Mein ungezähmter Highlander
traten die Muskeln
deutlicher hervor, weil er dünner geworden war. Er hatte ihnen erlaubt, ihm das Haar zu schneiden und seinen Bart zu rasieren, obwohl er auch anders nie ungepflegt wirkte. Er war nicht mehr so gebräunt wie früher, aber das würde sich schnell ändern, wenn er seine normalen Aktivitäten wieder aufnahm.
Die Wunde in seinem Bauch war dank der Salben, die Deidre aufgetragen hatte, gut verheilt, doch es war eine lange Narbe zurückgeblieben, wo der Pfeil ein tiefes Loch in seine Haut gerissen hatte. Sie machte sich jetzt Sorgen, dass die Wunde erneut aufreißen könnte, wenn er das Kampftraining wieder aufnahm.
Rory erkannte ihre Sorge und beschwichtigte sie mit ernster Stimme: »Es geht mir gut. Mach dir keine Sorgen. Ich weiß genau, wie nahe ich dem Tod gewesen bin. Das Risiko eines neuerlichen Rückfalls gehe ich nicht ein. Aber wenn du dich an die letzte Nacht erinnerst – da hast du dir auch nicht die Frage gestellt, ob ich wieder vollständig genesen bin.«
Sie wurde ganz rot, als er sie an das leidenschaftliche Liebesspiel der vergangenen Nacht erinnerte – es war das erste Mal nach dem Überfall, dass sie wieder das Bett geteilt hatten. »Du Unhold. Aber das ist ja wohl mal wieder typisch Mann, seinen Gesundheitszustand an seinem Leistungsvermögen im Bett zu messen. Na denn, nimm deine Schwertübungen wieder auf, aber wenn du nicht in ein paar Stunden zurück bist, werde ich dich von Bessie holen lassen.«
»Wie kann ich mich bei solch einer Drohung weigern?« Immer noch lächelnd zog er sie in seine Arme und drückte ihr einen fordernden Kuss auf die Lippen. Ihr schwanden fast die Sinne durch seinen berauschenden Kuss, und sie spürte, wie das Verlangen in ihren Körper strömte. Wie sie das Gefühl seiner Lippen auf ihren liebte. Diese eine letzte Nacht hatte das mächtige Feuer der Leidenschaft, das zwischen ihnen loderte
und durch wochenlange Abstinenz noch geschürt worden war, nicht zum Verlöschen bringen können. Das Blut begann in ihren Ohren zu rauschen, und Wärme breitete sich in ihrem Körper aus, als seine Zunge in ihren Mund eintauchte.
Er wollte sie nicht verführen, nicht necken, sondern sein Mund strich nur drängend über ihren und versengte ihn mit seiner Hitze. Er wusste, was er wollte, und sie auch. Und ihre gemeinsame Absicht wurde um so deutlicher, als ihre Körper sich in wundervoller Harmonie aneinander bewegten. Ihr weicher Körper schmiegte sich willig und fest gegen sein steifes Glied. Sie spürte, wie er seine Lenden gegen ihre Hüften presste. Seine Zunge tauchte tiefer in ihren Mund ein und seine Hand bewegte sich auf ihr Mieder zu.
»Rory, kommst du jetzt oder nicht?«, rief Alex von unten.
Rory nahm den Mund von ihrem und der Nebel der Leidenschaft hob sich, sodass die Vernunft zurückkehrte. Ihre Atemzüge wurden langsamer. Als sie wieder so klar denken konnten, dass ihnen Alex’ Wortwahl auffiel, brachen beide in Gelächter aus. Rory hob fragend eine Augenbraue.
Isabel schüttelte den Kopf – nein.
Sie hatte etwas sehr Wichtiges zu erledigen. Je schneller sie es hinter sich gebracht hatte, desto besser.
»Später. Heute Nacht bringen wir zu Ende, was wir jetzt begonnen haben, Rory. Die Löwen sind hungrig. Auf, auf – ehe sie anfangen, Jagd auf dich zu machen«, schalt sie ihn.
Zögernd ließ er sie los. »Ich glaube, ich muss mal ein Wörtchen mit Alex reden, was Unterbrechungen betrifft.« Er küsste sie sanft zum Abschied auf die Stirn und hatte es jetzt doch eilig, zu seinen Kämpfern nach unten zu kommen.
Isabel sah ihm hinterher und bewunderte seine stolzen, kraftvollen Bewegungen. Er sah ganz und gar wie ein beeindruckender Highlandkrieger aus – erstaunlich für einen
Mann, der keine zwei Monate zuvor dem Tod so gefährlich nahe gewesen war. Sie wurde von einer unerklärlichen Seligkeit erfasst. Die Liebe eines solchen Mannes zu besitzen war Ehrfurcht gebietend. Sie musste alles tun, um diese Liebe zu erhalten.
Isabel setzte sich auf die Bettkante und legte eine Hand auf den Bauch, während sie die aufsteigende Übelkeit zu unterdrücken versuchte. Seit ein oder zwei Wochen hatte Isabel immer wieder mit Übelkeitsanfällen zu kämpfen gehabt, die bestimmt auf all die Aufregungen zurückzuführen waren, die sie in letzter Zeit hatte.
Sie hatte auf eine Gelegenheit gewartet, um sich das Banner näher anzusehen. Sleat hatte sie davor gewarnt, ihn nicht zu hintergehen, und sie wusste, dass er ihr bald seine Anweisungen
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