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Mein Traummann die Zicke und ich

Mein Traummann die Zicke und ich

Titel: Mein Traummann die Zicke und ich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harvey Sarah
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gewundert, als ihr euch plötzlich gegenüberstandet?«
    »Erst einmal nicht, wir haben uns ja nicht gleich erkannt …«
    »Du konntest dich gar nicht mehr an Violet erinnern?«, hakt Jonathan ungläubig nach.
    »Das ist wirklich zu blöd. Ich hätte so gern gewusst, wie sie damals war«, wirft Sollie ein. »Ich wette, sie hat total niedlich ausgesehen in ihrer Schuluniform. Wie Britney, nur in Brünett …«

    »Oh, sicher viel besser als Britney«, fällt ihm Jonathan ins Wort. »Violet ist viel hübscher als Britney.«
    »Ich hab doch gar nicht gesagt, dass ich mich nicht mehr an Violet erinnere«, mischt sich Pippa wieder ein. »Natürlich erinnere ich mich an sie. Aber es gibt eben Dinge, an die erinnert man sich nicht so gern …«
    Sie sieht mich an, als sie das sagt, und einen Moment lang denke ich, sie macht vielleicht ein Geständnis und erzählt, was sie mir angetan hat, aber dann wird ihr Lächeln, das schon vorher etwas gezwungen war, noch gezwungener, und sie fährt fort: »Natürlich erinnere ich mich an sie. Ich weiß zum Beispiel noch ganz genau, dass sie damals einen ziemlich scharfen Freund hatte, wie hieß er noch mal, er sah aus wie eine Mischung aus Brad Pitt und James Dean …« Sie schließt kurz die Augen, um sie dann triumphierend wieder aufzureißen. »Nicholas Tremaine! So hieß er, genau, Nicholas Tremaine. Mensch, war der süß, was um Himmels willen ist mit ihm passiert, Violet?«
    Was mit ihm passiert ist?
    SIE ist ihm passiert!
    Was mit ihm passiert ist?!
    Was ist mit ihrem Versprechen passiert, noch einmal ganz von vorn anzufangen. Was spielt sie nur für ein Spiel?
    Ich überlege mir meine Antwort ganz genau.
    »Lass es mich so sagen: Er war nicht gerade der Treueste.« Mit diesen Worten greife ich zu meinem Champagnerglas, aber eher, um etwas zu tun zu haben, als weil ich wirklich trinken will. »Und seitdem ziehe ich Loyalität gutem Aussehen vor.«
    »Na, bei Sollie hast du jedenfalls zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen«, erwidert sie mit einem Blick, den ich nicht deuten kann.

    Noch mehr teuer gekleidete Leute setzen sich an die Tische neben uns. Noch vor einer halben Stunde wäre ich in Versuchung gewesen, die Kerzen auf unserem Tisch auszublasen, um im Dunkeln zu sitzen und so zu verhindern, dass jemand bemerkt, wie ich aussehe. Jetzt sind meine Klamotten meine geringste Sorge. Warum hat sie dieses Thema zur Sprache gebracht? Vielleicht hat sie ihre Meinung geändert und ist jetzt auf Konfrontationskurs. Soll sie nur, ich habe nichts zu verbergen. Ich würde zu gern wissen, was gerade in ihrem Kopf vorgeht. Vielleicht ist sie mit sich selbst im Zwiespalt, vielleicht quält sie ihr schlechtes Gewissen und verschafft sich auf diese seltsame Weise Luft. So würde es mir an ihrer Stelle jedenfalls gehen, aber sie ist natürlich völlig anders als ich. Vielleicht wäre es das Beste, es alles rauszulassen. Ich sehe zu ihr rüber und versuche ihr mit den Augen zu sagen, was ich nicht laut aussprechen kann: »Na los, wenn du willst, spucken wir es aus«, aber dann kommt die Kellnerin mit unseren Vorspeisen, und sie verstummt.
    Während des Essens wird nicht viel gesagt. Jedenfalls nichts Brenzliges.
    Das Essen ist hervorragend. Ich habe eine köstliche Linsen-Tomatensuppe bestellt und dann eine Lammhaxe, die so zart ist, dass man sie mit einem Holzlöffel zerteilen könnte. Die Unterhaltung dreht sich jetzt um die üblichen Themen, das Essen, den Wein, Bücher, Politik, Wirtschaft, Filme.
    Als wir beim Dessert angekommen sind, ist es wieder richtig lustig, so erstaunlich das klingen mag. Jonathan durfte noch zwei Flaschen Wein bestellen, diesmal welchen nach seinem Geschmack: einen edlen Cabernet Sauvignon und eine Flasche Chablis, die so köstlich ist, dass auch ich davon trinke und begeistert bin. Den meisten Weißwein hat allerdings Pippa getrunken, die jetzt richtig entspannt und lustig
geworden ist; die angespannte, zickige Pippa von vorhin ist verschwunden.
    Die Kellnerin kommt und fragt, ob wir die Dessertkarte sehen wollen.
    »Sollen wir noch einen Nachtisch nehmen? Die Dessertkarte klingt verführerisch«, sagt Pippa, während sie allen die Gläser nachfüllt, und als sie bei mir angekommen ist, wandert ihr Blick von meinem Glas zu meinen Augen, und sie fragt: »Erinnerst du dich noch an den Nachtisch in der Schule, Violet?«
    Ich sehe sie überrascht an.
    Sie will schon wieder über die Schule reden?
    Für jemanden, der mich darum gebeten hat, dieses Thema zu

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