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Mein mutiges Herz

Mein mutiges Herz

Titel: Mein mutiges Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: KAT MARTIN
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schelmisch. „Ich verspreche dir, nichts zu tun, was den Wolf in dir erzürnen könnte.“
    Thor schüttelte den Kopf und musste schmunzeln, als sie davonritt.
    Kaum waren Pferd und Reiter hinter einer Hügelkuppe verschwunden, verschwand sein Lächeln. Sie trieben ein verbotenes Spiel. Da er sie nicht heiraten durfte, musste er sie in Ruhe lassen.
    In Zukunft sollte er ihr aus dem Weg gehen.
    Er wünschte nur, dass es ihm auch gelingen möge.

17. KAPITEL
    Die kühlen Oktobertage zogen sich endlos in die Länge. Rudy begann sich zu langweilen und launisch zu werden; sein einziger Trost war, dass in der kommenden Woche die ersten Gäste eintreffen würden. Delilah hatte einige Zerstreuungen für ihr Fest geplant und vorbereitet, Liederabende, Gesellschaftsspiele und gemeinsame Picknickausflüge. Sie hatte sogar eine Theatergruppe engagiert, die eine Komödie zur Aufführung bringen wollte, sowie eine Soiree geplant, zu der auch die Nachbarn eingeladen waren.
    Den krönenden Abschluss sollte das Foxgrove Derby bilden, ein alljährlich stattfindendes Hindernisrennen, zu dem Zuschauer von nah und fern anreisten.
    „Das Derby wird der spektakuläre Höhepunkt unserer festlichen Tage werden, nicht wahr, Lindsey?“, erklärte Tante Dee begeistert. „Du weißt, wie gerne Männer Wetten abschließen.
    Wir sollten dieses Jahr ein Renhurst Pferd anmelden, und natürlich wird Lord Merrick gleichfalls mit einem seiner Vollblüter dabei sein.“
    Merrick. Der Mann ging Lindsey nicht mehr aus dem Sinn. Im Dorf hatte sie vorsichtige Fragen nach ihm gestellt, aber die Einheimischen redeten nur ungern über ihn. Er war ein angesehenes Mitglied der Gemeinde; viele Leute fanden auf seinen Ländereien und in seinen Stallungen Arbeit, er bezahlte gute Löhne, und niemand wollte seinen Posten verlieren.
    Obgleich enttäuscht über ihre erfolglosen Nachforschungen, genoss Lindsay ihren Aufenthalt auf Renhurst Hall, vor allem die täglichen Ausritte, die sie jeden Morgen unternahm. Sie atmete die kühle, feuchte Luft in vollen Zügen ein und genoss die Freiheit, sich in unberührter Natur zu bewegen, fern vom Lärm und der schlechten Luft der Großstadt.
    Jeden Tag, wenn sie aus dem Stall ritt, hoffte sie, Thor zu begegnen, aber er ging ihr offenbar aus dem Weg seit ihrer stürmischen Begegnung in der alten Ruine.
    Ihr Herz klopfte schneller, sie sehnte sich nach seinen Küssen, seinen Liebkosungen, wünschte, wieder mit ihm eins zu sein, und fragte sich, welche Wonnen er ihr noch offenbaren könnte.
    Thor mied sie, das war nicht zu leugnen. Anscheinend scheute er sich, eine heimliche Affäre mit einer unverheirateten jungen Frau fortzuführen, die er nicht heiraten durfte. Sie spielte mit dem Gedanken, ihm ein Billet zukommen zu lassen, einen Notfall vorzutäuschen, in der Hoffnung, er würde zu ihr eilen, fürchtete allerdings, ihn damit nur zu verärgern. Dennoch hatte sie das unbestimmte Gefühl, er halte sich oft in ihrer Nähe auf, um sie heimlich zu bewachen.
    In der Woche darauf begannen die Gäste einzutrudeln. Darunter Colonel Langtree, der Marquess of Penrose mit Gemahlin, ein seit vielen Jahren befreundetes Ehepaar von Tante Dee. Earl und Countess of Kittridge in Begleitung ihrer beiden Töchter Elizabeth und Sarah trafen gleichfalls ein. Sarah war kürzlich achtzehn geworden. Und die einundzwanzigjährige Elizabeth befand sich seit zwei Jahren auf dem Heiratsmarkt. Allerdings wurde gemunkelt, sie genieße die Aufmerksamkeiten junger Männer allzu sehr, um den Antrag eines Verehrers anzunehmen und sich für immer zu binden.
    Zwei Tage später trafen Leif und Krista ein.
    „Ich bin entzückt, dass ihr kommen konntet“, sagte Lindsey und umarmte ihre Freunde zur Begrüßung.
    „Hat mich allerdings einige Überredungskunst gekostet“, bemerkte Leif. „Das ist die erste Trennung von unserem Söhnchen, die länger dauert als zwei Stunden.“
    „Ich hoffe nur, dass Brandon sich nicht einsam fühlt“, fügte Krista ein wenig besorgt hinzu.
    Leif küsste sie auf die Wange. „Es wird ihm an nichts fehlen, Liebste. Mrs. McElroy versteht es ausgezeichnet, mit Kindern umzugehen.“
    Krista seufzte. „Ich weiß ja, dass du recht hast. Und ich versuche mein Bestes, mich zu entspannen und die Tage auf dem Land zu genießen.“
    Coralee und ihr Gemahl Gray Forsythe, Earl of Tremaine, trafen wenige Stunden später ein. „Du siehst wunderschön aus“, begrüßte Lindsey die Freundin. „Jedes Mal, wenn ich dich sehe, bist du

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