Mein leidenschaftlicher Ritter: Roman (German Edition)
FitzAlan die Mönche an, die sich in der Nähe zusammengekauert hatten.
Vier von ihnen eilten herbei, um zu tun, wie ihnen geheißen. Weil er darauf bestand, schleppten sie seine Pritsche nach draußen und setzten ihn an der Wand ab. Die Mönche rannten Isobel fast um, als sie in die Kirche zurückhasteten.
Sie setzte sich neben FitzAlan. Von ihrer hohen Position aus konnte sie über die Klostermauer bis zum ersten Hügel dahinter sehen.
Den Blick in die Ferne gerichtet, sagte sie: »Da ist frisches Blut auf Eurem Verband.«
»Ich habe bereits in schlechterer Verfassung gekämpft.«
FitzAlans Schwert lag neben ihm auf der Pritsche; seine Hand ruhte auf dem Heft. Wenn es nötig wäre, würde FitzAlan die Kraft finden, um mit gezogenem Schwert den Hügel hinabzustürmen. Daran bestand für sie kein Zweifel.
Wenn es so weit wäre, würde sie mit ihm gehen.
Über dem Gesang und den Gebeten der Mönche in der Kirche hörte sie entferntes Rufen und galoppierende Hufe. Sie sprang auf die Beine. Als die Geräusche lauter wurden, stellte sie sich auf die Zehenspitzen, um etwas zu sehen. Eine Gruppe Reiter preschte über die Hügelkuppe. Einen Moment später galoppierten sie an der Außenmauer der Abtei entlang und in den nächsten Wald.
Dann kam eine zweite, größere Gruppe über die Hügelkuppe. Als sie vor der Abtei ankam, löste sich der Anführer aus der Gruppe und bedeutete den anderen, ohne ihn die Verfolgung aufzunehmen. Es war Stephen; sie wusste es, bevor er durch das Tor ritt. Er zog den Helm ab und schaute mit suchendem Blick den Hügel hinauf, bis er sie fand.
Jetzt da die Gefahr vorüber war, spürte sie, wie ihr Tränen in die Augen stiegen. Sie erinnerte sich daran, wie Stephen sie nach dem Kampf im Wald getröstet hatte. Wie sehr sie sich jetzt danach sehnte! Seine Arme so fest um sich zu spüren, dass sie kaum noch Luft bekam. Ihn beruhigende, sinnlose Wörter in ihr Haar flüstern zu hören. Sie ballte die Fäuste, bis sich ihre Fingernägel in die Handteller gruben, um nicht zu ihm zu rennen.
Stephen warf Jamie seine Zügel zu. Mit einer Leichtfüßigkeit, die seinen langen Ritt und die schwere Rüstung Lügen strafte, stieg er den Hügel hinauf. Bei Gott, er war ein schöner Mann, wie die Sonne da auf seine Rüstung und sein Haar schien.
Doch er kam direkt auf sie zu. Panik erfasste sie, als sie sah, was er vorhatte. Sicherlich wusste er es doch besser, als sie hier, vor allen anderen, zu umarmen! War es ihm denn egal, ob alle Bescheid wussten?
Als er näher kam, machte sie einen raschen Schritt auf ihn zu und sagte mit viel zu lauter Stimme: »Wie Ihr sehen könnt, ist Euer Bruder in der Lage zu sitzen, Sir Stephen.«
Hatte sie das wirklich gesagt? Nachdem er durch die Nacht und wieder zurückgeritten war, um sie zu retten?
»Ich danke Euch. Ich danke Euch vielmals.« Die Worte kamen ihr unbeholfen über die Lippen und verrieten, was für eine Idiotin sie doch war.
Stephen zog eine Augenbraue hoch, doch er kam nicht näher.
Jetzt da sie wusste, dass er nichts Törichtes tun würde, wollte sie noch mehr sagen, um seine Heldentat zu würdigen. »Ich … ich habe vom Kirchendach aus gesehen, wie Ihr gekommen seid.«
Er legte den Kopf in den Nacken und blinzelte zum Kirchendach hinauf. Ein Lächeln umspielte seine Mundwinkel. »Ihr habt also Ausschau nach mir gehalten?«
Isobel senkte den Blick auf FitzAlan. Konnte der Mann ihr denn nicht weitere Peinlichkeiten ersparen und etwas sagen?
Als sie den Schweiß auf FitzAlans Stirn glänzen sah, ließ sie sich neben ihm auf die Knie nieder. Wo war der alte Mönch? Sie blickte sich um, konnte ihn aber nirgendwo entdecken.
»Wie geht es dir, William?« Stephens Stimme über ihr war sanft und voller Sorge.
FitzAlan blieb eine Antwort erspart, da in diesem Augenblick Geoffrey und Jamie zu ihnen traten.
»Besser spät als nie«, sagte Jamie und klopfte Stephen auf den Rücken.
Stephen sah Jamie fragend an. »Spät?«
»Dieselben Männer wie eben haben uns bei Sonnenaufgang angegriffen«, sagte Jamie. »Geoffrey und ich haben sie wie Angsthasen in die Flucht geschlagen.«
»Es war Gottes Tat, nicht unsere«, sagte Geoffrey.
Stephen schaute von einem zum anderen. Das Funkeln in seinen Augen erlosch, als ihm bewusst wurde, dass sie sich nicht über ihn lustig machten.
»Vergebt mir, ich bin so schnell gekommen, wie ich konnte.«
»Du warst da, als wir dich brauchten«, sagte Jamie. »Wir hätten sie kein zweites Mal aufhalten
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