Mein mutiges Herz
Zucht von Vollblütern, die sich mit den Pferden von Lord Merrick messen konnten und mit jedem der anderen Pferdezüchter in England.
Wenn Saber gewann …
Thor sah Lindsey an, und ihm wurde bang ums Herz. Sie war zwar eine hervorragende Reiterin, aber jedes Hindernisrennen war gefährlich. Durfte er zulassen, dass sie ihr Leben riskierte?
„Jetzt hast du wieder diesen Blick“, stellte sie argwöhnisch fest.
„Welchen Blick?“
„Diesen Blick, mit dem du mir zu verstehen gibst: Ich bin ein Mann, und es ist meine Pflicht, auf dich aufzupassen.“
Er lächelte nicht. „Ich dürfte es dir nicht gestatten.“
„Das haben wir längst besprochen, und eins sage ich dir: Wenn du mir verbietest, Saber zu reiten, reite ich eben ein Pferd meines Vaters. Ich nehme an diesem Derby teil – mit oder ohne deine Zustimmung. Ob es nun Saber ist oder ein anderes Pferd, ist mir egal.“
„Ich schwöre dir, Lindsey, du bist …“
„Das störrischste Frauenzimmer auf der ganzen Welt, ich weiß.“
Nun lächelte er. „Gut. Wenn Saber es zulässt, reitest du ihn. Ich werde es dir nicht länger ausreden.“
Und dann verbrachte er die restliche Nacht bis zum Morgengrauen damit, mit Saber und Lindsey zu arbeiten. Lindsey führte den Hengst am langen Zügel, verwöhnte ihn mit Zuckerstückchen, redete mit ihm und streichelte ihn.
„Wollen wir ausprobieren, ob er mich aufsitzen lässt?“, schlug sie vor.
Thor akzeptierte ihren Vorschlag. Der Hengst wirkte in ihrer Nähe völlig entspannt, also hob Thor Lindsey seitlich auf dessen Rücken, hielt die Zügel kurz und ließ ihn im kleinen Kreis gehen, dann in einem größeren.
Saber machte nicht die geringsten Anstalten, bockig zu werden oder eine drohende Haltung einzunehmen. Im Gegenteil, er wirkte ganz zufrieden, Lindsey auf seinem Rücken tragen.
Thor schüttelte den Kopf. Diese Frau hatte eine besondere Begabung, die Zuneigung männlicher Wesen zu erlangen. Der Hengst schien ebenso empfänglich für ihre Reize zu sein wie er selbst.
Kurz vor Tagesanbruch beendeten sie die ersten Schritte einer Annäherung.
„Ich komme morgen Abend früher, wenn ich es schaffe.“
Thor nickte. „Ich möchte nicht, dass du nachts alleine bis zur Ruine reitest. Ich warte bei dem kleinen Wäldchen hinter dem Stall auf dich.“
Sein warnender Blick hinderte Lindsey daran, Protest einzulegen. „Einverstanden.“
Sie näherten sich ihrem Pferd, das sie an einem tief hängenden Ast festgemacht hatte.
„Bevor ich gehe, will ich dir noch etwas sagen“, begann Lindsey. „Heute Nachmittag wurde wieder eine anonyme Nachricht gebracht. Dieselbe Handschrift. Ein Dorfjunge lieferte sie bei unserem Butler ab.“
„Was steht drin?“
„Ich soll eine Frau namens Penelope Barker finden, dann erfahre ich die Wahrheit über Lord Merrick.“
„Ich höre mich mal um, vielleicht finde ich etwas über sie heraus.“
„Die Männer, für die du arbeitest … sind sie nicht misstrauisch, nachdem sie wissen, dass du Leifs Bruder bist?“
„Ich habe ihnen erklärt, dass ich nicht reich bin wie Leif und arbeiten muss wie jeder andere auch.“
Sie nickte. „Es gibt noch etwas.“
„Ja?“
„Bevor ich gehe, muss ich dich küssen. Ich sehne mich schon die ganze Nacht danach.“
„Lindsey …“
„Du willst es doch auch, oder?“
Er schüttelte den Kopf. „Ich wünsche mir nichts sehnlicher, als dich zu berühren, ganz in dir zu sein, Lindsey. Das musst du wissen. Aber wir sind nicht verheiratet und werden es nie sein. Wir dürfen nicht …“
Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und verschloss ihm den Mund mit ihren Lippen. Ihre Brüste pressten sich an ihn, ihre Lippen teilten sich bebend und luden ihn ein, seine Zunge in sie zu tauchen. Er schlang die Arme um sie, zog sie an sich, und seine Erregung steigerte sich, dass es beinahe schmerzte.
Bei den Göttern, er konnte ihr nicht widerstehen, konnte sich den verlockend zarten Küssen nicht entziehen, die sie ihm auf Mund, Nase und Wangen hauchte.
„Geh endlich, Lindsey, ehe es zu spät ist.“
„Ich will nicht gehen, Thor, noch nicht.“ Sie ließ die Hände in seine Jacke gleiten und streifte sie ihm von den Schultern.
Stöhnend ließ er sich von seinem fiebernden Verlangen überwältigen, öffnete ihr Kleid, schob den Stoff beiseite und umfasste ihre hellen Brüste, liebkoste ihre gereckten Spitzen und beugte sich über sie, um davon zu kosten.
Bevor sie wusste, wie ihr geschah, lag sie mit hochgeschobenen Röcken im Gras
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