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Mein Sommer nebenan (German Edition)

Mein Sommer nebenan (German Edition)

Titel: Mein Sommer nebenan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Huntley Fitzpatrick
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eingeschlafen.«
    Ich breite die Arme aus und dieses Mal schmiegt sie sich an mich und bettet den Kopf auf meiner Schulter.
    »Warum passiert so was immer nur mir? Ich wollte doch bloß auch mal ausbrechen und etwas machen, was ein bisschen gewagter ist. Jetzt bin ich eine Schlampe und trotzdem noch Jungfrau.« Ihre heißen Tränen tropfen auf mein Schlüsselbein.
    »Also ich bin total beeindruckt von dem, was du getan hast. Ihm sein Hemd vom Leib zu reißen … wow, echt. Nan Mason, du bist die heißeste Jungfrau, die ich kenne.«
    »Es war sogar ganz schön schwer, sein Hemd aufzureißen.« Sie wischt sich mit dem Handrücken über die Augen und muss selbst ein bisschen lachen. »Bei Brooks Brothers nähen sie die Knöpfe anscheinend mit Draht an.«
    »Er hat gesagt, dass du wunderschön und klug bist«, sage ich. »Und das bist du.«
    »Sprich bitte mit niemandem darüber. Ich habe es noch nicht einmal Tim erzählt, sondern behauptet, Daniel hätte mir eine ganz neue Sicht auf die Welt eröffnet. Kotz.« Sie steckt den Finger in den Mund und verdreht die Augen.
    Dabei wäre Tim vermutlich der Erste, der Verständnis hätte, wenn etwas anders läuft als geplant.
    Ich reibe ihr sanft über den Rücken. »Kein Wort zu niemandem. Großes Indianerehrenwort.«
    Plötzlich richtet sie sich auf. »Und erzähl es auf gar keinen Fall deinem Supertypen, das musst du mir versprechen. Ich ertrage den Gedanken einfach nicht, dass ihr euch über uns totlacht.«
    Ihre Worte versetzen mir einen schmerzhaften Stich. Ausgerechnet Jase, der mit seinen Schwestern immer so fürsorglich umgeht und der Tim ins Gewissen redet, mehr Verständnis für Nan zu haben. Dass sie denkt, er würde über sie lachen, tut fast genauso weh, wie dass sie es mir zutraut. Trotzdem sage ich nur. »Ich erzähle es niemandem.«
    »Ich brauche noch mehr Eis«, schnieft sie und sieht mich mit verquollen Augen an. »Hast du Lust, dir den Doane’s Dynamo Becher mit mir zu teilen? Du weißt schon, das ist der, der aus zehn Jumbo-Kugeln besteht und in einer Frisbeescheibe serviert wird.«

Dreiunddreißigstes Kapitel
    W ünscht mir für das Chuck E. Cheese’s Glück«, seufzt Mrs Garrett, als sie Jase und mich am Baumarkt absetzt. »Für die Kinder ein Traum, für mich ein wahr gewordener Albtraum. Pizza in einer Spielhalle mit Discobeschallung und einer riesigen sprechenden Maus.« Sie schüttelt sich.
    Jase und Tim haben heute Schicht. Allerdings ist Tim nicht wie versprochen vorbeigekommen, um uns zu fahren, sodass Mrs Garrett eingesprungen ist, die sowieso in die Richtung muss, weil George auf einen Geburtstag im Kinderrestaurant Chuck E. Cheese’s eingeladen ist.
    Während Jase eine Lieferung Nägel auspackt, blättere ich in der Infobroschüre für den Probe-Hochschul-Zulassungstest, die Nan mir mitgebracht hat. Wir verlieren kein Wort darüber, dass Tim noch nicht da ist, aber ich bekomme mit, dass Jase’ Blick – genau wie meiner – immer wieder zur Uhr über der Tür wandert. Etwa eine halbe Stunde später kommt Mr Garrett aus dem Büro. Er klopft Jase auf den Rücken, gibt mir einen Kuss auf die Wange, informiert uns, dass im Büro noch jede Menge Kaffee steht und verschwindet wieder, um sich über die Quartalsabrechnung zu setzen, die für heute ansteht. Jase sortiert weiter Nägel, pfeift dabei leise vor sich hin und notiert Zahlen auf einem Block, als mir plötzlich ein ständig wiederkehrendes Geräusch auffällt, das aus Mr Garretts Büro dringt. Ich blicke von den Unterlagen auf und lausche.
    Klick-klick-klick-klick-klick.
    Fragend schaue ich zu Jase rüber.
    »Das ist die Kugelschreibermine«, erklärt er. »Dad sagt, wenn er sie rein- und rausdrückt, kann er die Zahlen besser zusammenrechnen – oder, in unserem Fall, abziehen.« Er öffnet einen Karton mit Rundkopfnägeln und füllt sie in einen durchsichtigen Plastikbehälter um.
    »Läuft es immer noch nicht besser?« Ich gehe zu ihm, lege ihm von hinten die Arme um die Taille, schmiege meinen Kopf an seine Schulter und atme tief seinen typischen Jase-Duft ein.
    »Aber auch nicht schlechter«, antwortet er, dreht sich zu mir um, legt mir eine Hand in den Nacken und zieht mich lächelnd an sich.
    »Du siehst müde aus.« Ich zeichne mit den Fingern die dunkelblauen Schatten unter seinen Augen nach.
    »Bin ich auch. Aber was du da machst, fühlt sich gut an.«
    »Hast du so lange gearbeitet?
    »Ich bin heute Morgen um vier aufgestanden.«
    Seine Augen sind immer noch geschlossen. Ich

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