Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mein Sommer nebenan (German Edition)

Mein Sommer nebenan (German Edition)

Titel: Mein Sommer nebenan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Huntley Fitzpatrick
Vom Netzwerk:
angefangen, dass ich …«, jetzt senkt Jase die Stimme sogar zu einem Flüstern, »… ähm … behutsam vorgehen und nicht nur an mein eigenes Vergnügen, sondern auch an deines denken soll.«
    »Oh mein Gott! Ich wäre gestorben. Und was hast du darauf geantwortet?«, sage ich, frage mich jedoch gleichzeitig, wie das eigentlich umgekehrt funktioniert – wie ich Jase Vergnügen bereiten kann. Gibt es da irgendwelche Tricks, die ein Mädchen draufhaben sollte? Lindy, die Ladendiebin, war bestimmt auch in der Hinsicht mit allen Wassern gewaschen. Wenn ich wenigstens Mom fragen könnte, aber das kommt leider definitiv nicht infrage. Ich sehe schon die Schlagzeile vor mir: Senatorin erleidet während einer Unterhaltung mit ihrer Tochter Herzinfarkt.
    »Ich habe einfach ständig ›Ja, Dad‹, ›Natürlich, Dad‹ gemurmelt, während er immer weitergeredet hat und ich an nichts anderes mehr denken konnte, als daran, dass Tim jeden Moment reinkommen und mitkriegen könnte, wie Dad gerade sagt: ›Deine Mom und ich finden, dass zum guten Sex auf jeden Fall ein … blablabla.«
    »Nein!« Ich breche in Lachen aus. »Er hat auch noch deine Mutter mit ins Spiel gebracht?«
    »Er hat mir nichts erspart!« Jase lacht ebenfalls. »Ich meine, du weißt, was für ein enges Verhältnis ich zu meinen Eltern habe, aber … Jesus, echt.«
    »Okay, ich brauche deine Meinung. Es geht um den Mustang.« Jase stellt zwei Dosen Lack auf die Theke und hebelt die Deckel ab, dann taucht er einen flachen Holzstab in eine der Dosen, rührt die Farbe damit um und streift ihn dann an einem Stück Zeitung ab. »Das hier ist Rennwagen-Grün, und das hier«, er wiederholt das Prozedere mit der zweiten Farbe, »ein leicht schimmerndes Metallic-Grün. Welches findest du besser?«
    Die beiden Farbtöne sind kaum zu unterscheiden, trotzdem vergleiche ich sie mit zusammengekniffenen Augen. »Welche war noch mal die Originalfarbe?«
    »Das schlichte Grün, was mir irgendwie stimmiger vorkommt. Andererseits …«
    Mein Handy klingelt.
    »Hey, Samantha. Kann ich dich kurz um einen Gefallen bitten?« Es ist Tim. »Ich bin im Wahlkampfbüro und habe meinen Laptop im Baumarkt vergessen. Da ist eine Begrüßungsrede drauf, die ich für deine Mom geschrieben habe und die sie heute Abend braucht. Meinst du, du könntest sie mir schnell mailen? Der Rechner steht in Mr Garretts Büro auf dem Schreibtisch.«
    Ich gebe Jase Bescheid und laufe mit dem Handy am Ohr ins Büro. »Okay, und jetzt?«, frage ich, als ich davorstehe.
    »Log dich einfach ein. Ich weiß nicht mehr, in welchem Ordner ich die Datei abgelegt habe. Wahrscheinlich unter ›Arbeit‹ oder so. Zur Not musst du dich durch ein paar durchklicken, es sind nicht besonders viele.«
    »Wie ist denn dein Passwort?« Meine Finger schweben über der Tastatur.
    »Alice.« Tim räuspert sich. »Was ich jedoch abstreiten werde, falls du es irgendjemandem erzählst.«
    »Du hast dabei natürlich an Alice im Wunderland gedacht, hab ich recht?«
    »Brave Sammy. Hey, ich muss Schluss machen. Dieser stockkonservative Malcolm kriegt gerade wegen irgendwas einen Anfall. Ruf mich zurück, wenn du sie nicht findest.«
    Nachdem ich das Passwort eingegeben und eine Minute lang erfolglos nach einem Ordner mit dem Namen »Arbeit« gesucht habe, öffne ich schließlich einen, der »Scheiß« benannt ist. Was – wenn man Tim kennt – durchaus der richtige sein könnte. Er enthält eine ganze Reihe von Dateien. A wie Ausgestoßen – Charakterstudie zu Hawthornes Heldin Hester Prynne; Eine Gegenüberstellung: Huckleberry Finn und Holden Caulfield; Wie Gefährlich ist Dickens?; Die vier Freiheiten.
    Ich klicke Die vier Freiheiten an … und da ist sie, Wort für Wort: Nans preisgekrönte Rede vom Vierten Juli. Erstellt im letzten Herbst.
    Aber sie hat die Hausarbeit erst im Frühjahr abgegeben, daran erinnere ich mich genau. Für den Politikleistungskurs.
    Daniel hat den Kurs letztes Jahr belegt. Ich weiß noch, wie er in der Cafeteria andauernd über die Verfasser der Unabhängigkeitserklärung geredet hat. Wahrscheinlich wusste Nan durch ihn, welche Themen drankommen würde und wollte wie immer bestens vorbereitet sein. Trotzdem komisch, dass sie die Arbeit schon geschrieben hat, bevor der Kurs überhaupt anfing. Das ist selbst für Nan ziemlich krass.
    Und warum ist der Aufsatz auf Tims Computer gespeichert? Aber dann fällt mir ein, dass Nan sich seinen Laptop oft leiht, weil ihrer ständig abstürzt. Das ist natürlich

Weitere Kostenlose Bücher