Mein verführerischer Highlander: Roman (German Edition)
starb. Die Schärfe seiner Sinne ließ nach.
So stark, dass er auf das, was nun kam, nicht gefasst war.
»Lasst sie los«, dröhnte Alan, riss Anna aus seinen Armen und rammte seine Faust in Arthurs Kinn.
Arthurs Kopf fiel unter der Wucht des Hiebes zurück. Sein Schädel barst fast vor Schmerz. Ein weißer Blitz blendete ihn.
Anna schrie entsetzt auf.
»Alan, bitte, es ist nicht so, wie du denkst!«
Ihr Bruder hörte nichts und bewies, dass auch die andere Faust Schlagkraft besaß. Der nächste Hieb landete auf der anderen Seite, dann traf er den Magen und die Rippen.
»Ich habe gesagt, Ihr sollt die Sache regeln. Von Tränen habe ich nichts gesagt. Was habt Ihr Anna angetan?«
Arthur versuchte erst gar nicht, sich zu verteidigen. Nicht weil er es nicht gekonnt hätte – MacDougalls Arm war zwar wie ein Schmiedehammer, Arthur aber hatte genug Tricks vom besten Nahkampf-Krieger der Highlands gelernt, um ihn in Sekundenschnelle zu Boden zu bringen. Er wehrte sich nicht, weil er Hiebe verdiente. Er verdiente sogar viel Ärgeres für das, was er tun würde.
»Aufhören! Schluss jetzt!«, schluchzte Anna am Rande der Hysterie. »Du tust ihm weh!«
Alan zerrte ihn am Kragen hoch und stieß ihn heftig gegen einen Baum.
»Was habt Ihr getan?« Sein Blick schoss zu seiner Schwester. »Einer von euch sagt mir jetzt, was da vorgeht.«
Keiner der beiden gab Antwort.
Alans Blick wanderte zwischen ihnen hin und her. Sein Gesicht war puterrot.
»Haltet mich nicht für einen Idioten! Glaubt ja nicht, ich würde auch nur eine Minute schlucken, dass Ross es sich so plötzlich anders überlegt hätte.« Er sah Anna an, während seine Hand noch immer um Arthurs Kehle lag. »Was ist auf Auldearn geschehen? Hat dieser Schuft dich angerührt, Anna?« Seine Hand drückte zu. »Hat er dich angerührt?« Er stieß Arthur fester gegen den Baum. »Hat er?«
Arthur spürte, wie die Schlinge um seinen Hals sich zusammenzog, und es war nicht MacDougalls Hand, die es tat. Nein, er wusste, dass er nun für das, was auf Auldearn geschehen – oder fast geschehen war – Rede und Antwort stehen musste.
»Loslassen!« Er hörte die Panik in Annas Stimme. Sie zerrte vergebens am Arm ihres Bruders. »Ja, aber es ist anders, als du denkst.«
Tatsächlich aber war es genau so, wie er dachte.
»Verdammter Schurke«, stieß MacDougall hervor und rammte Arthurs Kopf fester gegen den Baum. »Dafür töte ich Euch.«
Arthur zweifelte nicht an seiner Absicht – oder an seiner Fähigkeit. Aber er konnte es nicht zulassen. Er wollte sich eben zur Wehr setzen und befreien, als er einen dumpfen, von leisem Surren gefolgten Laut hörte.
Ein Pfeil.
Seine Sinne barsten geradezu vor Schärfe und Klarheit. Sein Blick schoss über Alan MacDougalls Schulter. Eine eiserne Spitze sauste durch die Luft. Ein Sekundenbruchteil noch, und sie hätte MacDougalls Hinterkopf getroffen. Arthur überlegte nicht. Er reagierte. In einer einzigen geschmeidigen Bewegung brach er mit einer jähen Aufwärtsbewegung seines Unterarms MacDougalls Griff um seine Kehle und brachte ihn aus dem Gleichgewicht, indem er ein Bein um Alans Knöchel schlang. MacDougall fiel um, als der Pfeil den Baum mit dumpfem Aufprall traf, dem der durchdringende Schrei des Angreifers folgte.
Er hörte, wie Anna entsetzt nach Luft schnappte, konnte sich aber nicht umdrehen, um sie zu beruhigen. Der erste Angreifer war mit erhobenem Schwert von den Bäumen gesprungen. Wieder reagierte Arthur sofort. Er griff nach seinem Dolch, riss ihn aus der Scheide und schleuderte ihn dem Mann entgegen. Dieser ließ ein Ächzen hören, als die Klinge ein paar Zoll ungeschützte Haut an seinem Hals fand und er zu Boden ging.
Als der nächste Angreifer sich auf sie stürzte, hatte MacDougalls Kopf sich so weit geklärt, dass er die Situation erfasste und rasch auf die Beine kam. Er zog sein Schwert, wirbelte herum und hob seine Klinge rechtzeitig, um einen Hieb abzuwehren, der ihn enthauptet hätte.
Anna. Arthur riskierte einen kurzen Blick. Er musste wissen, ob sie unversehrt war. Sie kauerte mit schreckgeweiteten Augen hinter dem Baum. Sein Herz schlug heftiger, als er sah, wie verletzlich sie war, und es erstarrte, als er merkte, wie verletzlich ihn dies machte.
Er konnte nicht zulassen, dass ihr etwas zustieß. Er musste sie schützen. Wenn nötig, würde er alle töten.
Ihre Augen trafen sich nur eine Sekunde, doch der schnelle Blick, den sie tauschten, war voller wilder Intensität.
»Unten
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