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Mein mutiges Herz

Mein mutiges Herz

Titel: Mein mutiges Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: KAT MARTIN
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goldenen Streifen. „Ich habe darüber in der Zeitung gelesen. Deshalb erinnere ich mich auch, die beiden in jener Nacht gesehen zu haben. Die arme kleine Phoebe. Was für ein schreckliches Ende.“
    „Ging Phoebe ohne Begleitung?“, fragte Lindsey.
    „Ich denke ja, aber sicher weiß ich auch das nicht.“ Sultry wandte sich an die berauschten Gäste auf den Polsterliegen. Einer fing an, sich zu bewegen, und kam auf die Füße. Er schwankte ein wenig, bevor er zur Tür des schummrig beleuchteten Raums ging und verschwand.
    „Die Gäste gehen, wann es ihnen beliebt. Sie haben nur Zutritt durch die Vordertür, aber durch die Hintertür gehen sie nach Belieben.“
    Sultry wurde jetzt unruhig und schien es eilig zu haben, wieder an ihre Arbeit zurückzukehren. Lindsey verstand den Wink.„Sie waren uns eine große Hilfe, Miss Weaver. Wir stehen in Ihrer Schuld.“
    Sultry wandte sich an Thor, hob die Hand und streichelte ihm sanft die Wange. „Besuchen Sie uns mal wieder … auch wenn Sie nicht träumen wollen.“
    Thors Mundwinkel zogen sich kaum merklich hoch. „Vielleicht komme ich darauf zurück.“ Er schien aber nicht wirklich interessiert an dem Angebot der Frau zu sein.
    Möglicherweise würde er seine Meinung ändern. Sultry war eine schöne Frau, und Thor ein atemberaubend männlicher Mann.
    Der Gedanke krampfte Lindsey den Magen zusammen.

10. KAPITEL
    „Wir können also beweisen, dass Rudy das Mädchen im House of Dreams zurückgelassen hat“, resümierte Lindsey, als die Kutsche über das Kopfsteinpflaster holperte. „Die Polizei muss ihn aus der Haft entlassen.“
    Sie hatten Leif an seinem Stadthaus abgesetzt, und Thor begleitete sie nach Hause, ehe er in seine Wohnung am Green Park fahren würde.
    „Die Polizei könnte aber behaupten, er habe an der nächsten Straßenecke auf Phoebe gewartet und sie dann umgebracht.“
    Lindsey seufzte. „Wieso ist die Polizei nur so versessen darauf, in Rudy den Täter zu sehen?“
    Thors Blick fand den ihren. „Ihr Bruder ist der Erbe eines Adelstitels. Er besitzt Einfluss, Vermögen und eine angesehene Position in der Gesellschaft. Ich könnte mir denken, dieser Constable Bertram empfindet große Genugtuung, einen Mann von Rudys Ansehen unter seinem Finger zu haben.“
    „Sie meinen wohl, unter seinem Daumen.“
    Er zog die Mundwinkel hoch. „Sie wissen, was ich meine. Und Sie haben das Talent, einen Mann um Ihren Daumen zu wickeln.“
    Sie schmunzelte. „In diesem Fall heißt es um den Finger.“ Als er zu einer Entgegnung ansetzen wollte, winkte sie ab. „Lassen Sie nur.“ Sie lächelte ihn an. „Vielen Dank für Ihre Hilfe.“
    Thor lehnte sich in die Samtpolster zurück. „Wir brauchen weitere Antworten.“
    „Ich weiß.“
    „Nächstes Mal brechen wir früher auf und reden mit Phoebes Mitbewohnerinnen, bevor sie ihre nächtliche Tour beginnen.“
    „Wie machen die Mädchen das eigentlich? Ich meine, sie sind Prostituierte, wohnen aber nicht in einem Haus wie die Mädchen bei Madame Fortier. Wie kommen sie an ihre Kunden?“
    Er hob seine breiten Schultern. „Sie besuchen Lokale, wo sie Männer kennenlernen, oder werden von Freiern vermittelt. Manche dieser Frauen haben einen wohlhabenden Gönner, dem sie ausschließlich zur Verfügung stehen.“ Er setzte sich aufrecht hin. „Aber das ist kein schickliches Thema für eine Dame.“
    Lindsey lachte. „Ich bin aufgemacht wie ein Flittchen, und wir haben gerade eine Opiumhöhle besucht. Ich finde es ein wenig verspätet, sich Sorgen darüber zu machen, was schicklich für mich ist und was nicht.“
    Thor seufzte. „Jedenfalls sind Sie eine anstrengende junge Dame, Lindsey.“
    Sie ging nicht auf seinen Tadel ein und spielte mit den Falten ihres roten Kleides. „Als Sie mich das letzte Mal nach Hause brachten, haben Sie mich geküsst. Hat es Ihnen gefallen?“
    Sein Blick fixierte sie. „Auch das ist ein Thema, über das wir nicht sprechen sollten.“
    „Hat es Ihnen Spaß gemacht?“
    Ein Muskelstrang vibrierte in seiner Wange. „Ja, junge Dame, Sie haben Lippen so süß wie Honig und weich wie Rosenblätter. Sind Sie nun zufrieden?“
    Zufrieden? Seine Worte ließen ihr das Herz bis zum Hals schlagen, ihre Brüste begannen zu prickeln. „Ich … war nur neugierig. Ich habe viel darüber nachgedacht und finde, Sie sollten mich wieder küssen.“
    Eindringlich sah er sie an. „Nein“, sagte er mit Bestimmtheit.
    „Warum nicht?“
    Ein entnervter Seufzer entfuhr ihm. „Weil Sie eine

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