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Mein Traummann die Zicke und ich

Mein Traummann die Zicke und ich

Titel: Mein Traummann die Zicke und ich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harvey Sarah
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eines von den beliebten Mädchen, weißt du, und ich musste ja schon wieder gehen, bevor ich irgendjemanden richtig kennengelernt hatte, du weißt ja, wie es damals für mich war, ich bin so oft umgezogen und in keiner Schule lange geblieben.«
    Sollie nickt traurig und tritt näher, um ihr den Arm um die Hüfte zu legen, aber während er sie tröstet, muss ich daran denken, wie leicht es ihr fällt zu lügen, und das verursacht mir ein seltsames Gefühl.
    »Schon gut«, sagt sie seufzend, als würde sie den letzten bösen Geist vertreiben, und richtet sich wieder gerade auf, als mache sie sich für eine bessere Zukunft bereit. »Ende gut, alles gut, wie Shakespeare zu sagen pflegte. Und jetzt habe ich endlich Zeit, Violet besser kennenzulernen.«
    Bei diesen letzten Worten strahlt Sollie übers ganze Gesicht. Er sieht glücklich aus.
    Ich blicke sie an und bin überrascht, auch sie glücklich zu sehen, erleichtert, und als sie sicher ist, dass Sollie nicht guckt, sagt sie lautlos »Vielen Dank« in meine Richtung, und dann noch einmal: »Vielen Dank.« Ihr Gesicht ist ein Bild aufrichtiger Dankbarkeit, und all meine Bedenken und meine Skepsis lösen sich auf wie Zucker auf der Zunge.

    Ich habe das Richtige getan.
    Das Vergangene soll man ruhen lassen.
    Es da verstauen, wo es hingehört.
    In einer fest verschlossenen Kiste mit der Aufschrift: »Schwamm drüber«.

Kapitel 10
    E inen besseren Ausgang der Angelegenheit hätte ich mir nicht träumen lassen.
    Mein schlechtes Gewissen Sol gegenüber, weil ich ihm nichts sage, wird von meinem nunmehr seit zwölf Jahren währenden Bedürfnis verdrängt, so zu tun, als sei das alles nie passiert.
    Darin besteht auch unser neuer Pakt. Es ist nie passiert. Wir können die Vergangenheit begraben und eine Freundschaft eingehen, die allein in der Gegenwart und der Zukunft gründet und darin, dass wir Schwägerinnen sind. Als ich mir sicher bin, dass mich niemand beobachtet, sause ich die Treppe hoch und rufe Jas an, um ihr alles brandheiß zu berichten. Einen Moment lang ist sie ebenso begeistert wie ich, aber dann wird sie plötzlich still.
    »Was ist los, Jas?«
    »Ach, nichts weiter«, erwidert sie in einer Weise, die sie Lügen straft.
    »Los, raus damit, ich merke doch, dass du mit etwas hinterm Berg hältst.«
    »Ich will dir deine gute Laune nicht verderben.«
    »Zu spät«, sage ich, aber ohne Vorwurf in der Stimme.
    »Okay. Also, wenn ich ehrlich sein soll, ich meine, ich würde mich riesig freuen, wenn sie es wirklich so meint, aber wenn du mich fragst, hört sich das zu schön an, um wahr zu sein. ›Ich war furchtbar, bitte verzeih mir‹, das ist wirklich toll und klingt phantastisch, aber kannst du ihr wirklich trauen?
Ich meine, ich will ja keine Spielverderberin sein und euren neuen Frieden untergraben, aber so hat eure Geschichte doch auch das letzte Mal angefangen, richtig? Sie hat auch erst so getan, als wollte sie deine beste Freundin sein?«
    Meine große Erleichterung beginnt sich nach diesen kritischen Worten langsam aufzulösen, und einen Moment lang bin ich fast sauer auf Jasmine, weil sie so negativ auf meine guten Nachrichten reagiert, aber dann halte ich mir vor Augen, dass sie immer eine treue und loyale Freundin war und nichts anderes will als nur das Beste für mich.
    »Du denkst also, sie meint es nicht ehrlich?«
    »Oh, nein, Violet!«, ruft sie erschrocken. »Das habe ich nicht gesagt und auch nicht gemeint, es kann sehr gut sein, dass sie jedes Wort ernst gemeint hat, ich meine nur, man sollte nicht jedem, den man gerade erst kennenlernt, blind vertrauen, und na ja, wie soll ich sagen … Du kennst Pippa Langford bereits, und obwohl es sein kann, dass sie sich bis zur Unkenntlichkeit verändert hat, solltest du immerhin die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass es vielleicht doch nicht so ist. Auch wenn du es dir noch so sehr wünschst …«
    »Ich schätze, du hast recht«, gebe ich zu. Meine Euphorie hat sich vollständig verflüchtigt.
    »Nur nicht den Mut verlieren, Süße«, versucht sie mich aufzumuntern. »Du hast eine gute Menschenkenntnis, Violet, und erkennst einen schlechten Charakter schon aus zehn Metern Entfernung, aber du willst auch um jeden Preis, dass mit Sol und dir alles perfekt läuft. Dein Urteilsvermögen könnte also ein bisschen beeinträchtigt sein. Trotzdem sind das wunderbare Neuigkeiten, wirklich, und ich hoffe sehr, dass Philly Beresford genauso ist, wie sie zu sein scheint, aber solange das noch nicht ganz sicher

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