Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mein mutiges Herz

Mein mutiges Herz

Titel: Mein mutiges Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: KAT MARTIN
Vom Netzwerk:
nahm die Verfolgung auf. Was er vor wenigen Augenblicken noch als herausragende Reitkunst bewundert hatte, erschien ihm nun als verwegene Tollkühnheit, und er war fest entschlossen, Lindseys Leichtsinn Einhalt zu gebieten, bevor ihr etwas zustieß.
    Er hatte sie beinahe eingeholt, als sie ihn entdeckte. Statt ihr Pferd zu zügeln, schmiegte sie die Wange an seinen Hals, spornte es zu einem halsbrecherischen Galopp an und setzte über eine Hecke, was Thors Zorn noch mehr entfachte. Sie war kein Mann, auch wenn sie ritt wie einer. Früher oder später würde sie sich den Hals brechen.
    Sie sprang über einen zweiten Bach und landete sicher am anderen Ufer. Thor setzte knapp hinter ihr über das Wasser; sein Zorn schien ihm Flügel zu verleihen.
    Als er sich näherte, verlangsamte Lindsey endlich ihr Tempo, aber Thor preschte im vollen Galopp neben sie, riss sie mit gestrecktem Arm aus dem Sattel, und sie landete bäuchlings auf seinem Schoß. Er schlug mit der flachen Hand auf ihr Hinterteil, einmal, zweimal, mit voller Wucht. Lindsey schrie gellend vor Entrüstung und wehrte sich erbittert. Hätte er nicht befürchtet, sie könne vom Pferd stürzen, hätte er ihr den Hintern noch weiter versohlt.
    Stattdessen brachte er den Wallach zum Stehen, ließ sie sanft zu Boden gleiten und schwang sich aus dem Sattel.
    „Wie kannst du es wagen!“, fauchte sie wie eine wütende Wildkatze. „Ich reite seit meinem dritten Lebensjahr! Ich kann mit Pferden ebenso gut umgehen wie du, Thorolf Draugr! Du hast kein Recht, mich zu behandeln, als wäre ich ein kleines Kind!“
    „Du bist eine Frau, kein Mann! Du könntest dabei zu Tode kommen!“
    „Genau wie du. Wie jeder andere auch.“ Empört stampfte sie mit dem Fuß auf, und ihre Wangen glühten. Vermutlich auch ihr Hinterteil, dachte er bei sich. „Das lasse ich mir nicht bieten! Eine Unverschämtheit! Ich bin eine sehr gute Reiterin.“ Sie warf ihm giftige Blicke zu. „Wahrscheinlich bist du nur neidisch. Du erträgst es wohl nicht, dass eine Frau ebenso sicher im Sattel sitzt wie du.“
    „Du bist meine Frau, Lindsey. Ich lasse nicht zu, dass du dich mit deinem Leichtsinn verletzt.“
    „Ich bin nicht deine Frau! Wir haben eine Affäre – mehr nicht! Ich verlange eine Entschuldigung für dein unverschämtes Benehmen. Aber vermutlich lässt dein dummer männlicher Stolz so etwas nicht zu.“
    Thor sah sie streng an. Honigfarbene Löckchen kringelten sich an ihren Wangen, ihre vollen Lippen leuchteten kirschrot und unendlich verlockend. Sie war eine Schönheit – und einer der besten Reiter, die er je gesehen hatte. Es war seine Pflicht, sie zu beschützen, andererseits brauchte sie ihre Freiheit, genau wie der unbändige Hengst, mit dem er versuchte, Freundschaft zu schließen.
    Hörbar stieß er den Atem aus. „Du reitest besser als die meisten Männer.“ Er wiegte den Kopf hin und her. „Nein, du bist der beste Reiter, den ich je gesehen habe. Ich hatte Angst um dich. Meine Angst schlug in Zorn um, das war nicht gerechtfertigt. Es tut mir leid, bitte verzeih mir!“
    Lindsey war immer noch wütend und ihre Wangen vom Zorn gerötet. Sie nickte knapp. „Ich nehme deine Entschuldigung an. Ich verzeihe dir – aber nur dieses eine Mal.“
    Er näherte sich ihr und strich mit einem Finger über ihre Wange. „Ich kenne keine Frau wie dich. Einem Mann wie mir fällt es schwer, eine Frau als ebenbürtig anzusehen.“
    Ihre Augen weiteten sich vor Erstaunen. Und er sah noch etwas, das er nicht zu deuten wusste. Sie trat auf ihn zu und schlang die Arme um ihn. „Du hast mir gefehlt.“
    Er küsste ihren Scheitel. „Ja, du hast mir auch gefehlt.“
    Lange hielten sie einander fest, und als sie sich von ihm löste, wollte er sie nicht gehen lassen.
    „Dieser schwarze Hengst ist wunderschön“, sagte sie. „Merrick meinte, Burke will ihn erschießen.“
    „Burke ist ein Narr.“
    „Kannst du ihn zähmen?“
    Er streichelte ihre Wange. „Du, meine kleine Füchsin, bist wohl das einzige Geschöpf, das ich nicht zähmen kann.“ Er bog ihr den Kopf in den Nacken und küsste sie, kostete von der Süße ihrer Lippen, drängte seine Zunge in ihren Mund. Augenblicklich schoss ihm das Blut in die Lenden, und er lechzte danach, sich in ihr zu versenken.
    Er spürte ihre zierliche Hand auf seiner Brust. Sie nestelte an seinen Hemdknöpfen, schob ihre Hand in die Öffnung und streichelte seine Muskelwölbungen an der Brust. In seinen Lenden setzte ein schmerzliches Pochen ein,

Weitere Kostenlose Bücher