Mein skandaloeser Viscount
dass Victoria Widerstand leistete, und warf ihn über die Sofalehne. Er streichelte sanft ihre bleichen kühlen Hände, den Blick auf seine kräftigen gebräunten und ihre zarten Finger gerichtet. Irgendwie war ihm, als durchströmte ihn dabei neues Leben.
„Es ist merkwürdig, Sie wieder zu berühren“, murmelte er, in den Anblick ihrer Hände vertieft. „Sie sind wie früher und dennoch in vieler Hinsicht eine andere.“
Er konnte nicht widerstehen, führte ihre Rechte an die Lippen und fuhr mit der Zungenspitze über ihre zarte Haut, genoss den leicht salzigen Geschmack wie eine Delikatesse.
Ihre Hand zitterte. „Remington. Bitte.“
Er sah sie an. „Ich möchte keine Worte mehr hören, die Ihr Stolz Ihnen einredet, Victoria. Wir erhalten die einmalige Chance, zu dem zurückzukehren, was uns einst verbunden hat. Wollen wir sie ergreifen? Oder für immer auf unser Glück verzichten?“
Sie schüttelte den Kopf. „Aufhören! Hören Sie damit auf! Ich bin zu verwirrt, um …“
„Pst. Lassen Sie sich Zeit. Ich will Ihnen nur sagen, dass ich keine Zeit brauche. Ich will es immer noch. Ich will Sie noch immer. Daran hat sich nie etwas geändert.“ Er ließ ihre Hand sinken, liebkoste jedoch ihre Schenkel unter der Fülle ihrer Röcke, Schenkel, die sich prall und fest unter seinen Händen anfühlten. Es war ihm nicht möglich, sich zur Ordnung zu rufen und von ihr abzulassen.
Er verspürte ein Ziehen in der Lendengegend. „Sie sind noch schöner geworden. Wissen Sie das?“
Victoria holte tief Luft, ohne seine streichelnden Hände wegzuschlagen. „Sie machen es mir schwer, einen klaren Gedanken zu fassen.“
„Ich will gar nicht, dass Sie denken. Gedanken sind nicht verlässlich, wenn sie von Stolz und Vorurteil genährt sind.“ Er umfing ihre geschnürte Taille und ließ seine Hände höher bis unter die Wölbung ihrer Brüste gleiten. Streng ermahnte er sich, sich keine weiteren Freiheiten zu erlauben, und streichelte nur die Seiten ihres Seidenmieders. „Sagen Sie mir, was Sie fühlen. Die Wahrheit. Denn nur die Wahrheit will ich hören.“
Sie schloss die Augen, ihr Busen wogte unter ihren bebenden Atemzügen. „Mir ist, als wäre ich nicht mehr ganz bei Sinnen, Ihnen solche Dreistigkeiten zu gestatten.“
Er schluckte gegen den Kloß in seiner Kehle an und raunte heiser: „Und warum lassen Sie zu, dass ich Sie berühre? Warum stoßen Sie mich nicht von sich? Vielleicht, weil Sie es sich wünschen? Vielleicht, weil Sie mich immer noch begehren?“
Ihre Lider flatterten, ihr verschwommener Blick begegnete dem seinen.
Seiner Angebeteten nach all diesen Jahren so nahe zu sein, machte ihn schier wahnsinnig. Er war unerträglich hart geworden und kämpfte zähneknirschend darum, Herr seiner Sinne zu bleiben. Zärtlich legte er seine Hände an ihre Hüften, es gelang ihm nicht, den Blick von ihren vollen rosigen Lippen zu lösen. Diese schönen weichen Lippen, von denen er geträumt hatte, seit er neunzehn war. „Küss mich.“
„Remington.“ Victoria griff nach seinen Schultern, klammerte sich an dem Stoff seines Gehrocks fest. Sie stieß ihn zwar nicht von sich, hielt ihn nur unnachgiebig mit zitternden Armen auf Abstand. „Nein. Es reicht. Ich kann das nicht zulassen. Ich werde einen anderen heiraten. Irgendeinen anderen. Jeden, nur nicht Sie.“
„Das meinen Sie nicht ernst.“
„Doch, das tue ich.“
„Nein. Das dürfen Sie nicht.“ Er drückte ihre Arme beiseite, umfasste ihr Gesicht mit beiden Händen und zwang sie, ihn anzublicken. Der Blick aus ihren schönen jadegrünen Augen, die er geglaubt hatte, nie wiederzusehen, begegnete dem seinen. Er konzentrierte sich nur auf diese unendlich traurigen Augen, rang sein Verlangen nieder, ihren Mund und ihren Körper in Besitz zu nehmen, ob er das Recht dazu hatte oder nicht.
Es war nicht nur Wollust und Begierde, die in ihm tobten. Nein. Es war seine Seele, die nach Rettung lechzte. Seine Seele, die sich verzweifelt danach sehnte, alle Erinnerungen an die marchesa zu tilgen, seinen Körper und seinen Geist reinzuwaschen. Diese dunklen Erinnerungen wollte er durch das ersetzen, wonach er sich immer verzehrt hatte. Nach seiner über alles geliebten Victoria.
„Sagen Sie mir, dass Sie nicht vergessen haben, was einst unsere Herzen höherschlagen ließ“, bat er rau, während er sanft die zarten Stellen hinter ihren Ohren streichelte. „Sagen Sie es mir, bella . Ich muss es aus Ihrem Mund hören.“
Für einen Moment schloss sie
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