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Mein Traummann die Zicke und ich

Mein Traummann die Zicke und ich

Titel: Mein Traummann die Zicke und ich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harvey Sarah
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hat sie dir erzählt?«
    Er sieht mich an, mit Augen, die nicht mehr die eines Freundes sind, eines Geliebten, eines Vertrauten, sondern die eines Anklägers.
    »Sie hat mir erzählt, dass du sie schikaniert hast, Violet, und zwar nicht nur auf kindliche oder kindische Weise, sondern gnadenlos, grausam, ohne Unterlass und Pause, dass du ihr das Leben auf der Schule regelrecht zur Hölle gemacht hast …«
    »Sie hat dir was erzählt?!«

    »Du hast mich sehr gut verstanden«, sagt er ruhig und mit versteinertem Gesicht.
    »Ich habe dich verstanden, aber ich kann es nicht glauben.«
    »Willst du also behaupten, dass sie lügt?«
    »Allerdings will ich das sagen … Weil es nämlich genau umgekehrt war: Sie war diejenige, die mich tyrannisiert hat!«
    Er lacht ein hohles, trockenes Lachen, in dem nicht die Spur von Humor liegt. »Oh, sehr gut, Violet. Sie hat mich gewarnt, dass du genau das sagen würdest.«
    Ich kann nicht glauben, was ich da höre. Wie leicht sie es gehabt hat, ihn gegen mich aufzubringen.
    »Weil es die Wahrheit ist, Sol.«
    »Philly würde so etwas niemals tun«, sagt er geringschätzig.
    »Und du denkst tatsächlich, ich würde?«, frage ich entsetzt.
    Zum ersten Mal zeigt sein Gesicht eine Spur von Verwirrung. »Sie ist meine Schwester, ich kenne sie …«
    »Du kennst eine Seite von ihr.«
    »Sie hat keine Seiten.«
    »Wenn du das denkst, dann kennst du sie überhaupt nicht. Und wenn du denkst, ich könnte etwas so Furchtbares tun, dann kennst du auch mich nicht.«
    Jetzt sieht er erst recht verwirrt aus. »Sie hat sich die Augen ausgeweint, Violet. Das war nicht gespielt. Sie war völlig verzweifelt!«
    »Ja, klar war sie das, und jetzt wo sie uns da hat, wo sie uns haben wollte, sitzt sie wahrscheinlich in ihrem Zimmer und lacht sich schlapp …«
    Dieser spontane Kommentar, der mir aus dem Herzen spricht, verblüfft ihn ganz offensichtlich, er weicht sogar einen Schritt vor mir zurück.
    »Sie hat recht, du kannst sie also wirklich nicht ausstehen«, stellt er fest. Seine Stimme ist höher geworden, aufgebrachter.
    »Ich kenne sie nicht, Sol. Ich habe sie nie kennengelernt, sie hat es mir nie erlaubt, sie kennenzulernen. Alles, was ich je von ihr zu sehen bekommen habe, war meisterhafte Manipulation, und sie hat sich kein Stück verändert. Ich habe vorher nichts davon gesagt, wie sie in der Schule zu mir war, weil das die schlimmste Zeit meines Lebens war. Sie war schrecklich zu mir, einfach nur grauenhaft, gemein, hinterhältig, und als ich dieses Foto gesehen habe, ist es alles wieder über mich hereingebrochen wie ein Alptraum, der nicht zu Ende geht, obwohl man aufgewacht ist. Ich habe nichts gesagt, weil ich gehofft habe, dass sie sich geändert haben könnte. Ich habe nichts gesagt, weil ich vergessen wollte, dass es je geschehen ist, ich wollte, dass sie sich nicht an mich erinnern kann. Ich wollte einen Neuanfang, eine zweite Chance. Ich wollte einen Neustart mit einer Pippa, die mich nicht kennt. Mit einer Pippa, die mir vielleicht eine Chance geben würde …«
    »Laut Philly «, er betont diesen Namen, »ist es genau das, was sie dir angeboten hat, trotz all dem, was du ihr angetan hast, und du hast ihr Angebot ausgeschlagen …«
    »Sie lügt, Sol, so war es nicht …«
    »Sie hat keinen Grund zu lügen«, wiederholt er und schießt mir die Worte ins Gesicht wie Gewehrkugeln.
    »Sie hasst mich!«, schreie ich zurück.
    Ich sehe, wie er um Fassung ringt. Als er wieder spricht, ist seine Stimme leise und fest.
    »Sie hat allen Grund, dich zu hassen, nach dem, was du ihr angetan hast … Aber sie sagte, sie war bereit, das Vergangene vergangen sein zu lassen, es sei lange her, und sie hat gehofft, dass du dich vielleicht geändert haben könntest. Sie hat versucht, deine Freundin zu sein, mir zuliebe, sie hat sich wirklich Mühe gegeben, und das habe ich ja mit eigenen Augen gesehen, Violet. Wir alle haben gesehen, wie sehr sie sich um
dich bemüht hat. Denk an das Abendessen und den Champagner, den Fotografen, das Porträt … Wohingegen du sie auf Abstand gehalten hast; ich habe gesehen, wie du ihr aus dem Weg gegangen bist, wie du grob zu ihr warst, du hast sie beim Abendessen wegen einer Nichtigkeit angefahren …« Er redet gar nicht mehr mit mir, er erörtert die Sache mit sich selbst, der Anwalt wägt die Argumente ab, ich gegen Pippa. »Sie konnte mir nichts sagen, weil sie dir versprochen hat, es nicht zu tun, und weil sie mir nicht wehtun wollte, aber als es offensichtlich

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