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Mein ungezähmter Highlander

Mein ungezähmter Highlander

Titel: Mein ungezähmter Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica McCarty
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sie noch einmal hinter sich, um dann auf den zerklüfteten Felseingang, der verborgen vor ihr lag, zuzureiten.
    Sie trieb das verängstigte Pferd vorwärts, direkt auf den Fels zu, wo sich der Wald anschloss. Sie holte tief Luft, flehte noch einmal um Kraft und zog dann an den Zügeln, um scharf nach links in den feuchtkühlen, dunklen Tunnel einzubiegen.

26
    … das Gute behaltet.
    Der zweite Brief des Paulus an die Thessalonicher 1, 5.21
    I sabel war kalt, sie war erschöpft und hungrig. Sie hatte im Tunnel gewartet, bis die Geräusche aus der Küche verklungen waren, ehe sie sich vorsichtig durch die Falltür nach oben zog und dann durch die dunklen Gänge zum Feenturm schlich.
    Weil Isabel nicht wusste, wie sie empfangen werden würde, näherte sie sich dem Turm mit wachsendem Unbehagen. Was würde Rory tun, wenn er sie in seinem Gemach fand? Würde er sie hinauswerfen, ohne ihr zuzuhören? Oder Schlimmeres tun? Sie wünschte sich zu wissen, dass sie das Richtige tat. Doch dann dachte sie wieder an die vergangenen anderthalb Wochen und wie unglücklich sie gewesen war und wusste, dass sie keine andere Wahl hatte. Sie musste versuchen, alles in Ordnung zu bringen.
    Sie blieb auf der Schwelle zum Feenturm stehen und schaute sich noch einmal schnell um, ehe sie hineinschlüpfte. Sie wollte gerade die Treppe hinaufsteigen, als jemand sie von hinten packte und sie für einen Augenblick gegen eine steinharte Brust gerissen wurde. Sie stieß einen erstickten Schrei aus.
    Der Mann, der sie gepackt hatte, wirbelte sie herum und sie atmete auf. Rory. Nach allem, was sie während der Reise durchgemacht hatte, nach den Tagen voller Schmerz, die ihrer Trennung gefolgt waren, nachdem sie gedacht hatte, sie würde ihn nie wiedersehen, war sie jetzt so erleichtert vor ihm zu
stehen, dass sie am liebsten in Tränen ausgebrochen wäre. Die Beine gaben schon unter ihr nach, und wenn er sie nicht festgehalten hätte, wäre sie einfach zusammengesunken.
    Als er sprach, erhielt ihre Erleichterung einen Dämpfer. »Bei allem, was heilig ist, Isabel«, fluchte er. »Was machst du hier?«
    Sie schreckte vor der Wut in seiner Stimme zurück. Vorsichtig hob sie den Blick zu ihm. Ihr Herz bebte. Sie hatte so lange auf diesen Moment gewartet, und die Gefühle, die jetzt auf sie einstürmten, waren überwältigender, als sie je gedacht hätte. Sie nahm alle Einzelheiten seiner geliebten Züge in sich auf. Die strengen Linien seines markanten, schönen Gesichts, die strahlend blauen Augen, das kantige Kinn, das dichte goldene Haar … Sie hielt inne und runzelte die Stirn. Eigentlich sah Rory furchtbar aus. Er sah aus, als hätte er seit Tagen nicht geschlafen. In Wahrheit sah er so schrecklich aus, wie sie es bestimmt auch tat. Etwas erwachte in ihrem Innern zum Leben. War es möglich? Hatte er sie vermisst? Sie wagte nicht, sich dieser Hoffnung hinzugeben.
    Sie sehnte sich so unendlich danach, ihn zu berühren, dass sie ihre Hand auf seine Brust legte und den gleichmäßigen Schlag seines Herzens genoss. Am liebsten hätte sie sich in seine Arme geworfen und um Vergebung gebeten, doch sie würde den Schmerz nicht ertragen können, wenn er sie zurückwies. Nicht noch einmal. Erst musste er sich anhören, was sie zu sagen hatte. Wenn er ihr denn zuhörte.
    Seine Augen brannten heiß, als sie fast gierig über ihr Gesicht glitten. Einen Moment lang dachte sie, dass er sie wollte, und ihr Körper reagierte darauf mit schmelzender Weichheit. Sein Griff um ihre Arme verstärkte sich, wobei er sie fast unmerklich näher an sich zog. Sie spürte die Hitze, die sein Körper ausstrahlte, nahm den geliebten Geruch von Sandelholz
und Gewürzen wahr. Er war ihr so schrecklich nah, dass es wehtat, sich nicht an ihn zu schmiegen.
    Er wirkte ganz angespannt vor Zurückhaltung. Er hatte die Zähne zusammengebissen, und sie bemerkte das verräterische Zucken eines Nervs an seinem Kinn. »Nun? Erkläre mir, warum du dich hier befindest und nicht auf Dunscaith oder auf dem Weg nach Hause zu deinem Vater.«
    »Ich musste dich sehen. Ich weiß, dass du gesagt hast, du wolltest mich nie wiedersehen, aber ich muss es dir noch einmal erklären.« Ehe er dagegen Einwände erheben konnte, sprudelte es aus ihr heraus. »Als ich zustimmte, meinem Onkel zu helfen, kannte ich dich oder deine Familie noch nicht. Ich versuchte nur, meinem Clan zu helfen. Ich hätte dir die Wahrheit erzählen müssen, sobald ich erkannte, was ich für dich empfand. Doch ich konnte es

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