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Mein leidenschaftlicher Ritter: Roman (German Edition)

Mein leidenschaftlicher Ritter: Roman (German Edition)

Titel: Mein leidenschaftlicher Ritter: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Mallory
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steifes Glied drängte gegen ihren Bauch. Neben ihnen schrie Linnet und zerrte an Isobels Arm.
    De Roche ließ ebenso plötzlich von ihr ab.
    »Vielleicht seid Ihr den ganzen Ärger doch wert«, sagte er lächelnd. Er kniff ihr heftig in die Wange, dann drehte er sich um und ging hinaus.
    Sobald sich die Tür hinter ihm geschlossen hatte, zog Linnet sie zu der Bank unter der Schießscharte. Linnet setzte sich dicht neben sie und hielt ihre Hand. Isobel konnte nicht aufhören zu zittern.
    »Müsst Ihr ihn heiraten?«, fragte Linnet leise.
    »Aye, der König hat es so verfügt«, antwortete Isobel so ruhig, wie sie konnte. »Du darfst ihn nicht nach einer zornigen Begebenheit beurteilen. Er hatte Grund dazu, unzufrieden mit mir zu sein, und er hat sich ziemlich rasch wieder beruhigt.«
    Im Stillen verfluchte Isobel ihren verstorbenen Ehemann. Musste sie für den Rest ihres Lebens für Humes Dummheit leiden? Sie sollte jetzt Herrin ihres eigenen Haushalts sein und in Frieden in Northumberland leben.
    »Hilf mir beim Anziehen«, sagte sie und tätschelte Linnets Hand. »Ich will nachsehen, wie es Lord FitzAlan geht.«
    Kurze Zeit später stand sie vor der Tür zu FitzAlans Krankenzimmer. Sie hob die Hand, um anzuklopfen, hoffend und zugleich fürchtend, dass sie Stephen dort drin antreffen würde. Die Tür stand einen Spalt offen. Sie konnte Stimmen hören.
    Eine davon gehörte Stephen.
    Sie atmete tief durch, dann klopfte sie leise an. Die Leute in der Kammer unterhielten sich so laut, dass niemand sie zu hören schien. Als sie in Gelächter ausbrachen, durchflutete sie eine Welle der Erleichterung. FitzAlan musste außer Lebensgefahr sein. Lächelnd streckte sie den Kopf durch die Tür, um um Erlaubnis zu bitten, eintreten zu dürfen.
    Sie erstarrte bei dem Anblick, der sich ihr bot. Auf einem Hocker neben FitzAlans Bett saß eine atemberaubend schöne Frau. Die Frau beugte sich über den Verletzten und hielt seine Hand mit beiden Händen. Lady Catherine FitzAlan. Die Frau war so blond, wie Jamie dunkel war, und sie sah viel zu jung aus, als dass sie seine Mutter sein könnte. Dennoch hatte Isobel keinerlei Zweifel, dass das die Frau war.
    Die drei Männer in der Kammer richteten sich nach ihr aus wie Sonnenblumen nach der Sonne. Der üblicherweise ernsthafte FitzAlan strahlte sie an wie ein Junge in seiner ersten Verliebtheit. Jamie stand hinter ihr, eine Hand auf ihrer Schulter. Stephen schloss den Kreis, indem er neben ihr saß, die Hand auf ihrer anderen Schulter ruhend.
    Es war nicht Stephens Hand auf der Schulter der Frau, was es Isobel unmöglich machte zu atmen – obschon das auch nicht gerade half. Es war das, was sie in seinem Gesicht las, als er die Frau anschaute.
    Fetzen davon, was sie Stephen zufällig über die Frau seines Bruders hatte sagen hören, schwirrten durch ihren Kopf: Ich verehre Catherine, es gibt keine Frau wie sie. Schlimmer noch, erinnerte sie sich auch an den wehmütigen Klang seiner Stimme, wenn er über sie sprach.
    Plötzlich hatte alles Sinn. Warum Stephen keine Verlobung wollte. Warum er seine Zeit mit wertlosen Frauen wie Marie de Lisieux verschwendete. Sie schluckte schwer gegen den Schmerz an, der sich in ihrer Brust festsetzte.
    Stephen liebte die Frau seines Bruders.
    Obwohl Lady Catherine einige Jahre älter sein musste als Stephen, war sie dennoch eine große Schönheit. Isobels Herz hätte vielleicht weniger geschmerzt, wenn sie hätte glauben können, dass es nur ihre körperliche Schönheit war, was ihn anzog. Doch wenn Stephen über sie sprach, dann sprach er nicht über ihr Aussehen.
    Nein, er liebte die Frau wegen ihrer inneren Werte.
    Lady FitzAlan musste Isobels Blick gespürt haben, denn sie drehte sich um und sah Isobel mit Augen an, die so blau waren wie die von Jamie.
    »Kommt herein!«, rief sie ihr zu. Sie erhob sich und streckte Isobel beide Hände entgegen. »Ihr müsst Lady Hume sein.«
    Gefangen wie eine Maus in der Falle, trat Isobel in die Kammer und ergriff wiederstrebend die Hände der Frau.
    »Ich bin Catherine«, sagte die Frau und küsste Isobels Wangen. »Vergebt mir meine Vertraulichkeit, aber ich habe gerade gehört, wie Ihr meinem Mann das Leben gerettet habt. Gott schütze Euch.«
    Sie erstaunte Isobel noch mehr, indem sie sie an sich zog und mit beiden Armen umarmte. Isobel konnte sich nicht daran erinnern, wann sie zuletzt von einer anderen Frau umarmt worden war. Sie hatte keine Schwestern, keine nahen Tanten oder Kusinen. Es musste gewesen

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