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Mein ungezähmter Highlander

Mein ungezähmter Highlander

Titel: Mein ungezähmter Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica McCarty
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seine starken Arme, die sich um sie legten, und seinen festen Körper hinter sich. Er schlang seinen Tartan so liebevoll um ihr zerrissenes Mieder, als wäre sie ein neugeborenes Kind. Isabel stand unter einem viel zu starken Eindruck der Gefühle, die auf sie einstürmten, als dass sie sich wegen ihrer zerzausten Erscheinung Gedanken gemacht hätte. Lieber Gott, sie wäre beinahe vergewaltigt worden. Wenn Rory nicht gerade im rechten Moment gekommen wäre …
    Sein Schlachtross donnerte durch den Wald und schien ihr zusätzliches Gewicht gar nicht zu bemerken. Der Wind zerrte an ihren Haaren, wie er es auch ein paar Stunden zuvor schon getan hatte – ein ganzes Leben schien seitdem vergangen zu sein. Isabel sank entspannt nach hinten und lehnte an seiner Brust, die in ein Kettenhemd gehüllt war. Sie gab sich dem einschläfernden Rhythmus des Pferdes und der Stärke ausstrahlenden Geborgenheit in den Armen ihres Gemahls auf Zeit hin.
    Sie war fast eingeschlafen und irgendwie desorientiert – trotzdem erinnerte sie sich plötzlich unerklärlicherweise an das, was sie ihm hatte sagen wollen, wenn er wieder da war. »Danke für das Buch. Es war wunderbar.« Ihre Stimme war ganz leise und schläfrig.
    Sie spürte seinen warmen Atem, der über ihr Ohr strich. »Bitte schön.«
    Endlich in Sicherheit fiel sie in einen tiefen, erschöpften Schlaf.

13
    F ünf Tage später fand er sie an Alex’ Krankenbett. An der gleichen Stelle, wo sie Tag und Nacht, seitdem er sie vor der Vergewaltigung durch Fergus Mackenzie bewahrt hatte, ausharrte. Trotz des Chaos’ während des Angriffs hatte Rory den jüngsten Mackenzie-Sohn auf Anhieb erkannt – und hatte nicht gezögert, dessen verderbtem Leben ein Ende zu setzen. Der Mann gehörte zur schlimmsten Sorte, die Art Mensch, die sich am Schmerz anderer labt. Rory wusste jedoch, dass es nichtsdestotrotz mit dem Chief der Mackenzies wegen seines Sohnes eine Abrechnung geben würde. Doch das spielte keine Rolle. Er stand auf der Türschwelle und sah zu, wie sich Isabel über die reglose Gestalt seines Bruders beugte und ihm immer wieder mit einem kühlen, feuchten Tuch die Stirn abwischte, und er wusste, dass er das Scheusal immer wieder für das, was er fast getan hatte, umbringen würde.
    Der Schlag auf Alex’ Kopf war doch schlimmer gewesen, als zunächst angenommen. Er hatte eine Beule auf dem Schädel, die so groß wie ein Hühnerei war. Alex war fast zwei Tage lang bewusstlos gewesen. Und wenn er jetzt wach wurde, dann nie für lange, und meistens war er in den Momenten benebelt und litt unter heftiger Übelkeit.
    Isabel drehte sich um, da sie seine Anwesenheit wohl gespürt haben musste, obwohl er völlig geräuschlos eingetreten war. Sie begrüßte ihn mit einem schwachen Lächeln, das ihr bleiches, müdes Gesicht aufleuchten ließ.
    »Die Schwellung ist deutlich zurückgegangen.« Die Erleichterung darüber war ihr trotz der Erschöpfung, die in ihrer
Stimme mitschwang, deutlich anzumerken. Sie zog die schmalen Augenbrauen zusammen. »Aber trotzdem ist er nie lange wach.«
    Rory trat ans Bett und betrachtete voller Zuneigung seinen friedlich schlummernden Bruder. »Er sieht viel besser aus. Am besten lässt man ihn schlafen. Wenn er aufwacht, wird er einen Brummschädel haben. Davon abgesehen«, meinte er mit einem Grinsen, »hat Alex eine viel zu harte Birne, um sich von einem so kleinen Hieb lange außer Gefecht setzen zu lassen.«
    Ihr Lächeln wurde ein bisschen breiter. »Ja, er ist nicht der einzige dickköpfige, sture Mann in dieser Festung.« Bei seiner übertrieben beleidigten Miene musste sie lachen, ihre Augen funkelten, und sie sah wieder etwas mehr wie sie selbst aus.
    Rory trat dichter an sie heran und legte seine Hand vorsichtig auf ihre Schulter. Seit jenem Tag im Wald nutzte er jeden Vorwand, um sie zu berühren. Er konnte die durch die durchwachten Nächte hervorgerufene Anspannung unter seinen Fingerspitzen spüren. Trotz ihrer offensichtlichen Müdigkeit packte ihn das Verlangen. Er sehnte sich danach, die verkrampften Muskeln zu kneten und zu lockern, seine Finger sanft streichelnd über ihre weiche Haut gleiten zu lassen, die Erschöpfung der letzten paar Tage mit seinen Händen – und dann seinem Mund – zu vertreiben.
    Aber zuerst mussten sie miteinander reden.
    Sie ahnte wohl, was er dachte, denn fürsorglich griff sie nach Alex’ Hand … wie eine Mutter, die ihr Junges beschützen will. Ihre müden Augen funkelten trotzig, und an ihrer

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