Mein ungezähmter Highlander
gewesen zu glauben, dass ihm ein einziges Mal genügen würde. Bei Isabel würden auch tausend Male nicht genug sein – das hätte er wissen sollen. Er brachte ihr mittlerweile Gefühle entgegen, die er nie für möglich gehalten hätte, Gefühle, die er noch keinem anderen Menschen entgegengebracht hatte.
Denn im Laufe der zurückliegenden Monate hatte Rory Gefallen daran gefunden, all die kleinen Dinge an Isabel zu entdecken, die sie so einzigartig machten. Er wusste, dass sie einen Nasenflügel kraus zog, wenn ihr etwas missfiel, dass sie ihr Haar zwirbelte, wenn sie beunruhigt war, dass er in Schwierigkeiten steckte, wenn sie »wie du wünschst« sagte. Er hatte gelernt, dass sie sich wirklich für die geschäftlichen Dinge der Burg interessierte, indem sie begeistert Verbesserungsvorschläge machte, um die Wirtschaftlichkeit zu erhöhen. Er hatte gelernt, ihre Meinung zu respektieren, und er genoss es, wenn sie einfach nur da war.
Was war nur so besonders an ihr? Ohne Zweifel fühlte er sich wegen ihres hübschen Gesichts zu ihr hingezogen, doch
das war noch längst nicht alles. Sie war nett, liebenswert dickköpfig, schlagfertig und temperamentvoll. Die Verletzlichkeit und Einsamkeit, die ihm bei ihrer Ankunft noch aufgefallen waren, waren Vergangenheit.
Beim Sex zeigte sie solch eine Offenheit und Bereitschaft, alles zu teilen, dass es ihn ganz schwach werden ließ.
Außerdem hatte Isabel ihm geholfen zu erkennen, dass er den Blick dafür verloren hatte, dass auch noch andere Dinge zählten als nur seine Pflichten. Seine Familie beispielsweise. Rorys Rachegedanken hatten unabsichtlich dazu geführt, dass seine Schwester nicht aufhören konnte, sich zu schämen. Und sein zögerliches Abtreten von verantwortungsvollen Aufgaben hatte verhindert, dass Alex sich die Verluste auf dem Schlachtfeld verzeihen konnte. Nach und nach hatte er Alex mehr Verantwortung übertragen, und Rory war bereits aufgefallen, dass sein Bruder mit den Aufgaben zu wachsen schien.
Zum ersten Mal, seit er Chief geworden war, fing Rory an, sich zu entspannen.
Isabel hatte das Lachen nach Dunvegan zurückgeholt.
Sie hatte ihm so viel gegeben, aber dennoch konnte er ihr nicht das geben, was sie sich – wie er wusste – am meisten wünschte. Er hatte seine wachsende Zuneigung in den vergangenen paar Monaten ganz bewusst im Zaum gehalten, um ihr keine falschen Hoffnungen zu machen. Er wusste, welche Qualen es ihr bereitete, dass er so ungern über die Zukunft sprach. Er hätte sie liebend gerne beruhigt, aber wie hätte er das anstellen sollen, wenn doch noch nicht einmal er sich selbst beruhigen konnte?
Bisher war ihm auch noch keine Erfolg versprechende Alternative eingefallen, wie er den König auf seine Seite ziehen konnte. Er war heute noch nicht weiter als in jener Nacht, als er zum ersten Mal über eine andere Möglichkeit nachgedacht
hatte, wie man das Bündnis mit Argyll umgehen könnte. Doch wie sollte er sie jemals wegschicken können? Mit jedem Tag, der verstrich, wurde ihre Zuneigung tiefer. Und jetzt, nach dem, was sie für Margaret getan hatte …
Wenn es einen Weg gäbe, um sie zu halten, würde er ihn finden.
Er streckte Isabel die Arme entgegen und zog sie ungeachtet der vielen Beobachter an sich. Er legte seine Finger unter ihr Kinn und hob es an, um ihr direkt in die Augen schauen zu können. »Isabel, ich weiß nicht, was ich sagen soll.« Er hielt inne, da es ihm schwerfiel, seine Empfindungen in Worte zu fassen. »Du hast mir das größte aller Geschenke gemacht, du hast mir meine Schwester zurückgebracht. Meine wirkliche Schwester. Mein ewiger Dank und meine Ergebenheit sind dir gewiss.«
Er neigte den Kopf, und ihre Lippen vereinten sich zu einer zärtlichen Liebkosung. Ohne der umstehenden Menge Beachtung zu schenken, packte Rory sie noch fester, presste sich eng an ihre Rundungen und versuchte, sich in dieser vollendeten Form an sie zu schmiegen, die sie eins werden ließ. Nackt, Haut an Haut, fühlte es sich so viel besser an, aber so musste es auch gehen – fürs Erste.
Sein Herz drohte zu zerspringen, als er ihre zarten Lippen unter seinen spürte. Oh, wie er es liebte, sie zu kosten.
Seine Lippen tänzelten verführerisch über ihren Mund. Als sie ihre Lippen öffnete, schob er seine Zunge tief in ihren Mund und genoss ihren süßen Geschmack. Seine Finger strichen über ihre elfenbeinfarbene, unendlich glatte Haut. Sie war so weich und begehrenswert, dachte er. Er spürte, wie sie ihr
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