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Mein mutiges Herz

Mein mutiges Herz

Titel: Mein mutiges Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: KAT MARTIN
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Löckchen wippten an ihren Schultern. „Du sprichst von Samir, nehme ich an“, sagte sie verständnisvoll.
    „Krista erzählte mir von dem Kammerdiener deines Ehemanns. Er stammt aus Indien, nicht wahr?“
    „Ja, er ist Inder.“
    „Und er braut alle möglichen Tränke und Arzneien?“
    Coralee nickte. „Er hat Gray geholfen, mir das Leben zu retten.“
    Lindsey bekam große Augen. „Was ist passiert?“
    „Das ist eine lange Geschichte, die ich dir ein anderes Mal erzähle. Sag mir, was du von Samir wünschst.“
    Lindsey fuhr sich glättend über die Röcke. „Ich hoffte … ich dachte, er kann mir vielleicht einen Trank geben, der verhindert, dass ich ein Kind empfange.“
    Forschend blickte Coralee ihr in die Augen. „Hast du dir diesen Schritt auch genau überlegt, Lindsey?“
    „Könnte er das für mich tun?“
    „Ich denke schon.“
    „Wie lange würde das dauern?“
    „In Samirs Zimmer steht ein Schrank voller Mixturen in Flaschen und Kräutersäckchen, mit denen er alle möglichen Leiden heilt. Ich könnte mir denken, dass er einen solchen Trank dort aufbewahrt.“
    Lindseys Herz begann zu klopfen. „Ich würde ihm einen sehr guten Preis dafür bezahlen.“ Ihr sehnlicher Wunsch, Thor heute Nacht aufzusuchen, rückte in greifbare Nähe. Und dann schoss ihr der Gedanke durch den Kopf, dass sie ihn vielleicht gar nicht antreffen würde. Sie unterdrückte ihre aufkeimende Eifersucht, zu der sie kein Recht hatte. Thor schuldete ihr nichts und hatte alles versucht, um sie abzuweisen.
    Dennoch war sie davon überzeugt, dass er sie ebenso begehrte wie sie ihn.
    „Bist du dir deiner Sache auch wirklich sicher, Lindsey?“, wiederholte Coralee. „Ich kann dir aus eigener Erfahrung sagen, dass manche unserer besten Absichten sich als verhängnisvoller Irrtum erweisen.“
    „Eine solche Chance bietet sich mir wahrscheinlich nie wieder.“
    „Denkst du dabei auch an Thor? Er ist ein ganz besonderer Mann, und er ist einfühlsamer und fürsorglicher als die meisten. Wenn er eine Affäre mit dir beginnt, denkt er vielleicht, du gehörst zu ihm. So ist es Krista mit Leif ergangen. Gott sei Dank verliebte sie sich in ihn, und alles kam zu einem glücklichen Ende.“
    Lindsey wandte den Blick ab; ihr wurde plötzlich eng um die Brust. Sie hatte sich nicht in Thor verliebt; und selbst wenn es so wäre, könnte sie ihn niemals heiraten.
    „Thor kann jede Frau haben. Wenn wir uns trennen, braucht er nur den kleinen Finger auszustrecken, und die Frauen liegen ihm zu Füßen. Uns ist nur eine kurze gemeinsame Zeit beschieden. Willst du mir helfen, Coralee?“
    Die Freundin erhob sich. „Ich werde mit Samir sprechen. Vielleicht hat er das, was du brauchst.“
    Lindsey erhob sich ebenfalls. Tränen brannten ihr in den Augen. „Ich danke dir.“
    Coralee nickte nur. Im Stillen fragte sie sich, wie es geschehen konnte, dass Thor in diese schwierige Situation geraten war.
    Liebe war die einzige Antwort.
    Und Lindsey hatte sich eindeutig in Thor verliebt, auch wenn ihr das nicht bewusst zu sein schien. Es hatte wohl immer eine erotische Spannung zwischen ihnen bestanden, wobei beide sich bemüht hatten, der gegenseitigen Anziehung zu widerstehen.
    War es Liebe?
    Selbst wenn, so reichte Liebe manchmal nicht aus.
    Coralee hätte Gray beinahe verloren, wegen ihrer eigenmächtigen Entscheidungen und der Spiele, die sie mit ihm getrieben hatte.
    Sie hoffte inständig, dass Lindsey nicht die gleichen Fehler beging wie sie.
    Rudy hielt sich mit Tante Delilah im eichengetäfelten Salon auf, als Lindsey nach Hause kam. Sie hatte ihrer Tante erklärt, Coralee besuchen zu wollen und käme nicht zum Abendessen nach Hause. Nun durchquerte Lindsey die Marmorhalle und betrat den getäfelten Salon, den behaglichsten Raum im ganzen Haus. Sie war um ihren Bruder besorgt. Was immer in ihrem eigenen Leben geschehen mochte, war im Grunde genommen nebensächlich, wichtig war nur, Rudys Unschuld zu beweisen, das durfte sie bei all ihrem inneren Aufruhr nicht vergessen.
    „Guten Abend, Tante Dee, hallo, Rudy.“ Lächelnd schweifte ihr Blick zwischen den beiden hin und her.
    „Hallo, Schwesterherz.“ Auch Rudy bemühte sich um ein Lächeln. „Ich sagte Tante Dee gerade, dass ich vorhabe, ins Theater zu gehen, aber sie rät mir davon ab.“
    „Er will sich ein Stück im Theatre Royale in der Drury Lane ansehen“, erklärte Delilah aufgebracht.
    Fassungslos sah Lindsey ihren Bruder an. „In Covent Garden? Grundgütiger! Rudy, bist du

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