Mein leidenschaftlicher Ritter: Roman (German Edition)
zukommen, wenn ich zurück bin, und dann werden wir reden«, sagte Stephen mit einer Stimme so hart wie Granit. »Und dann gehe ich zum König.«
Sie riss ihren Arm los und starrte ihn zornig an.
»Wir werden das tun, was richtig ist, Isobel.«
24
»Ich dachte schon, Ihr würdet niemals kommen«, schimpfte Linnet mit Stephen, als sie ihn und François in Isobels Kammer ließ. »Ihr müsst sie vor diesem schrecklichen Mann retten.«
Stephen seufzte. Wenigstens waren die Zwillinge auf seiner Seite. Isobel war so wütend gewesen, als er versuchte hatte, sich bei ihr dafür zu entschuldigen, dass er noch nicht mit dem König gesprochen hatte. Verdammt, er hätte bleiben und mit ihr reden sollen, statt sich dieser aussichtslosen Verfolgung zu widmen.
Claudette hatte François geschickt, um ihn zu holen, nachdem sie de Roche und Marie de Lisieux bei einem wütenden Streit belauscht hatte. Claudette war gerade an einem Fenster im alten Palast vorbeigegangen – Stephen fragte Claudette nicht, was sie dort zu suchen hatte –, als sie de Roche und Marie im darunterliegenden Garten bemerkt hatte. Claudette hatte bloß ein paar Wörter ihres Streits mitbekommen, doch sie hörte Marie sowohl Stephens Namen als auch das Wort »Abtei« sagen.
Stephen versuchte Claudette klarzumachen, dass inzwischen jeder in der Burg von dem Überfall erfahren hatte. Doch Claudette war sich sicher, dass Marie mehr darüber wusste. Und sie war sich genauso sicher, dass Stephen der Einzige war, der aus ihr herausbekommen könnte, was sie wusste.
Als er Marie schließlich gefunden hatte, hatte sie sich sehr gefreut, ihn zu sehen. Zu sehr sogar. Er glaubte nicht, dass Marie an der Planung des Angriffs beteiligt gewesen war, aber sie hatte tatsächlich Informationen. Er war jedoch nicht bereit, mit ihr ins Bett zu gehen, um herauszufinden, was sie wusste. Schließlich war er so gut wie verheiratet.
Ob es seiner Zukünftigen nun klar war oder nicht.
Wo zum Teufel steckte Isobel? Es war spät; sie hatten keine Zeit mehr zu verlieren. Sein Kopf pochte, lange bevor er Stimmen draußen auf dem Flur hörte.
Die Zwillinge liefen los, um Isobel an der Tür zu begrüßen.
»François, wie schön, dich zu sehen«, sagte Isobel beim Eintreten. Sie klang müde.
»Ich muss François begleiten«, sagte Linnet, während sie mit ihrem Bruder an Isobel vorbeihuschte.
»Linnet!«, rief Isobel ihr nach, während die Tür hinter ihnen ins Schloss fiel. Isobel ließ sich auf einen Hocker fallen und vergrub das Gesicht in den Händen.
Stephen spürte, wie er ihr gegenüber weich wurde, aber er kämpfte dagegen an. Er musste streng mit ihr sein.
Als er in den Lichtschein der Lampe auf dem Tisch neben ihr trat, sah sie überrascht auf. Sie sah so liebreizend aus, dass er nichts sagen konnte.
»Hast du von Madame de Champdivers bekommen, was du wolltest?« Isobel schloss abrupt den Mund, als wären die Worte über ihre Lippen gekommen, ohne dass sie sie hatte zurückhalten können.
Das wäre albern, aber konnte das der Grund für ihre Zurückhaltung sein? Der Gedanke erheiterte ihn. Es war viel besser, wenn sie eifersüchtig war als indifferent.
»Claudette ist eine Freundin, mehr nicht.«
Isobel gab ein abschätziges Schnauben von sich und wandte den Blick ab.
»Wir müssen mit William und Catherine bereden, wie wir den König am besten darauf ansprechen. Es ist spät, und mein Bruder braucht seinen Schlaf, deshalb dürfen wir nicht trödeln.« Er streckte ihr die Hand entgegen.
Sie erhob sich, ohne sie zu ergreifen, und stand ihm dicht gegenüber. »Ich will nicht«, sagte sie tonlos.
Er sog zischend die Luft ein, um sich zu beruhigen, bevor er sprach. »Wir müssen die Konsequenzen unseres Handelns tragen. Ich würde es vorziehen, wenn du diese Ehe gern eingingst. Wie auch immer, ich werde versuchen, dir ein guter Ehemann zu sein. Ich hoffe, dass ich dich mit der Zeit glücklich machen kann.«
»Ich werde abstreiten, dass irgendetwas zwischen uns vorgefallen ist.«
Er war baff. »Aber warum?«
Sie presste die Lippen aufeinander und schwieg.
»Du kannst nicht wollen, dass de Roche dein Ehemann wird.«
Es war schlimm genug, dass sie nicht besonders begeistert darüber war, ihn zu heiraten. Doch sicherlich zog sie ihm doch nicht diesen schmierigen Franzmann vor?
»Ich habe dem König mein Versprechen gegeben«, sagte sie und verschränkte die Arme vor der Brust. »Und ich werde es halten.«
»Und was ist mit dem Versprechen, das wir einander
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