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Mein total genialer Doppelgaenger

Mein total genialer Doppelgaenger

Titel: Mein total genialer Doppelgaenger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. E. Castle
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… tanzten.

DREIUNDZWANZIGSTES KAPITEL
    Das Prinzip des taktischen Denkens besteht darin, einen Schritt zu machen, den der Feind nicht erwartet. Und der Feind rechnet vermutlich nicht damit, dass man total durchgeknallt ist.
    Fisher Bas, »Im Maul des Drachen«
    Sich gegenseitig spiegelnd, tanzten Fisher und Zwo über die Brücke, die durch den klaffenden Generatorraum führte, mit nichts als ihrer Unterwäsche bekleidet. Fisher hatte noch nie wirklich getanzt, aber er stellte fest, dass seine Gliedmaßen sich überraschend geschmeidig bewegten, als er versuchte Zwos Bewegungen nachzuahmen.
    Und eine Sache war sicher: Als sie im Mamboschritt, im Ägyptergang und im Disco-Move auf die Tür zutanzten, standen sie dem wohl verwirrtesten Roboter in der Geschichte gegenüber.
    »Zwei nicht identifizierbare Lebensformen … vollführen rhythmische Bewegungen in Richtung meiner Position … reagieren nicht und scheinen jetzt zu gleiten. Ihre Gleitmethode ist seltsam … mechanisch.«
    Zwo sollte mit dem Verarbeitungszentrum des Roboters recht behalten: Je mehr er zu verarbeiten hatte und je weniger Sinn es ergab, desto mehr Zeit brauchte er, bevor er Alarm auslösen würde.
    »Jetzt strecken sie die Hände hoch … und winken ganz unbekümmert … Halt, Wesen!«
    Als der Roboter gerade den Alarm auslösen wollte, rief Zwo: »Jetzt!«
    Er zog dem Roboter die Beine weg und Fisher packte ihn am Kopf und riss den Steuerchip heraus, was dazu führte, dass er sofort automatisch herunterfuhr.
    »Gute Arbeit«, sagte Zwo.
    »Nicht so schnell, Eindringlinge!«
    »… uh-oh.« Fisher blickte hoch. Der zweite Roboter näherte sich ihnen.
    »Zu spät, um den hier noch auszutanzen«, sagte Zwo. »Schnapp ihn!«
    Fisher und Zwo stürzten sich von zwei Seiten auf den Roboter und jeder packte ihn an einem Arm. Mit dem dritten Arm wehrte er sich zwar, aber Fisher gelang es, ihn wegzustoßen.
    Der Roboter schwankte vor und zurück, das Gewicht der beiden Jungen brachte ihn aus dem Gleichgewicht. Er torkelte bis dicht an die Kante der Plattform.
    »Fisher!, rief Zwo. »Lass los, jetzt !«
    Fisher ließ sich fallen, und der Roboter, der plötzlich von dieser Fünfundvierzigkilo-Last befreit war, kippte nach hinten. Zwo ließ ebenfalls los, ganz kurz bevor der Roboter über die Kante der Plattform stürzte – doch einer seiner Greifarme riss Zwos Kleiderbündel mit sich in die Tiefe.
    Fisher sah dem Roboter nach, der kopfüber und sich immer wieder um die eigene Achse drehend in den Abgrund stürzte.
    Fisher verspürte eine Woge des Triumphs. Er und Zwo waren ein wirklich gutes Team. Ihre Ideen ergänzten sich auf ganz natürliche Weise. Vielleicht war Zwo ja doch gar nicht so anders als er selbst.

    Zwo blickte über die Kante seinen Klamotten hinterher, die nun in die Tiefe flatterten. »Sieht so aus, als müsste ich den Rest dieser Mission ein bisschen luftiger bekleidet erledigen«, sagte er schulterzuckend.
    Unterdessen war Fisher, der seinen Spionanzug wieder angezogen hatte, in den Kontrollraum geschlüpft und nahm vor dem Hauptbedienungspult Platz. Seine Hände schwebten bereits über der Tastatur, als eine laute Stimme daraus ertönte, die ihn beinahe rückwärts vom Stuhl gefegt hätte.
    »Hallo! Ich bin CURTIS , das Computergestützte Universelle Ressourcen-Terminal und Informations-System! Wie kann ich Ihnen den Aufenthalt im Zentralen Versorgungskontrollraum angenehmer machen? Wollen Sie es vielleicht noch wärmer haben, ha-ha!«
    Fisher blieb der Mund sperrangelweit offen stehen und er starrte perplex den Lautsprecher über seinem Kopf und den riesigen Smiley an, der auf dem Bildschirm erschienen war.
    »Das war ein Witz!«, fuhr CURTIS fort, als Fisher nicht reagierte. »Ich spiele damit auf die Nähe zu einer Energiequelle mit einer Leistung von tausend Megawatt an, ha-ha!«
    »Ich … was?«, stammelte Fisher.
    »Ja, allerdings!«, fuhr der Computer unbeirrt fort. »Ich wurde gerade mit einem Anti-Virenprogramm vom Ballermann upgedatet, und, Junge, sind meine Logikpositronenleitungen jetzt träge!« Ein Trommelwirbel folgte diesem weiteren Witz des Computers.
    »Hör zu«, sagte Fisher, »ich versuche, einen Weg zu finden, um …«
    »Sag«, fuhr CURTIS fort und ignorierte Fishers Einwand völlig, »wie viele Techniker-Roboter braucht man, um ein tragbares Mikrofusionselement auszutauschen? … Keinen! Der einzige Prototyp hat eine so gigantische Explosion verursacht, dass der Schaden in die Millionen ging,

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