Mein ungezähmter Highlander
lassen und sie dazu
gebracht zu begreifen, dass es bei den Gefühlen ihres eigenen Vaters und ihrer Brüder vielleicht doch um weitaus mehr ging, als nur um die Frage, ob sie geliebt wurde oder nicht.
Doch er wollte nicht, dass sie von ihm schwanger wurde.
Eigentlich hätte sie seine Ehre und seinen Anstand bewundern sollen, aber stattdessen versetzte ihr die Tatsache, dass er in einem Moment noch denken konnte, in dem sie sich ganz der neu entdeckten Liebe hingab, einen Stich. Im wohl wundervollsten Augenblick ihres Lebens, in dem sie ihm ihr Herz zu Füßen legte, ließ er sie die harte Realität spüren. Wenn sie es nicht schaffte, seine Meinung zu ändern, würde der Mann, den sie liebte, in kaum mehr als sechs Monaten eine andere heiraten.
»Was überlegst du?«, fragte er sanft.
Sie schüttelte den Kopf, während ihr der Kummer die Kehle zuschnürte. Er sollte nicht sehen, wie nah ihr seine offenen Worte gegangen waren. Und vor allem wollte sie ihm keinen Grund zur Annahme geben, sie sei mit der derzeitigen Vereinbarung nicht zufrieden. Sie kannte Rory. Er würde sich sofort zurückziehen, wenn er merkte, wie sehr er sie verletzte. Sie zwang sich zu einem glücklichen Lächeln. »Gar nichts. Ich wusste nur nicht, wie so etwas geht.«
Rory sah erleichtert aus und ließ die Sache damit auf sich beruhen.
Als er sie wieder in den Arm nahm, musste Isabel gegen die aufkommende Panik kämpfen. Die Zeit lief ihr davon. Was wäre, wenn ihr Plan nicht klappte? Was, wenn er sich nicht in sie verliebte? Er küsste sie so unglaublich zärtlich, dass Isabel klar wurde, was sie zu tun hatte. In den kommenden Monaten musste sie jeden auch noch so kleinen Moment des Glücks genießen, da sie vielleicht den Rest ihres Lebens davon zehren müsste.
Stunden später quälte Rory sich aus dem Bett. Er konnte nicht mehr bleiben. Sein Blick fiel auf die nackte Sirene, die in seinem Bett lag – wie verführerisch sie auch sein mochte. Er zog sich schnell und leise an, um sie nicht zu wecken. Das Mädchen hatte Ruhe verdient.
Sie hatten sich öfter geliebt, als er zählen konnte, trotzdem hatte er noch nicht genug. Sein Verlangen nach ihr war unstillbar. Ihre Offenheit und uneingeschränkte Leidenschaft verblüfften ihn. An diesem Morgen, als er aufgewacht war und ihren weichen Po an seine steife Männlichkeit gekuschelt vorfand, hatte er verruchterweise das getan, wonach es ihn schon den ganzen letzten Monat gelüstet hatte. Er hatte erwartet, dass sie schockiert sein würde, doch stattdessen hatte sie ihn empfangen und sich ihm mit der gleichen Inbrunst hingegeben.
Wie konnte er denn solch ein Geschenk ausschlagen?
Doch ein Gedanke quälte ihn. Ihm war nicht entgangen, wie Schmerz in ihren Augen aufblitzte, als er sie an seine Pflicht erinnerte. Er hatte sie nicht verletzen wollen, doch ebenso wenig wollte er ihr falsche Hoffnungen machen. Wenn er eine Möglichkeit fände, den König ohne Argylls Unterstützung dazu zu bewegen, den MacLeods Trotternish zurückzugeben, dann ginge es vielleicht. Er hatte sich das Hirn zermartert, um eine Alternative zu finden, doch bisher war ihm nichts eingefallen. Aber ihm blieb noch etwas Zeit zum Nachdenken, da King James erst noch zustimmen musste, der Sache Gehör zu schenken – auch wenn dabei Argylls Hilfe vonnöten war.
Trotzdem fragte Rory sich, ob es richtig gewesen war, ihr beizuliegen. Sowohl für ihn als auch für sie. Ihre intime Beziehung war jetzt schon intensiv. Wie würde das erst in sechs Monaten aussehen? Das war doch einfach nur Sex, sagte er
sich. Aber er wusste, dass das gelogen war. Das, was er mit Isabel teilte, war kein Vergleich zu dem, was er je erlebt hatte. Überwältigender, ungekünstelter, die Seele ergreifender Sex. Wegen so etwas hatte er die Beherrschung verloren und ihr seinen Saft geschenkt. Ein Missgeschick, das ihm noch nie zuvor passiert war. Nie.
Er schlüpfte aus dem Zimmer, eilte über die Treppe nach draußen und folgte dem Pfad zum alten Bergfried. Seine Männer würden schon auf ihn warten. Als er die Halle betrat, erblickte sein Bruder ihn sogleich.
»Gut geschlafen?«, fragte Alex unschuldig.
Rory runzelte die Stirn. »Das geht dich nichts an. Wo sind Douglas und Colin?«
»Sie warten im kleinen Speisesaal.«
Er folgte Rory in den kleinen Raum hinter der großen Halle. Sie hatten sich mit dem wieder genesenen Alex hier versammelt, um über den drohenden Angriff durch die Mackenzies zu sprechen.
Seine Wachmänner erhoben sich, als
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