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Mein mutiges Herz

Mein mutiges Herz

Titel: Mein mutiges Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: KAT MARTIN
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keine Auskunft über die Namen unserer Gäste.“
    „Am Morgen nach dem Mord wachte er in einem Ihrer Hinterzimmer auf“, sagte Thor.
    „Verstehe.“
    „Er war hier“, beharrte Thor. „Wissen Sie, ob die Frau bei ihm war?“
    „Wäre sie hier gewesen, hätten unsere Gäste in den nächsten Tagen von nichts anderem geredet. Nein, sie war nicht hier.“
    „Aber Rudy war hier“, meldete Lindsey sich wieder zu Wort. „Können Sie uns sagen, ob ihn jemand gesehen hat?“
    Sie fürchtete, Adams würde die Antwort verweigern, aber Thors warnender Blick schien ihn eines Besseren zu belehren.
    „Wir stellen unseren Gästen, die zu viel getrunken haben und ihren Rausch ausschlafen wollen, in einem Hinterzimmer Schlafgelegenheiten zur Verfügung. Eine der Putzhilfen könnte ihn gesehen haben. Sie fangen um drei Uhr früh mit der Arbeit an. Fragen Sie Mr. Stubbs.“
    Sie folgten dem Geschäftsführer durch eine Tür in den hinteren Teil des Spielclubs. In einem Raum, in dem ein paar behelfsmäßige Pritschen mit schmutzigen Decken standen, wischte ein alter, grauhaariger Mann den Fußboden, hob bei ihrem Eintreten den Kopf und stützte sich schwer auf den Stiel des Wischmops. Der Geschäftsführer ließ sie allein.
    „Mr. Stubbs, vor ein paar Wochen ist hier in der Nähe ein Mord geschehen“, begann Leif. „Haben Sie etwas darüber gehört?“
    „Wie denn nicht? Es passierte ja direkt in der Nachbarschaft.“
    „Der Geschäftsführer sagte uns, dass Sie in der Mordnacht gearbeitet haben“, erklärte Thor. „Haben Sie vielleicht gesehen, dass ein junger Mann sich hier zum Schlafen hingelegt hat?“
    „Schlank mit blondem Haar?“, fügte Lindsey hinzu. „Er muss stark betrunken gewesen sein. Er wachte hier auf dem Boden auf.“
    Thor drückte dem Alten eine Münze in die knorrige Hand.
    „Den habe ich gesehen. Er konnte kaum stehen, so besoffen war er. Weiß aber nicht mehr, wann er hier hereingetorkelt ist… vielleicht eine Stunde nachdem ich mit der Arbeit anfing. Der hat schon öfter seinen Rausch hier ausgeschlafen.“
    Lindsey hörte das nicht gern. Zu viel Zeit am Spieltisch zu verbringen konnte zur Sucht werden, diesen Lebenswandel konnte Rudy sich als Erbe des Familientitels nicht leisten.
    „War der junge Mann allein?“, fragte Thor.
    Der alte Mann nickte.
    „Es gibt eine Kaschemme“, fuhr Thor fort, „in der Opium geraucht wird. Kennen Sie die?“ Der Alte zögerte, bis Thor ihm noch eine Münze in die Hand drückte.
    „Das Lokal heißt House of Dreams, mehr weiß ich nicht. Schlimmes Zeug, dieses Opium.“
    „Kennen Sie die Adresse?“, fragte Lindsey.
    Als er schwieg, gab Thor ihm noch eine Münze. „Wo?“
    „In einem Keller, Ecke Percy Street und Strand. Aber da kommen Sie nicht rein, wenn Sie niemand kennen.“
    Thors Kiefer mahlten. „Man wird uns einlassen.“
    Der alte Stubbs legte den Kopf in den Nacken und schaute blinzelnd zu dem Hünen auf. „Würde mich nicht wundern.“
    „Ihr Bruder tauchte also, etwa eine Stunde nachdem der Dienst von Mr. Stubbs begann, im Golden Pheasant auf“, fasste Thor auf der Fahrt zum nächsten Ziel zusammen.
    „Sein Dienst fing gegen drei Uhr früh an“, ergänzte Lindsey. „Also muss Rudy gegen vier Uhr erschienen sein.“
    „Nun müssen wir herausfinden, um welche Zeit die Zeugin den Mann weglaufen sah, von dem sie behauptet, es habe sich um Rudy gehandelt“, sagte Leif. „Und wir müssen von ihr erfahren, wieso sie glaubt, dass es sich bei dem Flüchtigen um Ihren Bruder handelte.“
    Lindsey dachte an den Lieutenant, der ihr schon einmal nützliche Hinweise gegeben hatte. Voraussichtlich würde er den Ball des Earl of Kittridge besuchen. „Das könnte ich möglicherweise in Erfahrung bringen.“
    Thor warf ihr einen argwöhnischen Blick zu, verkniff sich aber eine Bemerkung. Er saß so dicht neben ihr, dass sie spürte, wie sein Brustkorb sich beim Atmen hob und senkte. Ein Bild schoss ihr durch den Kopf, wie er im offenen Hemd mit entblößter Brust im hinteren Raum des Verlags Kisten geschleppt hatte, und Hitze stieg ihr in die Wangen. Plötzlich fand sie es zu warm in der Kutsche.
    „Ihr Bruder besuchte also mit Miss Carter die Opiumhöhle House of Dreams“, fuhr Leif fort und lenkte damit ihre Aufmerksamkeit und auch die von Thor auf sich. „Anschließend kehrte Ihr Bruder im Golden Pheasant ein.“
    „Ja, aber da war Phoebe nicht mehr in seiner Begleitung. Vielleicht hat er sie im Blue Moon abgesetzt, wo dieses Fest

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