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Mein Sommer nebenan (German Edition)

Mein Sommer nebenan (German Edition)

Titel: Mein Sommer nebenan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Huntley Fitzpatrick
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vertraute Klopfen an meinem Fenster höre, schlägt mir das Herz bis zum Hals.
    Jase hat einen riesigen grünen Schlafsack dabei, mit dem man wahrscheinlich bei minus dreißig Grad im Freien übernachten könnte. Ich sehe ihn fragend an.
    Er wird rot. »Ich hab meinen Eltern gesagt, ich würde dir beim Lernen helfen und dass wir anschließend vielleicht noch ein paar DVDs schauen und ich bei euch im Wohnzimmer auf dem Boden schlafe, wenn es spät wird.«
    »Und was haben sie gesagt?«
    »Mom meinte, ›Viel Spaß, Schatz‹, Dad hat mir nur einen vielsagenden Blick zugeworfen.«
    »War es sehr peinlich?»
    »Das ist es wert gewesen.«
    Er wirft den Schlafsack auf mein Bett, kommt langsam auf mich zu, legt mir die Arme um die Hüften und sieht mich an.
    »Und, bist du bereit?«, frage ich betont lässig und füge dann stotternd hinzu: »Also … ähm … fürs Lernen, meine ich.«
    Jase nimmt mein Gesicht in beide Hände und betrachtet mich aufmerksam. »Ich bin sogar schon dabei. Gerade habe ich zum Beispiel gelernt, dass in deiner blauen Iris kleine goldene Sprenkel sind.« Er küsst erst mein rechtes Augenlid, dann das linke, bevor er mich weiter ansieht. »Und deine Wimpern sind nicht blond, sondern braun. Und …« Er lächelt. »Du wirst schon wieder rot, und zwar hier …« Seine Lippen berühren die kleine Kuhle an meinem Hals. »Und wahrscheinlich auch hier …« Er fährt sachte mit dem Daumen über meine Brüste.
    In Filmen hat man das Gefühl, dass die Klamotten sich einfach in Luft auflösen, wenn das Paar bereit ist, miteinander zu schlafen. Schnitt – und ihre nackten Körper sind in goldenes Hintergrundlicht getaucht, während der Soundtrack leise anschwillt. Im echten Leben ist es nicht so einfach. Während Jase sich das T-Shirt über den Kopf zerrt und an seinem Gürtel herumfummelt, hüpfe ich auf einem Bein durchs Zimmer, um meine Socken abzustreifen. In Filmen tragen die Leute erst gar keine Socken. Als Jase sich seiner Jeans entledigt, fällt Wechselgeld aus den Taschen und landet klimpernd auf dem Boden.
    »Sorry!«, flüstert er und wir erstarren beide, obwohl niemand da ist, der das Geräusch hören könnte.
    In Filmen werden die Leute in solchen Momenten nie unsicher und denken plötzlich, dass sie sich vielleicht noch mal die Zähne hätten putzen sollen. Im Film folgt alles einer wunderschönen Choreografie und wird von immer dramatischer werdender Musik begleitet.
    Wenn der Junge und das Mädchen im Film schließlich nackt sind und er sie zu einem Kuss an sich zieht, schlagen keine Zähne aufeinander und niemand muss verlegen kichern und einen neuen Versuch starten.
    Doch die Wahrheit ist: In den Filmen ist es noch nicht einmal halb so schön wie es hier und jetzt für mich mit Jase ist.
    Mein ganzer Körper fängt an zu kribbeln, als seine Hand immer tiefer und tiefer meinen Rücken hinunterwandert. Wir küssen uns, und als wir schließlich Luft holen, fühlt sich das an, als würden wir aus warmem, tiefem Wasser auftauchen. Ich schlinge die Beine um seine Hüften und er verschränkt die Hände unter meinem Po und trägt mich zum Bett. Nachdem er mich behutsam abgesetzt hat, drehe ich mich auf die Seite und schaue zu ihm auf. Jase geht vor dem Bett auf die Knie und legt eine Hand auf meine linke Brust. Ich tue das Gleiche bei ihm und spüre, wie sein Herz rast.
    »Bist du nervös?«, flüstere ich. »Du wirkst gar nicht so.«
    »Ich habe Angst, dir wehzutun. Es ist nicht fair, dass die Natur es so eingerichtet hat.«
    »Ich habe keine Angst davor. Komm zu mir.«
    Jase steht auf, geht zu seiner Jeans und holt ein paar von den Kondomen aus der Tasche, die wir zusammen gekauft haben. Er streckt sie mir auf der flachen Hand hin. »Überhaupt nicht nervös.« Seine Finger zittern.
    »Welche sind das jetzt?«, frage ich.
    »Keine Ahnung. Ich hab sie einfach eingesteckt, bevor ich rübergekommen bin.« Wir beugen uns über die kleinen, in Folie eingeschweißten Vierecke. »Ramses.«
    »Wie sind die bloß auf diesen Namen gekommen?«, murmle ich, während Jase vorsichtig die Folie aufreißt. »Ich meine, waren die Ägypter vielleicht für ihre besonders effektive Empfängnisverhütung bekannt? Und wieso heißen die anderen Trojans? Sind die Trojaner nicht als Verlierer in die Geschichte eingegangen? Und warum …«
    »Schsch.« Jase legt zwei Finger auf meine Lippen. »Samantha? Es ist okay. Wir müssen nicht … Wir können auch einfach …«
    »Aber ich will es«, wispere ich, atme tief ein

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