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Mein mutiges Herz

Mein mutiges Herz

Titel: Mein mutiges Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: KAT MARTIN
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hatten. Dreitausend Pfund! Hätte er sein eigenes Geld riskiert, wäre das maßlos leichtfertig gewesen, aber es war völlig ausgeschlossen für ihn, Leifs und Kristas Geld zu verwetten.
    Er musste gewinnen – oder einen Weg finden, die Summe zurückzuzahlen.
    Unweigerlich dachte er an seine Aktien bei A&H Railway. Selbst wenn er das ganze Paket verkaufte, würde die Summe nicht ausreichen. Seufzend sank Thor ins Gras und lehnte den Rücken gegen einen Baumstamm.
    Er konnte sich nur vage ausmalen, was Lindsey von diesem irrsinnigen Plan hielt. Sie wusste, dass er nicht genügend Geld besaß, um eine Frau ihres Standes zu versorgen, aber er wollte nicht, dass ihr die Tatsache so schonungslos vor Augen gehalten wurde.
    Er hob den Kopf und stutzte, als sie sich ihm näherte. Der weite Rock ihres grünen Reitkostüms raschelte bei jedem ihrer Schritte, die ihre langen Beine erahnen ließen. Er dachte an ihre engen Reithosen, die er ihr von den Hüften gestreift hatte, um sie anschließend zur jauchzenden Erfüllung zu bringen.
    Das Blut schoss ihm in die Lenden, seine Männlichkeit regte sich. Bei den Göttern, die Frau trieb ihn noch in den Wahnsinn in seiner unstillbaren Lust nach ihr.
    „Du solltest nicht hier sein“, empfing er sie, kam auf die Füße und versuchte, das brennende Verlangen, das sein Blut befeuerte, zu unterdrücken. „Was soll Lord Merrick denken?“
    „Er wird denken, dass du Leifs Bruder bist, wie er mittlerweile weiß, und deshalb ein Freund. Eure Verwandtschaft war mit Leifs Ankunft klar, da ihr beide euch verblüffend ähnlich seht, auch wenn Leif blond ist und du dunkel bist.“
    „Was hat mein Bruder in Merrick Park zu suchen?“
    „Krista kennt Lord Merrick seit einigen Jahren. Und wie du soeben feststellen konntest, wettet Stephen leidenschaftlich gern. Leif kennt ihn offenbar aus den wilden Jahren vor seiner Ehe vom Spieltisch her. Wie dem auch sei, Leif und Krista haben einen Ausflug mit der Kutsche gemacht, und da sie schon in der Nähe waren, beschlossen sie, Merrick einen Besuch abzustatten.“
    „Es ist wohl auch nicht mehr wichtig. Ich habe nämlich keinerlei Hinweis gefunden, der Merrick mit den Morden in Verbindung bringen könnte.“
    „Ich habe auch nie wirklich geglaubt, dass er etwas damit zu tun haben könnte.“
    „Die Stallburschen mögen ihn nicht besonders. Er geht hart mit den Pferden um, aber er bezahlt gut, und die Männer brauchen Arbeit.“
    Lindsey warf einen Blick zu den Stallungen hinüber und entdeckte Saber, der an der Umzäunung der Koppel entlangtrabte. „Und das Rennen?“
    „Es war völlig idiotisch, diese Wette abzuschließen“, antwortete er achselzuckend. „Saber kann niemals gewinnen.“
    „Hat er dich schon mal aufsitzen lassen?“
    Thor nickte. „Ganz früh morgens, wenn noch niemand auf ist, reite ich ihn. Er liebt es zu galoppieren und ist schnell wie der Wind. Er setzt so spielerisch über Hindernisse, als hätte er Flügel. Aber er wurde misshandelt, deshalb ist er ständig aggressiv.“
    „Glaubst du, Burke hat ihn geschlagen?“
    „Burke und die anderen Zureiter vor ihm. Saber ist wütend und will sich an den Menschen rächen, die ihm so grausam zugesetzt haben.“
    Schelmisch lächelte Lindsey ihn an. „Hat er dir das gesagt, als du mit ihm gesprochen hast?“
    Thor feixte und sah dabei so umwerfend gut aus, dass ihr der Atem stockte. „Das habe ich bei meinen Gesprächen mit den Stallburschen erfahren. Burke überredete Merrick, den Hengst zu kaufen, und prahlte damit, er könne ihn reiten, nachdem die anderen an ihm gescheitert waren. Saber warf ihn ab und blamierte ihn vor den Augen des Viscounts. Burke hat das Pferd brutal geschlagen, und seitdem ist es noch schwieriger zu bändigen.“
    „Wenn der Hengst so schnell ist, wieso kann er dann nicht gewinnen?“
    „So schnell Saber auch sein mag, der Nachteil, einen Reiter meines Gewichts und meiner Größe zu tragen, ist einfach zu groß.“
    Lindsey überlegte eine Weile und musste Thor recht geben. Dann schoss ihr eine Idee durch den Sinn, und ihr Herz machte einen Satz. „Denkst du …? Denkst du, er würde sich von einem anderen reiten lassen?“
    Thor blickte zur Koppel hinüber, wo Saber übermütig mit hochgeworfenem Kopf im Rund tänzelte. „Möglich wäre es. Wenn der Mann sein Vertrauen gewinnt. Aber es gibt niemanden, der das Risiko eingehen will.“
    „Ich gehe das Risiko ein.“
    Glühende blaue Augen hielten ihren Blick gefangen. „Nein, das wäre

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