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Mein mutiges Herz

Mein mutiges Herz

Titel: Mein mutiges Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: KAT MARTIN
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hübscher geworden.“
    „Das Eheleben scheint mir zu bekommen.“ Coralee neigte sich ihr zu und flüsterte: „Ich glaube, ich bin guter Hoffnung, bin mir aber noch nicht ganz sicher. Er weiß es noch nicht.“
    „Meine Damen – keine Geheimniskrämerei“, sagte Gray und wandte sich mit einer hochgezogenen Braue an seine Gemahlin. „Ich dachte, du hättest deine Lektion gelernt.“ Er trug sein langes schwarzes Haar im Nacken gebunden, was zwar nicht der Mode entsprach, aber fabelhaft zu ihm passte und ihm das verwegene Aussehen eines Freibeuters verlieh.
    „Ich verspreche es hoch und heilig, mein Herzblatt.“ Dann zwinkerte sie Lindsey zu und raunte: „Wir müssen reden.“
    Lindsey nickte zögernd. Ihre Freundin wollte sicher wissen, wie es in ihrer Beziehung mit Thor stand und ob sie den Trank, den Samir für sie zubereitet hatte, einnahm.
    Tante Dee gesellte sich zu ihnen, und man plauderte eine Weile angeregt. Lindsey fand Gray intelligent und interessant, außerdem sah er atemberaubend gut aus und war bis über beide Ohren in seine Gemahlin verliebt.
    Weitere Gäste fuhren vor. Rudy hatte Tom Boggs und Edward Winslow eingeladen, die gemeinsam anreisten. Lindsey hatte gehofft, ihr Bruder habe sich von seinen verwöhnten und lasterhaften Freunden distanziert, was leider nicht der Fall war.
    Umso mehr sah sie sich darin bestärkt, herauszufinden, wer diese anonymen Briefe geschrieben hatte, und nahm sich vor, am nächsten Tag statt ihres ausgedehnten Morgenrittes Merrick Park einen Besuch abzustatten. Vielleicht hatte Thor ja auch etwas Brauchbares herausgefunden. Jedenfalls war dieser Gedanke ein plausibler Vorwand, um ihn zu sehen.
    In einem flotten Reitkostüm aus grünem Samt und einem passenden kecken Hütchen ritt sie im Damensattel die schmale Straße entlang, die zum Haus des Viscounts führte, und überlegte, wie sie am besten mit Thor reden könnte, ohne preiszugeben, dass sie sich kannten. Wie der Zufall es wollte, war Stephen im Begriff, die Stallungen aufzusuchen, als sie sich dem Haus näherte.
    Er lächelte zu ihr auf, als sie die edle Stute an der Marmortreppe zügelte.
    „Guten Morgen, Lindsey, was für eine freudige Überraschung.“ Die Morgensonne brachte sein blondes Haar zum Leuchten, und sie dachte, wie hübsch er aussah und wie abwegig der Gedanke doch war, dass ein Mann mit seinem Reichtum und Charme sich mit Prostituierten abgeben sollte – ganz zu schweigen davon, sie zu ermorden.
    „Guten Morgen, Mylord.“
    Er schüttelte den Kopf. „Nennen Sie mich bitte Stephen. Für derlei Förmlichkeiten kennen wir uns zu lange.“ Er lächelte charmant. „Welchem Umstand verdanke ich diese angenehme Überraschung?“
    „Ich mache meinen morgendlichen Ausritt, und plötzlich packte mich die Neugier, welche Fortschritte die Arbeit mit Ihrem prachtvollen Rappenhengst macht.“ Nach langem Überlegen war sie zu der Überzeugung gekommen, dass es am besten war, so nahe wie möglich bei der Wahrheit zu bleiben. Sie wollte den Hengst tatsächlich sehen und natürlich in erster Linie den Mann, der mit ihm arbeitete.
    „Was für ein Zufall. Genau das will ich auch herausfinden.“ Er half ihr aus dem Damensattel und übergab die Zügel ihrer Stute einem Diener, der herbeigeeilt war.
    Gemeinsam schlenderten sie den Weg entlang, durchquerten den halbdunklen Stall und traten auf der anderen Seite wieder ins helle Sonnenlicht. Thor arbeitete in der Mitte der Koppel mit dem Hengst. Außerhalb der Koppel lehnte ein Mann am Gatter, der ihn dabei beobachtete, stämmig und breitschultrig mit gerötetem Gesicht. Stephens Oberstallmeister Burke, wie Lindsey vermutete.
    „Jetzt bemühen Sie sich schon seit beinahe zwei Wochen“, sagte Burke an Thor gerichtet. „Soweit ich sehe, hat der störrische Gaul kaum Fortschritte gemacht. Das Biest ist nicht zu zähmen.“
    „Es dauert eben seine Zeit.“ Thor nahm dem Hengst das Zaumzeug ab und näherte sich dem Gatter.
    Als er an Burke vorbeiwollte, hielt der Mann ihn am Arm fest. „Lord Merrick hat lange genug Geduld bewiesen.“
    Thor straffte die Schultern. „Das Tier wurde misshandelt. Es dauert, bis er wieder Vertrauen fasst.“
    „Und ich behaupte, Sie verschwenden das Geld Seiner Lordschaft.“ Burke nahm Merrick aus den Augenwinkeln wahr und wandte sich in seine Richtung. Jetzt erst entdeckte Thor Lindsey.
    Seine Gesichtszüge spannten sich an, dann setzte er eine gleichgültige Miene auf.
    Auch Lindsey bemühte sich um einen unbeteiligten

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