waren die Pferde getränkt und gefüttert, die Männer hatten gegessen, und FitzAlans Wunde war frisch verbunden.
    Isobel fand Stephen, wie er vier Männer anwies, FitzAlans Pritsche auf einen Karren zu verladen. Zu ihrer Erleichterung war FitzAlan wach und beschwerte sich lautstark, dass er »verdammt noch mal reiten« könne. Trotzdem war sie wegen der Blässe seiner Haut besorgt.
    Als sie Stephens Arm berührte, drehte er sich zu ihr um und betrachtete sie besorgt. Er sah müde aus. Sie fragte sich, ob er überhaupt geschlafen hatte.
    »Danke für das Kleid«, sagte sie. »Es war sehr freundlich von dir, mir eins mitzubringen.«
    Bei allem, was er in der kurzen Zeit, die er in Caen verbracht hatte, hatte tun müssen, hatte er auch noch daran gedacht, ein Kleid für sie zu besorgen. Er hatte ihr damit eine Menge Peinlichkeiten erspart. Mönche mochten versuchen, den Blick abzuwenden, aber Soldaten waren von einem anderen Kaliber. Es wäre ein langer Ritt zurück geworden, wenn alle Männer ständig auf ihre Beine gestarrt hätten.
    Stephen nahm ihren Dank mit einem Nicken entgegen. »Ich möchte, dass du mit William im Karren fährst«, sagte er leise. »Gegen dich wird er sich nicht wehren wie gegen Jamie oder mich.«
    »Natürlich.«
    Ihr stockte der Atem, als Stephen die Hände um ihre Taille legte. Er zögerte, und sie spürte, dass er sie genauso gern an sich gezogen hätte, wie sie sich von ihm an sich ziehen lassen wollte. Dann merkte sie, wie ihre Füße den Bodenkontakt verloren, und schon saß sie neben FitzAlan im Karren.
    Die Fahrt nach Caen dauerte ewig. Obwohl FitzAlan nicht über Schmerzen klagte, zuckte er doch bei jedem Holpern des Karrens zusammen. Sie versuchte, ihn dazu zu bringen, sich auszuruhen.
    Der sonst so schweigsame Mann hatte sich jedoch offenbar in den Kopf gesetzt, die Zeit mit Plaudern zu verbringen. Da es ihn abzulenken schien, gab sie nach. Er löcherte sie mit Fragen, bis sie ihm jede Kleinigkeit darüber, was am Tag zuvor passiert war, nachdem er von dem Pfeil getroffen worden war, erzählt hatte.
    FitzAlan schloss die Augen mit einem Lächeln auf dem Gesicht. »Es gibt keinen Mann, den ich bei einem Kampf lieber auf meiner Seite hätte, als Stephen.«
    »Aye«, sagte sie. »Es war herrlich, ihn kämpfen zu sehen.«
    FitzAlan öffnete die Augen einen Spalt. »Mein Bruder hat das Herz eines Helden, schon immer gehabt«, keuchte er. »Er braucht nur eine Gelegenheit, es zu zeigen.«
    Sie fragte sich, warum es FitzAlan so wichtig war, dass sie es verstand. Das Sprechen kostete ihn große Mühe.
    »Ein Mann könnte keinen besseren Bruder oder Freund haben«, sagte er und ignorierte ihre Bemühungen, ihn ruhig zu halten.
    Trotz der Schmerzen, die er hatte, glaubte sie nicht, dass er verwirrt vor sich hin faselte. FitzAlans Rede schien ein gewisses Ziel zu verfolgen, bloß welches?
    Sie glaubte schon, dass er endlich eingeschlafen war, als er wieder zu sprechen anhub: »Eines Tages wird er einer Frau ein guter Ehemann sein.«
    Während sie ihm die Stirn abtupfte, murmelte sie vor sich hin: »Wenn diese Frau nichts dagegen hat zu teilen.«
    Sein Gehör war schärfer, als sie ihm zugestanden hatte. Als sein Gelächter zu einem schmerzvollen Stöhnen wurde, bedauerte sie ihre Bemerkung.
    Sie beugte sich über ihn, um nach seinem Verband zu sehen. Da öffnete er noch einmal die Augen. Es waren aufrichtige Augen von der Farbe goldenen Bernsteins.
    »Das sind bloß … die Torheiten … der Jugend«, stieß er zwischen keuchenden Atemstößen hervor. »Stephen braucht …«
    »Lord FitzAlan, bitte, Ihr müsst still liegen.« Seine Wunde blutete wieder, und sie machte sich ernstlich

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