Mein verführerischer Highlander: Roman (German Edition)
hat er gesagt.« Dugald wandte sich abrupt Arthur zu und sah ihn stirnrunzelnd an. »Ich muss gestehen«, fuhr Lorn fort, »dass ich gestaunt habe, als ich es hörte.« Er lächelte, doch lag in seinem kalten, abschätzenden Blick keine Belustigung. »Mich wundert, dass wir das zuvor nie von Euch zu sehen bekommen haben.«
Lorns Blick glitt rasch zu Dugald und wog dessen Reaktion ab. Die Stirnfalten seines Bruders hatten sich leider vertieft.
»Sir Alan ist in seinem Lob sehr großzügig, Mylord«, brachte Arthur heraus.
Nun trat Alan vor, mit der Richtung der Fragestellung seines Vaters sichtlich nicht einverstanden.
»Vater, Sir Arthur ist es zu verdanken, dass die Angreifer geschlagen wurden. Ebenso verdanke ich ihm meine Rettung. Wir stehen tief in seiner Schuld.«
»Ja, natürlich«, erwiderte Lorn. »Ich bin ihm sehr verpflichtet. Doch frage ich mich …« Er hielt inne und tippte mit einem Finger auf den Tisch. »Ich frage mich, ob Ihr nicht Licht auf den übrigen Verlauf des Angriffs werfen könntet.«
»Aber natürlich.« Arthur gefiel es nicht, worauf dies hinauslief. Lorn war ein tückischer Schuft. Ein Mann, der seine Umgebung gern in Anspannung hielt. Hatte er Verdacht geschöpft? Schwer zu sagen.
»Meine Tochter glaubt, meinen ehemaligen Schwager Lachlan MacRuairi unter den Angreifern erkannt zu haben. Sie meint, dass er einer dieser geheimen Krieger sein könnte, von denen man so viel hört.«
»Ich bin dem Mann ein- oder zweimal begegnet, kenne ihn aber nicht gut genug, um zu sagen, dass es so oder so ist. Wenn Lady Anna Zweifel hat, kann ich diese leider nicht ausräumen.«
Arthur bewegte sich auf einem schmalen Grat. Eine zu strikte Ablehnung würde Verdacht erregen, doch wollte er den Keim des Zweifels in Lorn am Sprießen halten.
Lorns harte Miene zeigte an, wie sehr er seinen ehemaligen Schwager hasste.
»MacRuairi ist falsch wie eine Schlange – ein kaltblütiger Mörder, der seine Mutter für einen Silberling verkaufen würde, aber eines würde er niemals tun, nämlich aufgeben. Niemals habe ich erlebt, dass er bei einem Kampf den Rückzug angetreten hat.«
Bàs roimh Gèill. Eher Tod als Niederlage. Teil des Eides der Highland-Garde. Ein verdammtes Pech, dass Lorn nun etwas hatte, um sich darin zu verbeißen.
Der Grat, auf dem Arthur sich bewegte, wurde immer schmaler. Dennoch gelang ihm ein gleichmütiges Achselzucken.
»Dann war er es am Ende gar nicht?«
Lorns Blick erfasste wieder seine Tochter, und Anna sah Arthur rasch an, ehe sie antwortete:
»Vater, ich bin mir nicht sicher. Es war zu finster, und ich konnte sein Gesicht nur einen Augenblick kurz sehen. Ich bin ihm seit Jahren nicht mehr begegnet.«
Arthurs Brust wurde eng. Sie versuchte ihn zu schützen. Hatte Lorn es gemerkt? Dugald wurde ungeduldig.
»Mylord, was kann ich für Euch tun?« Mit anderen Worten, warum zum Teufel musste er hier stehen? Eine Frage, die auch Arthur interessierte.
»Dazu komme ich gleich.«
Wieder trommelte Lorn mit den Fingerspitzen auf die Tischplatte, und Arthur stellte sich vor, wie es wäre, nach seinem Kampfhammer zu greifen und diesem Ärgernis ein Ende zu bereiten.
»Ich weiß nicht, ob Euch der Zweck der Reise zu Ross bekannt war«, sagte er zu Dugald. »Es ging darum, wieder Verhandlungen bezüglich einer Verlobung meiner Tochter mit Sir Hugh Ross aufzunehmen. Wir haben gehofft, diese Verbindung würde den Earl ermutigen, uns Hilfstruppen gegen Bruce zu schicken. Leider lief es nicht nach Wunsch.«
Dugald warf Arthur einen Seitenblick zu.
»Nein?«
»Nein.« Lorn nahm wieder Arthur ins Visier. »Sir Hugh musste wohl erkennen, dass die Zuneigung meiner Tochter einem anderen gilt. Habt Ihr Kenntnis davon, Sir Arthur?«
Aus dem Augenwinkel sah Arthur, dass Anna erbleichte und ihre im Schoß gefalteten Hände sich verkrampften.
Was zum Teufel hatte sie dem Alten erzählt?
Zähneknirschend musste er zur Kenntnis nehmen, dass er nun mit dem Rücken zur Wand stand und seine Bewegungsfreiheit stark eingeschränkt war.
»Ja.«
»Das dachte ich mir«, sagte Lorn.
Das zornige Auflodern seines Blickes verriet Arthur, dass Annas Vater etwas geahnt und einiges mitbekommen hatte. Voller Anspannung wappnete er sich gegen alles, was nun kommen mochte. Die Schlinge zog sich enger zusammen.
Lorn wandte sich wieder an Dugald. Nun war klar, warum die Anwesenheit seines älteren Bruders erforderlich war.
»Nach allem, was geschehen ist, möchte ich eine andere Verbindung vorschlagen.
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