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Mein Sommer nebenan (German Edition)

Mein Sommer nebenan (German Edition)

Titel: Mein Sommer nebenan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Huntley Fitzpatrick
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»Ist irgendwie so aus mir herausgebrochen. Ich … Ich habe es einfach satt, dass …« Er reibt sich den Nacken und schließt seufzend die Augen. »Ich mag Tim. Er ist ein guter Kerl …« Er öffnet die Augen wieder und sieht mich mit einem schiefen Lächeln an. »Aber jedes Mal wenn er sich so aufführt, als würde ein schwerer Fluch oder so was auf ihm lasten, während ich schon froh wäre, auch nur den Bruchteil der Möglichkeiten zu haben, die er hat, dann …« Er schüttelt den Kopf, als wolle er den Gedanken verscheuchen und deutet mit dem Kinn auf die Uhr. »Ich habe Dad versprochen, heute länger zu bleiben und mich um die Nachbestellungen zu kümmern.« Er wickelt sich eine Haarsträhne von mir um den Finger. »Was hast du heute noch so vor?«
    »Ich sollte Mom eigentlich zu einer Veranstaltung in Fairport begleiten, aber ich habe ihr gesagt, dass ich für den Zulassungstest lernen muss.«
    »Und das hat sie dir geglaubt? Es sind Sommerferien, Sam.«
    »Nan hat mich für diesen dämliche Übungstest angemeldet und … kann sein, dass ich es Mom erzählt habe, als sie gerade ein bisschen abgelenkt war.«
    »Natürlich nicht mit Absicht.«
    »Natürlich nicht.«
    »Dann bist du heute Abend also mit Lernen beschäftigt?«
    »Genau. Aber vielleicht könntest du mir ja dabei helfen, die eine oder andere knifflige Aufgabe zu lösen.«
    »Denkst du da an was Bestimmtes?«
    »Der Biologie-Teil soll es ziemlich in sich haben«, sage ich. »Du könntest mir als Anschauungsobjekt für den Aufbau des menschlichen Körpers dienen.«
    Jase grinst. »Wann soll ich da sein?«

Vierunddreißigstes Kapitel
    K aum bin ich zur Tür herein, klingelt mein Handy.
    »Samantha … wir müssen doch morgen schon so früh raus, deswegen ist es einfach vernünftiger … der Termin in der Fabrik … stell dir vor, die machen schon um fünf Uhr auf … wir sehen uns dann also erst morgen, wenn du von deiner Schicht im Breakfast Ahoy nach Hause kommst.« Mein Handy hat vollen Empfang, aber Moms Stimme am anderen Ende klingt seltsam verzerrt und abgehackt wie aus einem Radio mit schlechtem Empfang. Hat sie gerade wirklich gesagt, dass sie die ganze Nacht weg bleibt, weil sie schon frühmorgens einen Termin in einer Fabrik am anderen Ende von Connecticut hat? Wenn das tatsächlich ein Radio wäre, würde ich glauben, ich hätte einen falschen Sender eingestellt. Das kann nicht die Grace-Reed-Show sein. Aber sie schließt mit den Worten: »Wir haben schon die halbe Strecke zurückgelegt, es wäre also Unsinn, den ganzen Weg wieder nach Hause zu fahren. Clay hat ein traumhaftes Hotel für uns gefunden. Du kommst doch klar, oder?«
    Ich bin so verblüfft, dass ich nicke, bevor mir einfällt, dass sie das ja nicht sehen kann. »Kein Problem, Mom. Viel Spaß in eurem schönen Hotel.« Fast hätte ich noch hinzugefügt, dass sie ruhig noch eine Nacht länger wegbleiben kann, wenn sie möchte, verbeiße es mir aber gerade noch. Mom wäre sofort misstrauisch geworden und wahrscheinlich auf der Stelle umgekehrt.
    Sie wird die ganze Nacht weg sein. Die ganze Nacht. Mein Daumen tippt wie von selbst auf Jase’ Namen in meinem Telefonverzeichnis.
    »Sam.« Ich kann das Lächeln in seiner Stimme hören. Es ist erst zehn Minuten her, seit wir uns im Baumarkt voneinander verabschiedet haben. »Hast du schon deine erste Lernkrise?«
    »Meine Mom ist heute die ganze Nacht nicht zu Hause.«
    Es entsteht eine kleine Pause, in der ich nervös werde. Muss ich etwa noch deutlicher werden? Bitte nicht!
    »Deine Mom ist die ganze Nacht nicht zu Hause?«, wiederholt er.
    »Genau.«
    »Wir könnten also ungestört lernen und jede noch so knifflige Aufgabe lösen?«
    »Könnten wir.«
    »Tür oder Fenster?«, fragt er.
    »Bin gerade dabei, das Fenster zu entriegeln.«
    Ich ziehe das Gummi aus meinem Zopf und bürste mir die Haare. Mittlerweile reichen sie mir fast bis zur Taille und brauchen nach dem Schwimmen immer ewig, bis sie trocken sind. Ich sollte sie mir demnächst dringend schneiden lassen. Wieso denke ich ausgerechnet jetzt darüber nach? Das muss an meiner Nervosität liegen. Dabei wollte ich ja genau so etwas vermeiden, und hatte gehofft, es würde irgendwann einfach »passieren«, aber wenn wir nicht spontan übereinander herfallen – was aus logistischer Sicht eher schwierig ist –, geht es nun mal nicht ohne eine, wenn auch minimale Vorlaufzeit. Doch selbst die reicht schon aus, um mich völlig verrückt zu machen. Als ich schließlich das

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