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Mein mutiges Herz

Mein mutiges Herz

Titel: Mein mutiges Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: KAT MARTIN
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Gesichtsausdruck, nur ihr Herz schlug zu schnell, und ihre Wangen fühlten sich erhitzt an.
    „Was ist los?“, fragte Stephen die beiden Männer.
    „Nichts“, antwortete Burke. „Das ist das Problem – gar nichts. Der schwarze Teufel ist genauso wild und unbeugsam wie am ersten Tag. Und ich weiß genau, dass sich daran nichts ändern wird.“
    „Mr. Draugr, haben Sie etwas zugunsten des Gauls zu sagen?“
    „Saber ist es wert, alle Zeit der Welt aufzuwenden, um ihn gefügig zu machen.“
    „Da bin ich völlig anderer Meinung“, widersprach Burke verächtlich. „Dieser Hengst ist keinen Pfifferling wert.“ Er wandte sich mit einem boshaften Lächeln an Merrick. „Ich habe lange darüber nachgedacht. Ende nächster Woche findet das Foxgrove Derby statt. Entweder der Hengst nimmt am Rennen teil, oder wir machen ihm den Garaus. Es ist höchste Zeit, den Tatsachen ins Auge zu schauen, um unsere Verluste zu verringern.“
    Das Hindernisrennen zog jedes Jahr große Zuschauermengen an, an dem Einheimische und der Landadel sich beteiligten; es wurden Reitpferde und Vollblüter zum Rennen angemeldet. Stephen ließ jedes Jahr eines seiner Rassepferde teilnehmen und hatte jedes Mal einen Preis gewonnen.
    „Saber ist noch nicht so weit“, widersprach Thor gelassen.
    „Dieser Gaul wird nie so weit sein“, entgegnete Burke. „Der bleibt immer der unberechenbare Teufel, der er ist.“
    Wie aufs Stichwort nahm Saber Burkes Witterung auf und stürmte auf die Querbalken der Koppel los wie der Satan persönlich. Er bäumte sich auf und stieß einen schrillen, gespenstischen Schrei aus, fletschte schnaubend die Zähne und legte die Ohren nach hinten. Einen furchterregenden Augenblick lang glaubte Lindsey, er würde über die Balken setzen.
    „Er kann Sie nicht leiden“, sagte Thor seelenruhig an Burke gewandt.
    „Das interessiert mich einen Dreck. Diese Ausgeburt des Teufels muss vernichtet werden.“ Er warf Lindsey einen flüchtigen Blick zu. „Tut mir leid, Miss, aber diese Bestie bringt noch jemanden um, wenn sie nicht erschossen wird.“
    Lindsey lächelte dünnlippig. „Mit seinem Ausbilder wirkt er eigentlich ganz friedfertig.“
    Burke schnaubte verächtlich. „Finden Sie? Dann soll er ihn doch beim Derby reiten.“
    „Kein schlechter Vorschlag“, ergriff Stephen das Wort und wandte sich an Thor. „Sind Sie sicher, dass dieses Pferd abgerichtet werden kann?“
    „Mit der Zeit und bei guter Behandlung wird er lammfromm sein.“
    „Ich habe ihn vor einem Jahr angeschafft. Seither hat er bereits drei Zureiter verletzt, einschließlich Mr. Burke. Auch ich kann mich nicht in seine Nähe wagen. Wir können ihn nicht einmal als Zuchthengst verwenden – er geht zu gewalttätig mit den Stuten um. Er ist genauso wild und unberechenbar wie am ersten Tag. Einen solchen Gaul dulde ich nicht auf meinem Gestüt, er ist eine Gefahr für alle anderen Rassepferde. Ich bin mit Mr. Burke einer Meinung. Entweder er nimmt am Rennen teil, oder seine Tage sind gezählt.“
    Thor warf Lindsey einen flüchtigen Blick zu. „Wenn das die einzige Möglichkeit ist, sorge ich dafür, dass er am Rennen teilnimmt.“ In seiner Wange vibrierte ein Muskelstrang. „Aber wenn er gewinnt, gehört er mir.“
    Burke lachte schallend. „Glauben Sie tatsächlich, diese Bestie kann das Derby gewinnen? Die wirft Sie noch vor dem ersten Hindernis ab.“
    „Gut möglich. Wenn das geschieht, haben Sie nichts verloren.“
    Stephen lächelte kalt. „Sie wollen also das Pferd, wenn Sie gewinnen. Und was bekomme ich, wenn er verliert?“
    Lindsey hörte Schritte hinter sich auf dem Weg. Und dann ertönte ein vertraute Frauenstimme.
    „Wenn der Hengst verliert“, verkündete Krista, „bezahlt Thor Ihnen zweitausend Pfund Sterling.“
    Stephens Blick erfasste die hochgewachsene, blonde Frau neben ihrem stattlichen blonden Ehemann, ein bemerkenswert schönes Paar.
    „Erhöhen Sie auf dreitausend, und die Wette gilt.“
    Thor öffnete den Mund, um Einspruch zu erheben, doch Leif fixierte ihn scharf und schüttelte unmerklich den Kopf.
    „Der Handel ist perfekt“, erklärte Krista.„Der Hengst nimmt am Rennen teil – und wenn er gewinnt, gehört er Thor.“
    Thor machte auf dem Absatz kehrt, entfernte sich mit energisch ausholenden Schritten und verschwand unter den Bäumen. Er war wütend auf sich, sich so dreist zu Wort gemeldet zu haben, und noch wütender auf seinen Bruder und seine Schwägerin, dass sie diese ungeheuerliche Summe gesetzt

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