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Mein ungezähmter Highlander

Mein ungezähmter Highlander

Titel: Mein ungezähmter Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica McCarty
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den Brief las, konnte ich natürlich erst gar nicht glauben, über was ich da nichts ahnend gestolpert war. Sleat schlug einen erneuten Aufstand auf den Inseln vor. Er bot Elizabeth seine Dienste
an, wobei er sich eigentlich ziemlich voreilig als › Lord of the Isles ‹ bezeichnete. Er unterbreitete der Königin den Vorschlag, dafür zu sorgen, dass sich die Highland-Chiefs ihr anschließen und er die Lordship erhält. Und dabei die MacLeods vernichtet. Sodass es keinen Clan mehr gäbe, welcher mächtig genug ist, um seinen Anspruch auf die Inseln in Frage zu stellen.«
    Rory schüttelte den Kopf. »Das ist ja sogar noch schlimmer, als ich erwartet habe. Ich wusste, dass er die Lordship wieder einführen wollte, aber mir war nicht klar, dass er dafür Landesverrat begehen würde. Ich mag beim König in Ungnade gefallen und mit James’ Plänen, wie mit den ›Barbaren‹ von den Inseln zu verfahren ist, nicht übereinstimmen, aber die verdammten Engländer nach Schottland einzuladen, ist ein extrem gefährlicher – und dummer – Vorschlag. Ein bisschen so, als würde man die Katze bitten, auf die Maus aufzupassen.« Er sah sie wieder an, und seine Miene war völlig unergründlich. »Ist dir eigentlich klar, welches Risiko du damit eingehst, dass du hergekommen bist? Wenn dein Onkel erfährt, was du weißt, wird dein Leben in Gefahr sein.«
    »Er weiß es nicht.«
    »Bist du dir da sicher?«
    Sie nickte, und in ihrem Kopf drehte sich alles. Sie war ganz benommen. Irgendetwas stimmte nicht. Sie fühlte sich gar nicht wohl.
    »Weißt du, was das bedeutet, Isabel? Wenn der König herausfindet, was Sleat getan hat, ist er für alle Zeiten vernichtet.«
    »Ich weiß.«
    »Und du bist tagelang geritten, um mir das zu sagen?«
    Isabel nickte wieder. Sie war viel zu aufgeregt, um zu sprechen. Würden ihre Erwartungen erfüllt werden? Würde es reichen, um ihre Ergebenheit zu beweisen? Würde er je in der
Lage sein, ihr zu vergeben? Sie zwang sich, ihm ins Gesicht zu sehen. Was sie dort erblickte, ließ den Tränen, die sie zurückgehalten hatte, freien Lauf. Er sah sie mit so viel Gefühl, mit so viel Sehnsucht an, dass ihre Furcht verflog und die Hoffnung, die sie die ganze Zeit gehegt hatte, freigesetzt wurde und sie von der Heftigkeit ihrer Gefühle überwältigt wurde.
    »Ich weiß nicht, was ich sagen soll«, erklärte er mit rauer Stimme.
    »Sag, dass du mir glaubst.«
    Er wischte die Tränen von ihren Wangen, wobei sein Daumen über ihre zitternden Lippen strich. »Ja, Isabel, ich glaube dir. Aber leider haben wir ohne den Brief keinen Beweis.« Sie griff in ihr Rockbund und zog das gefaltete Pergament hervor. »Du meinst diesen Brief?« Sie lächelte ihn durch den Schleier glücklicher Tränen an.
    Und fiel in Ohnmacht.
     
    Rory meinte, sein Herz würde gleich stehen bleiben, als Isabel wie eine Stoffpuppe in sich zusammensackte. Er sprang vor und fing sie auf, bevor sie zu Boden fiel. Er wurde wieder von der gleichen Furcht gepackt wie an jenem Tag im Wald. Erst als er sich davon überzeugt hatte, dass sie nur in Ohnmacht gefallen war, ließ sie – ein wenig – nach. Aber was zum Teufel hatte sie sich nur angetan?
    Vorsichtig nahm er sie auf die Arme und trug sie die Treppe hinauf in sein Gemach. Ihm stockte das Herz, als er in das bleiche, verschmutzte Gesicht blickte, das so friedlich an seiner Brust ruhte. Mit voller Wucht traf ihn die Erkenntnis, was er hätte verlieren können.
    Im ersten Moment, als er sie gesehen hatte, war er schockiert gewesen – nicht nur, weil sie wie von Zauberhand plötzlich vor ihm gestanden hatte, sondern weil sie so furchtbar erschöpft
aussah. Ihr herrliches Haar hing ihr wild zerzaust um ihr kleines, bedrückt wirkendes Gesicht, und dunkle Schatten lagen unter ihren strahlend violetten Augen. Sie musste wohl seit Tagen nichts gegessen haben, denn ihr zerknittertes Kleid hing locker an ihrem abgemagerten Körper herunter. Sein erster Impuls war gewesen, sie in die Arme zu nehmen und so auf die beste Art festzustellen, dass sie real war, doch die Wut, sie in diesem Zustand zu sehen, hatte ihn im Zaum gehalten.
    Was musste sie durchgemacht haben, um zu ihm zu kommen! Welches Risiko hatte sie damit auf sich genommen, ihm Sleats verräterischen Brief zu bringen! … Ihn schauderte, und bei dem Gedanken, was ihr alles hätte passieren können, wurde ihm ganz schlecht. Und wenn ihr irgendetwas passiert wäre, hätte er sich das nie vergeben können.
    Der Zeitpunkt ihrer

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