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Mein skandaloeser Viscount

Mein skandaloeser Viscount

Titel: Mein skandaloeser Viscount Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delilah Marvelle
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der schwungvoll flüchtigen Handschrift ihres Vaters. Seine Mühe überraschte sie, eingedenk der Tatsache, dass er sie in letzter Zeit gar nicht mehr erkannte.
    Sie vermisste ihren Vater, auch wenn er sie in den letzten Jahren schroff und abweisend behandelt hatte. Sie vermisste seine Beharrlichkeit, mit der er ihr bohrende Fragen stellte, um ihr eine Zustimmung zu entlocken, auch wenn er wusste, dass er auf Granit biss. Sie vermisste seine Art, sie zu necken. Diesen Mann gab es leider nicht mehr. Aber sie wollte ihn als den gütigen Vater im Herzen bewahren, den sie über alles geliebt hatte.
    Stirnrunzelnd überflog sie die erste Frage und zwang sich seufzend, die Worte laut vorzulesen. „Wie viele Kinder wünschen Sie sich?“
    Moreland hob die Brauen, sein glatt rasiertes Gesicht wurde tatsächlich von leichter Röte überzogen. „Nun …“, begann er achselzuckend, „… ich habe mir nie Gedanken über eine bestimmte Anzahl gemacht. Wobei ich gestehe, mir vorstellen zu können, eine große Familie zu gründen.“
    „Und wie definieren Sie eine große Familie?“
    Wieder zuckte er mit den Achseln. „Sieben oder acht. Höchstens zehn.“
    Victoria bekam große Augen und biss sich auf die Zunge, um nicht mit etwas herauszusprudeln, was sie nicht sagen durfte. Gott behüte! Wie sollte ihr armer Körper so viele Schwangerschaften und Geburten ertragen? Außerdem, um so viele Kinder zur Welt zu bringen, müsste sie vermutlich jede Nacht das Bett mit diesem Mann teilen!
    Sie verdrängte ihre Ängste und widmete sich hastig der nächsten Frage. Sie blinzelte auf die Worte, wand sich innerlich, ihre Finger zerknitterten die Ränder des Schriftstücks. „Halten Sie sich für fähig, ein guter Ehemann zu sein?“
    „Ich wäre gewiss kein Scheusal als Ehemann. Obgleich ich mit Sicherheit mehr als die üblichen Forderungen stelle. Die Frage ist, halten Sie sich für fähig, eine gute Ehefrau zu sein?“ Er rückte etwas näher und räusperte sich erneut. „Um präzise zu sein: Wenn wir heiraten, Victoria, haben Sie die Absicht, sich Lord Remington als Liebhaber zu nehmen? Oder ist er bereits Ihr Liebhaber?“
    Ihre glühenden Wangen ließen darauf schließen, wie tief seine Fragen sie kränkten. „Sie haben nicht das Recht, schändliche Vermutungen anzustellen.“
    „Tadeln Sie mich nicht. Ich habe beobachtet, wie er Sie ansieht und Sie ihn. Und diese kleine Szene vorhin, wie er Ihnen im Korridor nachlief und der anschließende laute Wortwechsel waren ziemlich aufschlussreich.“
    Unangenehm berührt knetete Victoria die Hände ineinander.
    Moreland suchte ihren Blick. „Ich schätze Sie sehr, aus diesem Grund bin ich noch immer hier. Sie sind klug und geistreich, das gefällt mir. Den meisten adeligen Damen mangelt es, wie ich finde, durch ihre behütete Erziehung an Charakterstärke und innerer Kraft. Diese zartbesaiteten Wesen lassen ihre hübschen Köpfchen hängen, sobald der Wind des Lebens ihnen etwas rauer um die Ohren pfeift. Und ich will offen zu Ihnen sein: An meiner Seite wären Sie etlichen Belastungen ausgesetzt, wenn auch nicht in der Weise, wie Sie denken mögen. Also, zu welcher Art Frau zählen Sie? Kann ich mich in jeder Lebenslage auf Sie verlassen? Oder ziehen Sie sich schmollend zurück, wenn ich Sie brauche?“
    Victoria wich seinem Blick aus. „Sie bringen mich in Verlegenheit, Lord Moreland.“
    „Gut. Dann haben Sie begriffen, was ich sagen will. Ich will noch deutlicher werden: Ich weigere mich, eine Frau zu heiraten, die sich mit der Absicht trägt, ihre Gunst einem anderen zu schenken. Ich fordere nicht, dass Sie mich lieben, aber ich will meine Ehefrau für mich allein. Was immer Ihre Beziehung zu Lord Remington war oder noch ist, verlangen Sie tatsächlich von mir, das zu akzeptieren? Welcher Mann wünscht sich eine Ehefrau, die bereits eine Vergangenheit mit einem anderen hatte? Hmm?“
    Gütiger Himmel! Victoria hatte das Gefühl, Moreland blicke bis in die tiefsten Winkel ihrer Seele. Das Schriftstück fiel zu Boden, als sie sich seufzend vorbeugte, Morelands Hand nahm und drückte, um ihren Worten Nachdruck zu verleihen. „Seien Sie unbesorgt. Zwischen uns ist nichts mehr.“
    Lord Morelands Miene verriet nichts über seine Gefühle. „Dann verbindet Sie also eine Vergangenheit mit ihm?“
    Victoria hätte am liebsten laut geschrien. Es war, als hätte Remington ihr seinen Namen in die Stirn eingebrannt. Es war alles so ungerecht. „Ja.“
    Begütigend tätschelte Moreland

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