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Mein ungezähmter Highlander

Mein ungezähmter Highlander

Titel: Mein ungezähmter Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica McCarty
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schicken würde. Sie musste vorbereitet sein. Sie musste sicher sein, dass Bessies Tuch einer eingehenderen Betrachtung durch jemanden standhielt, der das Banner kannte.
    Aufgeregtes Brüllen dröhnte aus dem Hof nach oben, als Rory zu seinen Männern trat. Sie holte tief Luft. Der Moment war gekommen. Isabel zitterte vor Nervosität. Bring es einfach hinter dich. Verstohlen schlich sie zur Tür, blieb stehen und lauschte, ob auch wirklich niemand in der Nähe war. Als sie nichts hörte, öffnete sie die Tür und spähte in den Flur. Alles leer.
    Langsam ging sie zum Bett zurück, griff dahinter und tastete nach dem Knauf in der Schnitzerei, den Rory Alex beschrieben hatte. Sie fand ihn sofort, drehte ihn und griff unter das Bett in das geöffnete Fach. Die Metallkiste war schwerer, als sie erwartet hatte, und sie brauchte etwas, um sie aus ihrem Fach zu ziehen. Mit beiden Händen hob sie sie aufs Bett und drückte auf das MacLeod-Wappen. Das Schloss öffnete sich mit einem leisen Klicken, und sie hob den Deckel an.
    Staub und ein muffiger Geruch stiegen aus der Kiste auf.
Sie rieb sich die Nase, um nicht plötzlich loszuniesen. Das berühmte Feenbanner der MacLeods lag ordentlich zusammengefaltet vor ihr in der Kiste. Ehrfürchtig nahm sie es heraus und ließ den Stoff auf das Bett gleiten. Nun, zumindest wurde sie nicht von einem Blitzschlag getroffen. Das war ja schon einmal etwas. Sie hatte das Banner berührt und war immer noch am Leben.
    Und nun zu Bessies Tuch. Glücklicherweise hatte Bessie es ihr ohne Fragen zu stellen gegeben und nur die Augenbrauen hochgezogen. Jetzt holte sie es aus ihrer Truhe und hielt es beim Fenster dicht neben das Banner, um die beiden Stoffe miteinander zu vergleichen. Ein plötzlich aufkommender Luftzug erfasste den dünnen Seidenstoff und blähte ihn wie ein Segel. Wirklich erstaunlich. Es war genau, wie sie es sich gedacht hatte. Bessies Tuch hätte glatt aus dem gleichen Stoff zugeschnitten worden sein können, außer dass es nicht ganz so fadenscheinig war. Die Farben waren zwar etwas dunkler, doch das rot-gelbe Muster des Tuches stimmte mit dem Banner überein. Sogar jemand, der das Banner schon gesehen hatte, würde sich von dem Tuch täuschen lassen. Nur wenn man die beiden Stoffe nebeneinander hielt, konnte man den Unterschied erkennen.
    Es konnte klappen!
    Vorsichtig legte sie das Banner zurück und stellte die Kiste schnell wieder in ihr Versteck. Sie nahm Bessies Tuch vom Bett, drehte sich um und legte es in ihre Truhe. Sie hatte gerade den Deckel geschlossen, als sie hinter sich eine Stimme hörte.
    »Was machst du da?«
    Ihr Herz sackte wie ein Stein nach unten, als die fürchterlich vertraute Stimme ertönte. Wie lange stand er schon da? Sie schaute über die Schulter nach hinten.
    Lange genug.

22
    Alle sterblichen Menschen, wer ihre Wohnung berühret.
Welcher mit törichtem Herzen hinanfährt, und der Sirenen
Stimme lauscht, dem wird zu Hause nimmer die Gattin
Und unmündige Kinder mit freudigem Gruße begegnen;
Denn es bezaubert ihn der helle Gesang der Sirenen, …
     
    Die Odyssee, 12. Gesang, Vers 41
    R ory stand schweigend auf der Türschwelle und beobachtete Isabel dabei, wie sie den kostbaren Talisman der MacLeods in ihre Truhe legte. Einen Moment lang hatte er das Gefühl, irgendwie neben sich zu stehen, während er versuchte zu begreifen, was er da sah.
    »R-r-rory«, stammelte sie. »Du bist aber schnell zurück. Ich dachte, du trainierst.« Sie lief zu ihm, schmiegte ihren weichen Körper an seine Brust und schlang die Arme um seinen Nacken. Doch er bemerkte es kaum. »Ist irgendetwas passiert? Geht es dir gut?«, fragte sie, und die Sorge in ihrer Stimme klang für ihn wie bitterer Hohn.
    Der Schock ließ ihn eine geistlose Antwort von sich geben. »Ich dachte, ich hätte etwas im Fenster gesehen.« Seine Stimme klang tonlos. Ich kann es nicht fassen.
    Das Banner. Isabel hatte das Feenbanner. Aber wie …?
    Die Erkenntnis traf ihn wie ein Schlag. Er sah sie an und wollte es nicht glauben. Mit großen Augen sah sie ihn mit ihrem vollkommenen Antlitz flehentlich an. Die weichen Lippen, die er erst vor kurzem so zärtlich geküsst hatte, zitterten
jetzt. Die Sehnsucht war fast unerträglich. Er hasste sich für seine Schwäche. Wie konnte etwas so Unschuldiges und Schönes so viel Heimtücke verbergen.
    Verrat.
    Rory zwang sich dazu, sich nicht abzuwenden, obwohl es schon wehtat, sie nur anzuschauen. Der Schmerz in seiner Brust war mit nichts

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