Mein ungezähmter Highlander
und begann Anweisungen zu geben. »Erst isst du etwas und nimmst ein Bad, dann schlafen wir.«
Zum ersten Mal war Isabel nur zu gern bereit, seinen Anweisungen Folge zu leisten.
27
E twas Kaltes im Nacken ließ Rory aus seinem bleiernen Schlaf erwachen, doch die Warnung kam zu spät. Nach fast zwei Wochen schlafloser Nächte war er zusammen mit Isabel in einen totenähnlichen Schlaf gefallen, der all seine Instinkte gelähmt hatte. Rory spürte kalten Stahl, der sich gegen seinen Hals drückte, und erblickte über sich den bösartigen Mackenzie, der ihn aus glasigen Augen anstarrte.
Rory erstarrte. Etwas, das einem Blutrausch schon sehr nahe kam, spülte die Überreste von Schlaf aus seinem Körper. Alle Sinne waren aufs Höchste gespannt, und er war zum Angriff bereit.
Als der Mackenzie sah, dass Rory wach war, stieß er Isabel an. »Steh auf, Hure.«
Rory wollte sie beschützen, doch er wagte nicht, sich zu bewegen. Noch nicht. Nicht, wenn die Klinge so nah war. Isabel brauchte ein bisschen, um ganz zu sich zu kommen und zu erkennen, was los war. Rory sah, wie sich ihre Augen vor Angst weiteten.
»Keine schnellen Bewegungen, Liebste«, beschwichtigte Rory sie. »Bleib ganz ruhig.«
Der Mackenzie grinste höhnisch, und seine Miene zeigte nichts als Rachedurst. »Ich sagte, steh auf, Hure.«
Rory fluchte. »Tu es, Liebste.«
Isabel bedeckte ihre Blöße mit einem Laken und stieg aus dem Bett. Das Mondlicht hob ihren sinnlichen Körper aufs Vollkommenste hervor.
Der Mackenzie hielt sein Schwert weiterhin an Rorys Hals
gedrückt, doch seine Augen verschlangen ihre fast vollständige Blöße. Seine gräuliche Zunge schnellte hervor, um sich die Lippen zu befeuchten. Die Lust verwandelte seine Miene in eine Maske lasterhafter Grausamkeit. Rory spürte, wie sich jeder Muskel in seinem Körper anspannte. Heiße Wut durchströmte ihn. Den Mann zu töten, der es wagte, seine Gemahlin zu bedrohen, würde ihm ein Vergnügen sein. Aber zuerst musste er ihn irgendwie ablenken.
Leider schien Isabel dieselbe Idee zu haben. Rory konnte sehen, wie verängstigt sie war, doch ungeachtet der Gefahr, zog sie den Blick des Mackenzie auf sich, indem sie das Laken arglos bis zu ihrem Busen herunterrutschen ließ. Verdammt . Innerlich kochte er vor Wut. Sie hatte versprochen, sich nicht wieder in Gefahr zu begeben. Er würde sie erwürgen, wenn das hier vorbei war. Das Einzige, was ihn im Moment davon abhielt, war die Tatsache, dass sie versuchte, sich für ihn zu opfern, und ihr Ablenkungsmanöver funktionierte. Zu gut.
»Wie seid Ihr hier hereingekommen?«, fragte Rory, obwohl er es sich schon zusammengereimt hatte.
Der Mackenzie verschlang Isabels Körper immer noch gierig mit den Augen, aber zumindest machte er keine Anstalten, sie zu berühren. »Na, ich bin natürlich dem Mädchen gefolgt.«
»Das ist unmöglich«, rief Isabel. »Ich habe aufgepasst, dass mir niemand folgt.«
»Du hast aufgepasst, dass keiner hinter dir war. Aber ich hatte einen Vorteil. Ich wusste, wo du hinwolltest – wo du das letzte Mal verschwunden bist. Also habe ich gewartet, bis du kamst.«
Isabel fluchte leise und drehte sich zu Rory um. »Es tut mir leid. Es ist alles meine Schuld.«
Instinktiv bewegte Rory sich, um sie zu trösten, hielt jedoch
sofort inne, als sich die Klinge an seinen Hals drückte. Er ließ sich zurücksinken. »Das konntest du nicht wissen, Liebste.« Er wandte sich wieder dem Mackenzie zu.
In der Festung war alles ruhig. Das war ein gutes Zeichen. »Wo sind die anderen? Seid Ihr etwa allein gekommen?«
Der Mackenzie zuckte mit den Achseln. »Geduld, MacLeod. Alles zu seiner Zeit.« Er warf Isabel einen lüsternen Blick zu. »Manches kann allerdings nicht warten.«
Der Mackenzie war zu sehr darauf erpicht, sie umzubringen. Rory überlegte schnell. Es könnte von Vorteil für sie sein, wenn der Mackenzie Isabel allein nach drinnen gefolgt war oder nur mit ein paar Männern. Aber Rory wusste, dass sie schnell handeln mussten. Sleat würde nicht fern sein. Rory zog die Aufmerksamkeit des Mackenzie wieder auf sich. »Was wollt Ihr?«
»Na, das Feenbanner natürlich. Als Anfang.« Der Mackenzie schaute Isabel wieder lüstern an. Rory musste gegen den Drang ankämpfen, ihm das widerliche Grinsen vom Gesicht zu reißen.
»Nie«, erwiderte Rory gleichmütig. Kühle Überlegenheit schwang ungeachtet des Schwertes, das sich gegen seinen Hals drückte, in seiner Stimme mit.
»Wir werden sehen.« Der Mackenzie wandte sich
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