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Mein Mutiger Engel

Mein Mutiger Engel

Titel: Mein Mutiger Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Louise Allen
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lassen und dir wärmere Bettdecken besorgen."
    Voller Sorge, dass er auf der Stelle nach den Dienstboten läuten würde, stammelte Katherine: "Nein, ich meine nicht die Temperatur. Ach, ich komme mir so albern vor!"
    Nick stand auf. "Zeig mir, was du meinst."
    "Aber Nick, wir können doch nicht mitten in der Nacht durchs Haus spazieren!" Katherine ließ zu, dass er sie vom Sessel hochzog, da es sinnlos gewesen wäre, sich dagegen zu wehren. Doch sie wand sich vor Verlegenheit bei dem Gedanken, dass man sie um zwei Uhr morgens im Nachtgewand mit ihrem … mit Nick auf dem Flur ertappte.
    "Wieso denn nicht?"
    "Die Dienstboten!"
    Er zog die Augenbrauen hoch, jeder Zoll der stolze Marquis, der sich in seinem eigenen Heim befindet. "Als dein Gatte darf ich mit dir hingehen, wohin ich will." Mit diesen Worten zog er sie zur Tür.
    "Und wenn sie von der Annullierung erfahren? Was dann?"
    "Dann werden sie denken, ich hätte den Verstand verloren", erwiderte er grimmig. "Das ist ihr gutes Recht, solange sie ihre Meinung für sich behalten."
    Sobald sie in die Eingangshalle kamen, hörte der Pförtner auf zu schnarchen und schaute hinter seiner Lehne hervor. Hastig sprang er auf. "Mylord!"
    "Gute Nacht, Grimshaw", sagte Nick fröhlich. "Bald wird es Zeit für Ihre Runden, glaube ich."
    "Ja, Mylord. Äh, gute Nacht, Mylady."
    In Katherines Schlafgemach zündete Nick zuallererst sämtliche Kerzen in den Leuchtern an, die auf verschiedenen, im ganzen Raum verteilten Tischchen standen. Bald erstrahlte der Raum im Licht von rund dreißig Kerzen, sodass ihre eisige Pracht voll zur Geltung kam. Nick drehte sich langsam auf den Fersen, um den Blick durch das Zimmer schweifen zu lassen, dann näherte er sich dem Bild des Jungfrauenopfers. "Hmm. Eine unglückliche Wahl. Ich hatte dieses Zimmer völlig vergessen. Man fühlt sich hier wie in einer Eisskulptur, nicht wahr?"
    "Findest du das auch?", fragte Katherine überrascht. "Ich dachte, ich bilde es mir nur ein, weil ich keine solch vornehme Umgebung gewohnt bin."
    "Nun, auch ich würde hier nicht freiwillig schlafen", meinte Nick, während er die Lichter wieder löschte. "Gleich morgen werde ich mit Heron sprechen."
    Eine Nacht kann ich verkraften, solange ich weiß, dass ich morgen in andere Gemächer ziehen werde, dachte Katherine erleichtert. Da blies Nick die letzte Kerze aus. "Oh! Wie soll ich im Dunkeln zu Bett gehen", protestierte sie.
    "Warte, ich helfe dir." Ehe sie wusste, wie ihr geschah, hob er sie hoch und trug sie zur Tür hinaus auf den Flur.

15. Kapitel
    "Nick!", protestierte Katherine entrüstet.
    "Psst, die Diener werden dich hören", neckte er sie.
    Bald darauf ließ er sie nieder – in einem Schlafzimmer, wie sie beklommen feststellte. Die dunkle, schlichte Holztäfelung, schwere dunkelrote Vorhänge und bequeme Möbel verliehen dem Raum eine ausgesprochen männliche Atmosphäre. Das Feuer im Kamin war beinahe erloschen, nur vereinzelt flackerten noch Flammen auf. Auf dem Nachttisch stand eine brennende Kerze.
    "Findest du es hier behaglich?", erkundigte sich Nick.
    "Sehr sogar. Ist dies dein Schlafzimmer?"
    "Ja."
    "Ich werde auf keinen Fall hierbleiben. Du weißt ja, dass ich nicht mit dir in einem Bett schlafen kann, Nick."
    "Das hast du doch schon einmal getan. Es stimmt zwar, dass wir keine Zärtlichkeiten tauschen dürfen, falls du auf der Annullierung unserer Ehe bestehst, aber das habe ich auch gar nicht vor." Nach einer Kunstpause, während der er sie mit seinem Blick liebkoste, fügte er hinzu: "Nicht heute Nacht."
    "Wieso nicht, bitte schön?", entfuhr es Katherine.
    "Weil ich nicht gerne mit müden, gereizten Frauen Zärtlichkeiten tausche." Mit diesen Worten begann er den Gürtel seines Morgenmantels zu öffnen, und Katherine überkam plötzlich die schreckliche Befürchtung, dass er darunter unbekleidet war.
    "Du sprichst wohl aus Erfahrung", bemerkte sie in bitterem Ton. Gott sei Dank! Er trug ein Nachthemd.
    "Verleite mich nicht zu vulgärer Prahlerei, Katherine. Lass uns lieber zu Bett gehen."
    Zögerlich legte sie ihren eigenen Morgenrock ab, bevor sie eher hastig als würdevoll unter die Decke schlüpfte und zum äußersten Rand des Betts hinüberrutschte.
    "Kenne ich dieses Nachtgewand?", erkundigte er sich, während er sich neben sie legte.
    "Ja. Ich habe es in Newgate getragen."
    Daraufhin stieß er ein befriedigtes Seufzen aus, bei dem Katherine eine wohlige Gänsehaut über den Rücken lief. Sie schloss die Augen. "Gute Nacht,

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