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Mein mutiges Herz

Mein mutiges Herz

Titel: Mein mutiges Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: KAT MARTIN
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unter ihm. Er fand Zugang zu ihrem heißen Schoß, bereitete sie streichelnd darauf vor, ihn aufzunehmen, und dann glitt er tief in sie.
    Im Sinnestaumel begann er sich zu bewegen, stieß sich entfesselt in ihre Tiefen, kaum noch fähig, die Beherrschung zu wahren, um sie zur Verzückung zu bringen. Lindsey erreichte den Höhepunkt, stammelte seinen Namen, und wenige Augenblicke später überließ auch er sich seinen Wonnen.
    Während er neben ihr im weichen Gras lag, versuchte er sich einzureden, dass dies ihre letzte leidenschaftliche Begegnung sein sollte.
    Allerdings legte er diesmal keinen Schwur ab, weil er nicht wusste, ob er ihn halten könnte.

19. KAPITEL
    Mit einem vorgetäuschten Migräneanfall zog Lindsey sich am Nachmittag in ihr Zimmer zurück, um sich für die zweite nächtliche Begegnung mit dem Hengst auszuruhen. Als sie in ihrem weichen Federbett lag, lächelte sie in Gedanken an Thor und ihr nächtliches Liebesspiel unter freiem Himmel. Es war, als könne er nicht genug von ihr bekommen, als sei er süchtig nach ihr wie nach Opium.
    Und Lindsey erging es nicht anders – ohne allerdings die Gewissensbisse zu verspüren, die Thor zu plagen schienen. Sie wollte jede Chance nutzen, um mit ihm zusammen zu sein, und nahm gehorsam Samirs Trank ein. Es würde nicht mehr lange dauern, bis ihre Eltern nach London zurückkehrten, und dann musste ihre Affäre enden, doch bis dahin wollte sie jede Minute mit Thor auskosten.
    Am späten Nachmittag schien die Sonne schräg auf ihr Bett, als sie verträumt an ihr Rendezvous mit Thor dachte.
    Plötzlich stürmte ihr Mädchen Kitty ins Zimmer, ohne anzuklopfen. „Sie haben Besuch, Miss. Der große, gut aussehende Bruder von Mrs. Draugrs Gemahl wünscht Sie dringend zu sprechen.“
    „Du meine Güte, Thor ist hier?“
    „Genau, der muss es wohl sein, Miss.“ Kitty kicherte und verdrehte die Augen. „So einen Mann kann man mit keinem anderen verwechseln.“
    Lindsey lachte. „Da hast du wohl recht.“ Sie sprang aus dem Bett. „Bring mir bitte das aprikosenfarbene Seidenkleid, Kitty. Beeil dich.“
    Hastig streifte sie das Kleid über und wartete ungeduldig, bis Kitty ihr das Haar im Nacken gebunden hatte. Wenn Thor sie besuchte, musste es sich um etwas Dringendes handeln. Sie griff nach ihrem bestickten Fransenschal und eilte nach unten.
    Thor wartete im roten Salon auf sie. Als sie eintrat, erhob er sich, ging ihr entgegen und sah sie aus blauen Augen eindringlich an; ein Prickeln durchrieselte sie.
    „Was gibt’s, Thor? Was ist geschehen?“
    Er warf einen Blick zur Tür, die sie einen Spalt offen gelassen hatte, um die Schicklichkeit zu wahren.
    „Sprich.“
    Er nahm sie bei der Hand und führte sie zum Sofa, wartete, bis sie sich gesetzt hatte, und nahm neben ihr Platz. „Es geht um diese Penelope Barker.“
    Eine unheilvolle Ahnung stieg in ihr auf. „Was … was ist mit ihr?“
    „Sie war Stubenmädchen in Merrick Park.“
    Ihre Befürchtung verstärkte sich. „Was meinst du damit, sie war …?“
    „Sie arbeitete ein paar Jahre dort. Und eines Tages war sie spurlos verschwunden. Niemand hat sie seither gesehen. Die Stallburschen sagen, sie sei schwanger gewesen, und Horace Nub behauptet, sie habe ein Kind von Lord Merrick erwartet.“
    Einige Momente war Lindsey wie gelähmt. „Vielleicht gab Stephen ihr Geld und schickte sie fort, damit sie ihr Kind irgendwo anders zur Welt bringen konnte.“
    Thor hielt den Blick auf seine Füße gesenkt.
    „Was ist denn? Was verschweigst du mir?“
    „Es gehen Gerüchte im Dorf um … Die Leute glauben …, dass sie umgebracht wurde.“
    Lindsey vergaß zu atmen. „Nein, das kann nicht wahr sein.“
    „Wie du schon sagtest, vielleicht gab er ihr Geld und schickte sie fort.“
    „Aber du glaubst nicht daran.“
    „Ich weiß nicht, was ich glauben soll. Ich weiß nur, dass Merricks Name bereits in Verbindung mit anderen Mordfällen genannt wurde. Und nun tauchen Gerüchte auf, wonach auch in Merrick Park ein Mord geschehen sein soll. Das scheint mir ein höchst seltsamer Zufall.“
    Lindsey biss sich auf die Unterlippe. „Ja, du sagst es. Wir müssen herausfinden, wer diese anonymen Briefe schreibt. Jemand kennt die Wahrheit. Wir müssen wissen, wer dieser Jemand ist.“
    Thor erhob sich vom Sofa, hünenhaft und dunkel – und völlig deplatziert zwischen all den Porzellanvasen, Nippesfiguren und Spitzendeckchen in dem überladenen Salon. „Ich höre mich weiter um.“
    Auch Lindsey erhob sich.

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