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Mein skandaloeser Viscount

Mein skandaloeser Viscount

Titel: Mein skandaloeser Viscount Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delilah Marvelle
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Unterredung mit Ihnen. Lord Remington, Ihre Zeit ist um.“ Der Advokat wies mit einer Armbewegung in den Korridor.
    Jonathan wandte sich noch einmal eindringlich an Victoria. „Ich bin gerne bereit, meinen Stolz zu überwinden, vor Ihnen auf die Knie zu fallen und Abbitte zu leisten, aber ich kann die Vergangenheit nicht ungeschehen machen und Ihre Meinung über mich nicht ändern, wenn Sie mir keine Gelegenheit dazu geben. Wir können glücklich miteinander werden, wenn Sie es wünschen. Aber nur, wenn Sie es wünschen.“ Er verneigte sich knapp und verließ den Raum in dumpfer Erwartung der Glockenschläge um Mitternacht und der Nachricht, die sie bringen würden.

SKANDAL 8
    Eine Dame ist verpflichtet, ihre Zusagen einzuhalten. Daher darf sie niemals falsche Versprechungen machen.
    Wie vermeidet man einen Skandal, Autor unbekannt
    N achdem Remington und Mr Parker sich entfernt hatten, sank Victoria wie betäubt auf das Sofa zurück. Sie fühlte sich, als wäre alles Leben aus ihr gewichen, während sie blicklos ins Kaminfeuer starrte und zerstreut Remingtons Ring zwischen den Fingern drehte.
    So schwer es ihr auch gefallen sein mochte, es war ihr gelungen, in dieser grauenhaften Situation sich selbst treu zu bleiben und sich vor Augen zu halten, dass Gefühle der Leidenschaft nichts als Schmerz und Verlust brachten. Unweigerlich. Das wusste sie seit sie dreizehn war.
    Sie hob den Ring an die Lippen und flüsterte dem Rubin zu: „Befreie uns voneinander. Noch heute Nacht.“ Dann steckte sie ihn in die winzige Tasche an ihrem Mieder. Obwohl dieser Ring ihr nie einen Wunsch erfüllt hatte, vertraute sie ihm immer noch aus reiner Gewohnheit ihre Wünsche an. Irgendwie sah sie in dem schmalen Goldreif ihren einzigen Freund, der sie stets begleitete.
    Sich nähernde Schritte kündigten den nächsten Akt dieses grausamen Spiels an. Victoria holte tief Luft und fasste sich.
    Mr Parker bat den zweiten Bewerber mit einer Verneigung einzutreten. Moreland nickte dem Advokaten zu und näherte sich dem Sofa. Die Tür fiel ins Schloss.
    Er sah zu Victoria.
    Beim Anblick seiner markanten Gesichtszüge regte sich kein Flattern in ihrer Magengegend. Nicht, dass ihr dieses Flattern gefehlt hätte. Schließlich hatte sie gelernt, dass dieses Gefühl nur Kummer und Leid verursachte. Sie wollte Verlässlichkeit. Und Lord Moreland, den sie seit ihrem zehnten Lebensjahr kannte, war sachlich und rechtschaffen.
    Er zupfte seinen schwarzen Gehrock aus feinem Tuch zurecht, kam mit ausholenden Schritten auf sie zu, blieb vor ihr stehen, holte das versiegelte Dokument aus der Innentasche und reichte es ihr.
    Sie nahm das Schriftstück entgegen und legte es auf ihren Schoß. „Vielen Dank.“
    Er deutete auf den freien Platz neben ihr. „Gestatten Sie?“
    „Gern.“ Sie lächelte. „Ich erwarte nicht, dass Sie die nächsten anderthalb Stunden im Stehen verbringen.“
    „Zu gütig.“ Lächelnd setzte er sich an das andere Ende des Sofas und legte den Arm auf die Lehne.
    Sie wunderte sich, wieso er so großen Abstand zu ihr hielt, immerhin waren sie keine Fremden und hatten sich bei seinen häufigen Besuchen im Hause ihres Vaters stets angeregt miteinander unterhalten.
    In einer Geste der Verlegenheit strich er sich das Haar an den Schläfen nach hinten, als wollte er sich konzentrieren, ehe er das Wort ergriff: „Ich muss gestehen, dass ich keine Ahnung hatte, welchen Plan Ihr Vater verfolgte, als Ihr Cousin bei mir vorsprach.“
    Victoria seufzte. „Für diese Peinlichkeit kann ich mich nur entschuldigen.“
    „Ich wäre nicht hier, wenn ich nicht wüsste, dass Sie es wert sind, Victoria.“
    „Ich will hoffen, das ist ein Kompliment.“
    „Das ist es.“
    „Vielen Dank.“ Sie brach das Siegel. „Ich hätte nie gedacht, dass Sie an einer Eheschließung interessiert sind. Sie führen ein geruhsames und zufriedenes Leben als unverheirateter Mann, nicht wahr?“ Prüfend musterte sie ihn. „Darf ich fragen, warum Sie um meine Hand anhalten? Oder spreche ich zu freimütig?“
    Er blickte ihr geradewegs ins Gesicht. „Sie hatten stets ein offenes Wesen, Victoria, was ich sehr charmant finde. Warum ich um Ihre Hand anhalte? Ich will es mal so sagen, ich sehe darin eine Herausforderung, die von meinem gewohnten Lebensstil abweicht.“ Er räusperte sich und zeigte auf das Dokument in ihrer Hand. „Wollen wir fortfahren?“
    „Ja.“ Victoria entfaltete das Schriftstück. Der Inhalt bestand aus zwanzig nummerierten Fragen in

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