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Mein skandaloeser Viscount

Mein skandaloeser Viscount

Titel: Mein skandaloeser Viscount Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delilah Marvelle
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ihr die Hand. „Ich schätze Ihre Aufrichtigkeit. Ich fühle mich zwar nicht brüskiert, aber es bedeutet nichts Gutes für uns. Ehrlich gestanden, ich bin kein …“
    „Bitte.“ Victoria war der Verzweiflung nahe. Gütiger Himmel, Moreland war ihre einzige Chance außer Remington. „Bitte ziehen Sie keine falschen Schlüsse. Unsere Beziehung war völlig harmlos und unschuldig.“
    Lord Moreland ergriff ihre Hand und betrachtete Victoria eingehend. „Nun gut. Erzählen Sie mir mehr darüber, damit ich mir ein Urteil bilden kann.“
    Sie zwang sich zur Ruhe. „Sie können nicht von mir erwarten, Ihnen Einzelheiten über meine Privatsphäre zu offenbaren.“
    Die Kaminuhr begann zu schlagen, hörte endlos lange nicht auf, bis sie endlich verstummte.
    Lord Moreland stieß den Atem aus. „Die Zeit lässt sich nicht anhalten, schon gar nicht für uns. Sie müssen bis Mitternacht eine folgenschwere Entscheidung treffen. Entweder Sie wählen sich einen Ehemann oder Sie verlieren Ihr gesamtes Vermögen. Hätte ich früher von den Plänen Ihres Vaters gewusst, hätte ich meine Zusage zu diesem Treffen, das ich keineswegs gutheiße, niemals gegeben.“
    „Ich billige seine Pläne ebenso wenig wie Sie. Aber es ist, wie es ist. Mein Vater hatte immer in allen Belangen seinen eigenen Kopf.“
    Moreland rückte näher und dämpfte die Stimme. „Wir sind Freunde, nicht wahr?“
    Sie nickte. „Natürlich. Seit meiner Kindheit.“
    Er nickte. „Gut. Ich will Ihnen ein Angebot machen. Sie erzählen mir Ihre Geschichte mit Remington. Ich ignoriere meine Bedenken und beuge mich Ihrer Entscheidung. Aber wenn Sie nicht aufrichtig zu mir sind, Victoria, werde auch ich meine Bewerbung zurückziehen. Sie werden doch sicher verstehen, dass ich keine lebenslange Bindung eingehen kann, ohne zu wissen, woran ich mich binde. Die Entscheidung liegt bei Ihnen, ich werde mich nicht wiederholen.“
    Sie ließ den Kopf hängen. Schon wieder wurde ihr ein Ultimatum gestellt. Wie sollte sie die richtigen Worte finden für das, was damals zwischen Remington und ihr geschehen war? Noch keine Menschenseele hatte sie in das Geheimnis ihrer Beziehung zu ihm eingeweiht. Nicht einmal Grayson.
    Andererseits … welche Wahl blieb ihr? Moreland glich einem schnurgeraden sicheren Weg durch fremdes Land mit einem Horizont in der Ferne, wenn auch verschwommen. Aber Remington? Er glich einem schmalen gewundenen Pfad am zerklüfteten Rand eines Abgrunds, in dessen Tiefe die Wogen eines sturmgepeitschten Ozeans brandeten. An Morelands Seite könnte sie überleben. An Remingtons Seite? Gewiss nicht.
    Victoria umklammerte Morelands Hand, um Kraft zu schöpfen. „Wenn Sie mir schwören, meine Geschichte keinem Menschen je zu erzählen, vertraue ich mich Ihnen an.“
    „Versprochen.“ Er schaute auf seine Hand in ihrer. „Darf ich Sie bitten, meine Hand loszulassen? Falls Remington unsere Unterhaltung stört?“
    Sie lachte trocken, löste ihre Hand und legte sie in ihren Schoß. „Um Remington würde ich mir keine Sorgen machen.“
    „Haben Sie seine Pranken gesehen?“
    Sie betrachtete ihn argwöhnisch, für einen Feigling hätte sie ihn nicht gehalten.
    Er verlagerte das Gewicht und schlug die Beine übereinander. „Beginnen Sie, ich bin ganz Ohr.“
    Victoria holte tief Luft. „Zwischen Remington und mir herrschte vom ersten Augenblick an ein seltsames Einverständnis. Wir spielten mit Worten und Blicken wie zwei Kinder, die sich einen Ball zuwerfen in der spielerischen Absicht, ihn nicht fallen zu lassen. Unnötig zu sagen, dass wir Zuneigung zueinander fassten, bis er mir am Tag seiner Abreise nach Italien einen Heiratsantrag machte. Ich erbat mir Bedenkzeit, gab ihm allerdings im Verlauf unserer heimlichen Korrespondenz mein Jawort.“
    Lord Moreland pfiff leise durch die Zähne. „Und darin lag Ihr erster Fehler. Man gibt keine schriftliche Zusage. Dadurch entstehen nur Komplikationen.“
    Sie seufzte. „In diesem Punkt kann ich Remington keinen Vorwurf machen. Er benutzte meine Worte niemals als Waffe gegen mich. Gegen Ende schenkte er meinen Worten überhaupt keine Beachtung mehr. Ich aber lebte für seine Briefe; sie bedeuteten mir alles. Sie machten mich glücklich, gaben mir Hoffnung und versetzten mich in den Glauben, auch mir sei eine glückliche Beziehung bestimmt wie meinen Eltern. Dann verlor er sein Vermögen – behauptete er jedenfalls. In meiner Verzweiflung beichtete ich meinem Vater alles in der Hoffnung, seine Einwilligung zu

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