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Mein ungezähmter Highlander

Mein ungezähmter Highlander

Titel: Mein ungezähmter Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica McCarty
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ist. Vielleicht brauchst du eine Salbe. Ich könnte dich damit einreiben.«
    Er war kaum in der Lage zu antworten. Verflucht noch mal, die zweideutige Bemerkung dieser Frau ließ ihn vor Erregung ganz verrückt werden. Er verstärkte seinen Griff und legte
ihre Hand in ihren eigenen Schoß zurück. Selbst in seinen Ohren klang seine Stimme gepresst und brüchig. »Ist nicht so schlimm.« Er musste unbedingt das Thema wechseln. Sie fing wieder an, diese entschlossene Miene aufzusetzen, die ihm allmählich nur allzu vertraut wurde. Wegen ihres eigensinnigen Gesichtsausdrucks hätte er am liebsten losgelacht. Ihre Hartnäckigkeit erinnerte ihn an die Mütter heiratsfähiger Töchter aus seinem Bekanntenkreis. »Und wie geht’s dir, fühlst du dich besser, jetzt, da du das Krankenlager meines Bruders mal für ein Weilchen verlassen hast?«
    Er ließ seinen Blick langsam über ihr Gesicht wandern. Das Bad und die Ruhe, die er ihr aufgenötigt hatte, waren anscheinend wie eine Verjüngungskur für sie gewesen. Sie sah eindeutig erholt aus; ihr Haar hatte einen flammend kupferroten Glanz, ihr Mund war weich und entspannt, die schmalen Sorgenfalten um ihre Augen herum hatten sich geglättet, und die unter ihrer Haut schlummernden dunklen Schatten waren beinahe nicht mehr zu sehen – wenn man nicht so genau hinsah, wie er es momentan tat. Es überraschte ihn nicht, hinter dieser ansonsten gefassten Miene leise Anzeichen versteckter Qualen zu erkennen. In den letzten paar Tagen hatte sie einiges durchgemacht, sodass ein gewisses Maß an Anspannung und Sorge nur allzu verständlich war. Trotzdem konnte er einen gewissen Stolz darüber, wie ruhig und gefasst sie war, nicht verleugnen. Nach dem, was sie durchgemacht hatte, würden die meisten Frauen an ihrer Stelle immer noch das Bett hüten. Er bewunderte ihre Stärke. Nichtsdestotrotz fühlte er sich schlecht, sobald sie auch nur das geringste Anzeichen von Kummer zeigte.
    Seine als Ablenkung gedachte Frage war erfolgreich. Ihre Sorge um sein Bein, die ihn so durcheinandergebracht hatte, schlug in Ärger um, als ihr ins Gedächtnis gerufen wurde,
wie schroff sie von Alex’ Seite abberufen worden war. Einen Moment lang war ihr Blick voller Zorn. Sie bedachte ihn mit einem wütenden Stirnrunzeln, ehe sie sich offensichtlich besann und ihren Mund zu einem schüchternen Grinsen verzog. Sie neigte den Kopf und schaute ihn unter ihren langen Wimpern hervor an. »Oh, ja, ich fühle mich schon viel besser. Das warme Bad war ein Genuss. Ich bin eingeschlafen, bevor ich überhaupt merkte, dass ich mich hingelegt hatte. Ich war wohl doch erschöpfter, als ich dachte«, gab sie zerknirscht zu, »und hungrig. Wie man wohl an dem restlos abgeräumten Esstablett erkennen konnte.«
    Er musste lachen und noch ehe er merkte, was er tat, legte er seine Hand auf ihre. Das dickköpfige Mädchen wollte einfach nicht zugeben, dass es im Unrecht war. »Es hatte vielleicht den Anschein, dass ich dich grob behandelt habe, aber das war nur zu deinem Besten. Du sahst so erschöpft aus. Ich hatte Angst, dass du vor Müdigkeit jeden Moment in Ohnmacht fallen könntest. Du hattest Alex seit fünf Tagen und Nächten unermüdlich umsorgt und brauchtest unbedingt eine Pause.«
    »Und ich glaube, du gibst einfach nur gern Befehle.« Rory kicherte. »Das will ich nicht abstreiten. Aber meine Position bringt das nun einmal mit sich.«
    Isabel verzog den Mund. »Ich denke, es ist dir angeboren.«
     
    Isabel hätte Rory immer so weiterbeobachten können. Das Funkeln in seinen Augen und die tiefen Grübchen in den Wangen, wenn er ein Grinsen andeutete, waren unwiderstehlich. Sah er schon so unglaublich gut aus, wenn er ein strenges Gesicht machte, fand sie ihn über alle Maßen attraktiv, wenn er entspannt lächelte. Sie blickte auf seine große, mit
Kampfnarben gezeichnete Hand, die auf ihrer lag, und das Herz schlug ihr bis zum Hals. Sie spürte die volle Kraft seines auf sie gerichteten Charmes. Sie war gewaltig. Und das mit dieser Attraktivität einhergehende Gefühl der Hilflosigkeit war beängstigend.
    »Wenn du fertig bist, ziehen wir uns in mein Privatgemach zurück, wo wir unter vier Augen sprechen können.«
    Isabel schluckte und ließ sich von der erhöhten Tafel fortführen. Sie wusste, dass es jetzt so weit war. Sie würde die Strafe für die Missachtung seiner Anweisungen erhalten. Sein sanftes Verhalten im Wald und die vorübergehend friedliche Stimmung der vergangenen Tage waren zu Ende. Es war

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