Mein ungezähmter Highlander
umdrehte,
um ihr das Kleid aufzuschnüren und dabei ein Geschick zeigte, das nicht zu übersehen war. Rory MacLeod hatte schon vielen Frauen das Kleid aufgeschnürt. Das versetzte ihr einen Stich, der sich verdächtig nach Eifersucht anfühlte.
Und trotzdem war es ein unglaublich intimer Moment, als seine Finger die Verschnürung lösten. Er stand so dicht hinter ihr, dass Isabel den Sandelholzduft seiner Seife riechen konnte. Sie spürte jede Berührung, jeden leichten Druck seiner Finger, als er sich langsam nach unten arbeitete. Er trat noch dichter an sie heran, und sie hielt den Atem an. Auch er blieb nicht unberührt. Seine unregelmäßigen Atemzüge strichen warm über ihren Nacken und die Schultern.
Seine Finger machten sie verrückt vor Verlangen. Ihre Knie wurden ganz weich, und sie hatte das Gefühl gleich zu zerfließen. Gefühle durchströmten ihren Körper, die sie nicht verstand.
Seine Lippen schwebten schmerzhaft dicht über ihrem Nacken, als seine Finger ihren Rücken hinabglitten. Sie sank gegen ihn und schloss die Augen. Wortlos flehte sie um mehr. Als er ihr die Ärmel von den Schultern streifte, strichen seine Finger über ihre empfindsame Haut. Sie stöhnte auf, als sich seine Lippen endlich zärtlich auf ihren Nacken legten. Als sein raues Kinn über ihre Haut strich, begann heiße Glut durch ihre Adern zu strömen.
Ihre Brustwarzen richteten sich auf. Und, gütiger Himmel, er wusste es. Sanft strich sein Daumen nur einmal über die flehende Spitze – und sie zerfloss.
Er küsste sie jetzt fester, und sein heißer Mund fuhr über ihren Nacken, wobei er ihre zarte Haut die ganze Macht seines Verlangens spüren ließ, während er ihr das Kleid über die Hüften zog. Ihr Herz raste. Ängstliche Erregung machte sich tief in ihrem Bauch bemerkbar. Es war sonderbar, doch diese
gefährliche, unbekannte Seite an ihm faszinierte sie über alle Maßen. Ehe sie ihm sagen konnte, dass er ihr das Kleid über den Kopf ziehen müsse, hörte sie auch schon das unverkennbare Geräusch reißenden Stoffes.
Das zerfetzte Kleid fiel zu Boden, und sofort ließ Rory sie los. Einen Moment lang schien er fast so schockiert wie sie. Er starrte sie an, bis ihr Atem sich beruhigt hatte. Dann blickte er bedeutsam auf den Haufen Stoff, der auf dem Boden lag. Er hatte das Kleid fast entzweigerissen.
»So ein Kleid ist eine Einladung. Passt auf, was Ihr anbietet, Isabel, denn Ihr könntet genau das bekommen.«
Isabel schluckte mühsam und nickte.
Ohne noch etwas zu sagen, warf er ihr das Kleid zu, das er für sie ausgesucht hatte. Glücklicherweise ließ sich dieses vorne schnüren, und er sah ihr von Ferne aus zu, wie sie es anzog.
Als sie fertig war, führte er sie aus dem Zimmer, als wäre nichts passiert, was ihr angesichts des Gefühlwirrwarrs, in dem sie sich befand, nur recht war. Denn sie war immer noch nicht schlauer als vorher.
8
Die Menschenmenge in der großen Halle war auffallend ruhig, als Rory Isabel zurück an die Tafel führte, doch keiner starrte sie offen an. Alle im Raum hatten mitbekommen, was passiert war, doch keiner würde es wagen, die Lady des Herrn zu beschämen, indem man es zeigte. Als sie am Tisch angekommen waren, bot er ihr den Platz neben sich an, setzte sich und nahm sein Mahl wieder auf, als hätte er ihr nicht gerade eben das Kleid vom Körper gerissen und ihre honigsüße Haut verschlungen. Und als hätte sie nicht gerade eben noch wie Feuer in seinen Händen gebrannt.
Er hatte seinen Standpunkt klargemacht. Mit diesem Kleid hatte sie die Grenze überschritten und ihn eindeutig zu weit getrieben. Isabel hatte ihre Lektion gelernt, doch er auch, wie er merkte.
Er wollte nicht mehr darüber nachdenken, was passiert war. Und so nahm er sein Gespräch mit Alex wieder auf, wobei er ihn in eine hitzige Diskussion über den schnellsten Weg nach Edinburgh verwickelte. Eine gute Diskussion war genau das, was er jetzt brauchte, um die Spannung loszuwerden.
Isabel hatte anscheinend zugehört, denn als das Gespräch beendet war, fragte sie: »Seid Ihr vor kurzem bei Hofe gewesen, Mylord?«
Rory entspannte sich. Anscheinend wollte auch sie das Vorgefallene so schnell wie möglich vergessen. Es war eine Warnung gewesen – nichts weiter. »Nein«, sagte er. »Doch ich muss bald wieder hin.« Er verbarg seinen Ärger darüber, beim König vorstellig werden zu müssen.
Ihr Gesicht leuchtete auf. »Oh, wie sehr ich Euch beneide.«
Rory ignorierte den Stich, den es ihm versetzte, als
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